Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales und gesellschaftliche Integration
Gz:
GRDrs 837/2018
Stuttgart,
10/11/2018



Präventionsnetzwerk "Aktiv und gemeinsam gegen Kinderarmut und für Kindergesundheit"



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Sozial- und Gesundheitsausschuss
Verwaltungsausschuss
Jugendhilfeausschuss
Beschlussfassung
Beschlussfassung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
22.10.2018
24.10.2018
26.11.2018



Beschlußantrag:


1. Der Durchführung des Projektes zum Aufbau eines Präventionsnetzwerks „Aktiv und gemeinsam gegen Kinderarmut und für Kindergesundheit“ mit Fördermitteln des Ministeriums für
Soziales und Integration Baden-Württemberg für die Dauer von 13 Monaten wird zugestimmt.


2. Das Gesundheitsamt wird ermächtigt, für das Projekt einen Gesundheitswissenschaftler (m/w/d) in der Entgeltgruppe 13 TVÖD zu 100 % befristet vom 1.12.2018 bis 31.12.2019 zu beschäftigen, sofern das Ministerium für Soziales und Integration den Förderantrag bewilligt.

3. Die während der Projektlaufzeit anfallenden Personal- und Sachaufwendungen werden in Höhe von 80% bis zur max. Höhe von 100.000 EUR durch das Ministerium gedeckt. Die notwendigen 20% Eigenanteil des Projektes werden aus dem Budget des Gesundheitsamts gedeckt.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg hat als Teil des Politikschwerpunktes „Starke Kinder“ den Förderaufruf „Aktiv und gemeinsam gegen Kinderarmut und für Kindergesundheit“ gestartet. Im Rahmen dieses Schwerpunkts sollen die Kinder im Land mit einem Bündel verschiedener Maßnahmen gestärkt und wirksamer vor Gefahren geschützt werden.


Konkret geht es in dem Aufruf darum, in einer Kommune bzw. in einem Stadtteil oder Quartier mit besonders hoher Armutsgefährdung und Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen ein Präventionsnetzwerk mit dem Schwerpunktthema Gesundheit zu etablieren.

Das Präventionsnetzwerk soll die gleichberechtigten Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen ermöglichen, unabhängig von Einkommen und Bildung der
Eltern. Zentrales Ziel ist die Weiterentwicklung vorhandener Strukturen, um ein langfristiges, umfassendes und tragfähiges Netz von Unterstützung, Beratung und Begleitung der Betroffenen zu entwickeln.


Die Planungsbasis für die Landeshauptstadt Stuttgart sind der Kindergesundheitsbericht sowie das laufend aktualisierte Sozialmonitoring, die kleinräumig Daten zur Kindergesundheit und zur sozialen Lage bereitstellen. Deutlich wird aus diesen Daten, dass die Kindergesundheit eng mit der sozialen Lage verknüpft ist und hier ein besonderer Handlungsbedarf besteht. Darauf aufbauend hat das Gesundheitsamt bereits Erfahrung in der Projektarbeit zu Kindergesundheit in zwei Stadtteilen mit besonderen Bedarfen (Stadtteilprojekte „Gesund aufwachsen in der Neckarvorstadt sowie in Stöckach und Raitelsberg“) sammeln können. Die Ergebnisse daraus werden dem Gemeinderat 2019 vorgestellt. Der Förderaufruf des Ministeriums mit dem Schwerpunktthema Kindergesundheit und den inhaltlichen Vorgaben wie Aufbau von lokalem Präventionsnetzwerk, Förderung von gleichberechtigten Chancen auf Teilhabe und Zusammenwirken der verschiedenen Akteure, entspricht der bisherigen Arbeitsweise des Gesundheitsamtes in den beiden bereits durchgeführten Stadtteilprojekten. Ziel für das neue Projekt mit Fördermitteln des Landes ist es, die bestehende Arbeitsweise auf den Bereich Grundschule auszubauen und sich dabei insbesondere den Übergang von der Kita in die Schule anzuschauen, einer besonders sensiblen Schnittstelle zur Kindergesundheit, um damit die bisherige
Arbeitsweise zu erweitern. Für eine Verstetigung der Arbeit könnten im neuen Stadtteilprojekt begonnene Kooperationen in den Arbeitsbereich der neu geschaffenen Stelle Gesundheits-planung für Schulkinder und Jugendliche übergehen. Alle Projekte dieser Art in Stuttgart sind in die Arbeit der Stuttgarter Gesundheitskonferenz eingebunden und werden vom Gesundheitsamt im Rahmen der Gesundheitsplanung konzipiert und durchgeführt.


