Aufgrund der erwarteten Siedlungsentwicklung in Vaihingen und Möhringen kommt einer funktionsfähigen Nord-Süd-Straße eine zentrale Bedeutung zu. Dafür ist eine stufenweise Kapazitätssteigerung der Nord-Süd-Straße geplant. Bereits durch die Landeshauptstadt Stuttgart umgesetzt wurde der Vollanschluss Breitwiesenstraße und die Ertüchtigung der Autobahnanschlussstelle Stuttgart-Möhringen unter der Federführung des Regierungspräsidium Stuttgart. Die Umsetzung der Umgestaltung des Knotenpunktes Nord-Süd-Straße/ Heilbrunnenstraße hat begonnen und die des Knotenpunktes Nord-Süd- Straße/Zuse-straße soll im Anschluss daran folgen. Die Voruntersuchung zum langfristig geplanten Ausbau der Nord-Süd-Straße zwischen A8 und Breitwiesenstraße wurde auf Grundlage der GRDrs 698/2019 an ein Planungsbüro vergeben und befindet sich noch in Bearbeitung. Ergänzende Untersuchung Erfordernis Dreistreifigkeit
Für den nördlichen Abschnitt der Nord-Süd-Straße zwischen Industriestraße und Hengst-äckertunnel wurden auf Beschluss des Gemeinderats (GRDrs 152/2020) vom 09.07.2020 in Zusammenarbeit mit den Unternehmen vor Ort weitere Untersuchungen hinsichtlich der Notwendigkeit eines dreistreifigen Ausbaus des Abschnitts von dem Büro Obermeyer durchgeführt.- Untersucht wurden dabei 3 Varianten:
Als Ersatz für die entfallende Linksabbiegemöglichkeit aus dem Schulzentrum in Richtung Hengstäckertunnel wurde auf der Rampe Vaihinger Straße eine Kopfwendemöglichkeit geprüft. Aufgrund des dennoch nicht unerheblichen Umweges, den die Fahrdienste der Schulen auf sich nehmen müssten und möglicher Behinderungen auf der Rampe Vaihinger Straße wurde diese Variante inzwischen verworfen. Stattdessen wird mit der Neuplanung eine getrennte Signalisierung der Links- und Rechtsabbieger aus dem Schulzentrum möglich. Dadurch kann die Kapazität der Nord-Süd-Straße in Richtung Norden zulasten der schwach genutzten Linksabbiegemöglichkeit aus dem Schulzentrum erhöht werden. Zusammengefasst sieht die Planung folgende Maßnahmen vor:
Mit der Umgestaltung der Möhringer Landstraße/Vaihinger Straße zwischen Am Wall- graben und Engslatter Weg werden folgende Planungsziele verfolgt:
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit am Kreisverkehr Möhringer Landstraße/Am Wallgraben werden die Kreisfahrbahn durch einen breiten überfahrbaren Innenring, sowie die Aus- und Einfahrquerschnitte reduziert, um die Problematik des Überholens im Kreisverkehr und die Durchfahrt mit zu hoher Geschwindigkeit zu verhindern. Das Bord des Innenrings soll dazu in einer Höhe von 5 cm ausgebildet werden und kann vom Schwerlastverkehr überfahren werden. In Richtung Möhringen ist vorgesehen, die bestehenden 1,5 m breiten Radfahrstreifen entsprechend den heutigen Standards zu verbreitern. Dazu soll der südliche Radfahrstreifen auf 2 m verbreitert werden. Im nördlichen Abschnitt wird der Radverkehr überwiegend auf einem 2 m breiten Radweg neben einem 2 m breiten Gehweg getrennt durch eine Baumreihe von der Fahrbahn geführt. Aufgrund der erforderlichen Sicherheitsabstände zu Parkplätzen und Fahrbahn können die vorhandenen 14 Parkplätze in diesem Bereich nicht erhalten werden. Als Ersatz können jedoch in Richtung Osten im Bereich des Zugangs zu dem Schulzentrum Hengstäcker 13 neue Parkplätze realisiert werden. Um die Engstelle im Bereich der Querung über die Möhringer Landstraße mit Weiterführung zum Schulzentrum zu entschärfen, wurde die vorhandene Querungsmöglichkeit in Richtung Osten verschoben, um eine direkte Führung für den Fuß- und Radverkehr zu erhalten. Dazu muss im Bereich der neuen Furt ein Baum entfallen. Östlich der Fuß-/Radquerung wird der Rad- und Fußverkehr beidseitig auf getrennten Wegen hinter einer Baureihe geführt. Die Radwege sind in diesem Bereich jeweils 3 m breit und in beiden Richtungen befahrbar, so dass z. B. die Schüler aus dem nördlichen Wohnbereich am Probstsee ohne mehrmaliges Queren das Schulzentrum Hengstäcker erreichen können. Durch die Neuordnung des Straßenraumes in diesem Bereich entfallen 6 Bäume, die durch Neuanpflanzung von insgesamt 69 Bäumen kompensiert werden (siehe auch unten Thema „Schwammstadt und Begrünung). Bereich Knotenpunkt Vaihinger Straße/Rampe Nord-Süd-Straße
Der südliche Radweg wird bis zu der neu geschaffenen Fuß-/Radquerung am westlichen Knotenpunkt der Vaihinger Straße im Zweirichtungsverkehr weitergeführt. Der nördliche Radweg wird noch bis zum Lautlinger Weg auf dem bestehenden landwirtschaftlichen Weg in 3 m Breite für beide Fahrtrichtungen zugelassen.
