Protokoll: Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik des Gemeinderats der Landeshauptstadt StuttgartNiederschrift Nr.
TOP:
189
7b
VerhandlungDrucksache:
162/2021
GZ:
T
Sitzungstermin: 22.06.2021
Sitzungsart: öffentlich
Vorsitz: BM Thürnau
Berichterstattung:-
Protokollführung: Frau Schmidt
Betreff: Straßenbeleuchtung Jahresbericht 2020

Vorgang: Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik vom 15.06.2021, öffentl., Nr. 171
Ergebnis: Zurückstellung

Beratungsunterlage ist die Mitteilungsvorlage des Technischen Referats vom 09.06.2021, GRDrs 162/2021. Sie ist dem Originalprotokoll sowie dem Protokollexemplar für die Hauptaktei beigefügt.


Für die gute Darstellung der Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren dankt StR Peterhoff (90/GRÜNE). Er möchte wissen, ob noch mehr Tempo im weiteren Austausch und speziell im Austausch von besonders emissionsstarken Leuchten möglich sei. Da es sich um Contracting-Mittel handle, die hier verwendet würden, ergebe sich eventuell die Möglichkeit einer Beschleunigung.

Beim Austausch der Lampen komme man gut voran, stellt StRin Bulle-Schmid (CDU) fest. Dadurch könnten Einsparungen im Verbrauch und bei den Energiekosten generiert werden. Sie verweist auf den Antrag Nr. 212/2021 "Smart denken! Mit LED-Straßen-beleuchtung die digitale Zukunft schaffen" (CDU) bezüglich des neuen ED4-Systems, das bis zu 50 Prozent an Energie einspare und durch die Anwendung von Sensorentechnologie vielfach nutzbar sei. So könnte es Daten zum Umweltschutz und zur Verkehrslenkung liefern und zum Ausbau von Breitband beitragen. Dadurch ließen sich zahlreiche Dachantennen vermeiden und Lücken bei der Netzabdeckung schließen. Sie bitte um eine Einschätzung der Verwaltung zum Einsatz dieses neuen Systems.
StRin Kletzin (SPD) möchte bezüglich der Erneuerung der Masten wissen, welche Möglichkeiten der Synergien zum Beispiel mit der Einrichtung von Ladestationen bestehen.

Für StR Serwani (FDP) zeigt der Bericht den richtigen Weg in der Umstellung auf, wodurch sehr viel Energie eingespart werden könne.

Ein Lob übermittelt StR Schrade (FW) an Stuttgart Netze für die Störungsmelder-Webseite. Mittlerweile könnten einzelne Lampen direkt ausgewählt werden, um Störungen mitzuteilen. Er thematisiert in ironischer Weise die Umrüstung der Beleuchtung im Schwabtunnel, wonach Denkmalschutz zwar Maßnahmen in der Lärmreduzierung verhindere, aber trotzdem Neuerungen bei der Beleuchtung möglich seien.

Den Äußerungen von StRin Bulle-Schmid kann sich StR Goller (AfD) anschließen. Es müsse stets die neueste Technologie zum Einsatz kommen.

Zum Antrag der CDU sagt BM Thürnau einen gesonderten Bericht zu. Darin werde die Frage von StRin Kletzin zu den Masten eingebunden. Zur Frage von StR Peterhoff ergänzt Herr Mutz (TiefbA), der Fahrplan sei auf das Jahr 2030 ausgerichtet. Eine Beschleunigung könne zwar geprüft werden, er rechne jedoch nicht mit einer deutlichen Verbesserung, da das aktuelle Programm bereits sehr ambitioniert sei. Wenn neue Technologien zur Verfügung ständen, werde selbstverständlich auf energiesparendere Lampen umgestiegen. Er erläutert einen noch nicht abschließend geklärten "gewissen Zielkonflikt" bei der Kelvin-Anzahl, wonach das weißere Licht mit 4000K weniger Energie verbrauche, das warm-weiße Licht mit 3000K jedoch insektenfreundlicher sei. Im Schwabtunnel sei die positive Wirkung von Beleuchtung klar festzustellen.

Für den Hinweis zur Abwägung von Aspekten dankt StR Goller. Er wolle wissen, wie solche Feinentscheidungen getroffen würden. Neben der Energieeffizienz gebe es bei neuen Technologien die Möglichkeit der Steuerung der Lampen bis hin zu Streuwinkel, Lichttemperatur und tagesabhängiger Intensität.

Zur Frage der Empfindung von hellem Licht schildert der Vorsitzende seine persönlichen Erfahrungen, die nach einem gewissen Gewöhnungseffekt sehr positiv seien. Herr Mutz ergänzt, stets weitere Entwicklungen zu beobachten. Die Entscheidung zwischen 3000K- oder 4000K-Lampen werde gemeinsam mit dem Amt für Umweltschutz getroffen. Ein Kompromiss könne dergestalt aussehen, auf den Hauptverkehrsstraßen helleres, effizienteres Licht und in Anwohnerstraßen das insektenfreundlichere Licht einzusetzen.

StR Goller merkt an, dass blaustichiges Licht medizinische Auswirkungen wie Schlafstörungen habe. Es sei denkbar, dass Einwohner dauerhaft kalt-weißes Licht im Schlafzimmer als störend empfänden. Auf seine Frage nach dem Einsparpotenzial zwischen 3000K und 4000K nennt Herr Mutz ein Potenzial von 10 - 15 Prozent.

Nachdem sich keine weiteren Wortmeldungen mehr ergeben, stellt BM Thürnau fest:

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik hat von der GRDrs 162/2021 Kenntnis genommen.

Zur Beurkundung

Schmidt / pö


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