Ein weiteres Ziel ist die Einbeziehung eines breiten Spektrums aller Institutionen aus dem Stadtteil, die sich vor Ort gegen Kinderarmut und zum Kindeswohl engagieren. Dazu gehört die Vernetzung und Kooperation mit einer Vielzahl von Partnern aus dem Kinder- und Jugendhilfesektor sowie aus der Verwaltung (z. B. Kinderbeauftragte, Sozialamt, Amt für Sport und Bewegung). Dabei werden die örtlichen Rahmenbedingungen und Aktivitäten im Stadtteil berücksichtigt und bestehende Vernetzungsstrukturen vor Ort genutzt. Nur bei fehlenden Strukturen wird ein neues Netzwerk aufgebaut.

Im Rahmen des Schwerpunktthemas Gesundheit soll das Zusammenführen von Ketten von Präventionsangeboten, die ohne Brüche von der Geburt bis zum Übergang von der Schule in den Beruf wirken, erreicht werden. Dabei soll auch die Bevölkerung durch Öffentlichkeitsarbeit für den Zusammenhang von Kinderarmut und Kindergesundheit sensibilisiert werden.









An die Erfahrungen von anderen Projekten anknüpfend würde das Gesundheitsamt
folgendermaßen vorgehen:

Die eingeplanten Projektgelder sollen vorwiegend für eine Arbeitsstelle eingesetzt werden, die diesen Prozess plant, organisiert, im Stadtteil umsetzt, Ansprechpartner/-in für Institutionen
sowie für Bürgerinnen und Bürger ist und sich um die Ergebnissicherung sowie die
Dokumentation und Evaluation kümmert.





















Finanzielle Auswirkungen

Der Aufwand für die Projektleitung und die Arbeitsplatzsachkosten sind lediglich kalkulatorische Kosten. Der Aufwand für die Materialien zur Umsetzung der Maßnahme werden aus dem Budget des Gesundheitsamts gedeckt.

Eigenmittel
Förderung durch Sozialminis­terium
Gesamt
01.12.2018 bis 31.12.2018
Projektleitung 6 % Stelle in EG 14 (= 94.500 € pro Jahr) für 13 Personenmonate
6.143 €*
6.143 €
Arbeitsplatzsachkosten (Büro, PC etc.) = 11.651 pro Jahr für Projektleitung 13 Personenmonate bei 6% Stellenanteil
757 €**
757 €
Personalkosten 100% Stelle in EG 13 = 84.300 € pro Jahr für Fachkraft mit Abschluss Master Public Health befristet für bis zu 13 Personenmonate
91.325 €
91.325 €
Arbeitsplatzsachkosten (Büro, PC etc.) 11.651 € pro Jahr für 13 Personenmonate
12.622 €**
12.622 €
Materialien für die Umsetzung der Maßnahmen
5.000 €***
5.000 €
10.000 €
Gesamt
24.522 €
96.325 €
120.847 €
*= Kalkulatorischer Aufwand. Die Projektleitung wird vom Sachgebietsleiter bzw. einer fest angestellten Mitarbeiterin wahrgenommen
**= Arbeitsplatz und –ausstattung sind vorhanden
***= Werden aus dem Budget des Amtes bereitgestellt





Beteiligte Stellen

Die Referate Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen sowie Allgemeine Verwaltung, Kultur und Recht haben mitgezeichnet




Werner Wölfle
Bürgermeister


Anlagen

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