An dem Knotenpunkt wird der zweite Linksabbiegestreifen von der Vaihinger Straße West in Richtung Rampe Nord-Süd-Straße aufgegeben. Zur Erhöhung der Fuß- und Radverkehrssicherheit wird ein separater Rechtsabbiegestreifen von der Rampe in die Vaihinger Straße errichtet, welcher signaltechnisch getrennt zur Fuß- und Radfurt geschaltet wird. Abschnitt Vaihinger Straße/Albstadtweg bis Vaihinger Straße/Engstlatter Weg
Bis zum Lautlinger Weg wird der Radverkehr weiterhin beidseitig auf getrennten Radwegen meist hinter einer Baumreihe geführt. Im Bereich des Knotenpunktes gehen die Radwege in fahrbahnseitige 2 m breite Radfahrstreifen über, die östlich des Engstlatter Weg an die bestehenden Radfahrstreifen anschließen. Das Abbiegen aus der Vaihinger Straße in den Lautlinger Weg kann dabei direkt oder über den Seitenraum über die nach Westen verlegte Fuß-/Radfurt erfolgen. Am Knotenpunkt Albstadtweg wird ein separater Rechtabbiegestreifen eingerichtet. Dadurch kann der Fuß- und Radverkehr getrennt vom Kfz-Verkehr signalisiert werden. Die Fahrstreifenaufteilung aus dem Albstadtweg wird in einen getrennten Links- und Rechtseinbiegestreifen geändert. Westlich des Knotenpunktes wird der zweite Geradeausstreifen Richtung Möhringen eingezogen. Am Knotenpunkt Lautlinger Weg entfällt aus beiden Richtungen der zweite Geradeausstreifen, dafür erhält der Knotenarm einen separaten Linksabbiegestreifen in den südlichen Lautlinger Weg. Bis zum Engstlatter Weg wird die einstreifige Führung beibehalten, im Knotenpunkt ergänzt durch separate Linksabbiegestreifen. Leistungsfähigkeitsuntersuchung
Im Zuge der Leistungsfähigkeitsuntersuchung für die Vaihinger Straße/Möhringer Landstraße wurden auch die Auswirkungen auf den im engen Zusammenhang stehenden Knotenpunkt der Nord-Süd-Straße/Rampe Vaihinger Straße und den Anschluss an das Schulzentrum Hengstäcker untersucht. Am Knotenpunkt des Schulzentrums mit der Nord-Süd-Straße kann derzeit aufgrund der hohen Belastung in der nördlichen Zufahrt zeitweise keine ausreichende Leistungsfähigkeit erzielt werden. Durch die Neuplanung kann eine deutliche Verbesserung der Verkehrsqualität erreicht werden. Am Knotenpunkt der Nord-Süd-Straße mit der Rampe Vaihinger Straße kann das prognostizierte Verkehrsaufkommen im Bestand nicht mit einer ausreichenden Verkehrsqualität abgewickelt werden. Mit der Neuplanung werden dagegen wesentliche Verbesserungen der Verkehrsqualität erwartet. Am Knotenpunkt der Vaihinger Straße mit der Rampe Nord-Süd-Straße finden erhebliche Veränderungen der Knotenpunktgeometrie statt. Hier entfällt der Linksabbiegestreifen in Richtung Rampe, die Fahrstreifenaufteilung auf der Rampe ist neu und es wird eine signaltechnisch gesicherte Fußgänger-/Radfurt eingerichtet. Für den Knotenpunkt wird jedoch weiterhin eine leistungsfähige Abwicklung erwartet. Um Rückstaulängen auf der Rampe und in Richtung Albstadtweg zu vermeiden, wird eine Signalkoordinierung mit dem benachbarten Knotenpunkt der Nord-Süd-Straße empfohlen. Für die Knotenpunkte Vaihinger Straße mit dem Albstadtweg sowie mit dem Lautlinger Weg sind keine signifikanten Veränderungen der Verkehrsqualität durch die Neuplanung zu erwarten. Am Engstlatter Weg wird durch die Reduzierung auf die Zweistreifigkeit eine Verschlechterung der Verkehrsqualität erwartet, die jedoch durch eine angepasste Signalsteuerung die Qualitätsstufe D im Bezugsfall erreicht. Die Untersuchung der Leistungsfähigkeiten beziehen sich auf die morgendlichen und abendlichen Spitzenstunden. Außerhalb dieser Spitzenzeiten wird der Verkehrsablauf mit einer meist deutlich besseren Verkehrsqualität erwartet. Schwammstadt und Begrünung
Durch die Neuaufteilung des Straßenraums können umfangreich Grünflächen mit Baumstandorten geschaffen werden. Im Sinne des Schwammstadtprinzips kann dadurch ein wichtiger Beitrag zu einer stärker begrünten und klimagerechten Stadt geleistet werden. Die genaue Anzahl weiterer Baumstandorte kann erst im Zuge der nächsten Planungsphasen festgelegt werden. Nach derzeitigem Planungsstand ist die Pflanzung von 69 neuen Bäumen möglich, demgegenüber der Entfall von 6 Bäumen steht. D. h. die Baumbilanz liegt nach derzeitigem Stand bei 63 zusätzlichen Bäumen. Die Ausführung der neu herzustellenden Gehwege ist zudem in Sickerpflaster vorgesehen. zum Seitenanfang