Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft/Finanzen und Beteiligungen
Gz: WFB
GRDrs 327/2023
Stuttgart,
05/17/2023



Flughafen Stuttgart GmbH
Jahresabschluss 2022




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Wirtschaft und WohnenBeschlussfassungöffentlich26.05.2023



Beschlußantrag:

Der Vertreter der Landeshauptstadt Stuttgart in der Gesellschafterversammlung der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) wird beauftragt,

1. den Jahresabschluss zum 31.12.2022 in der vorgelegten Form festzustellen,

2. der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2022 Entlastung zu erteilen,

3. über die Verwendung des Ergebnisses folgendermaßen zu beschließen:

den Jahresfehlbetrag in Höhe von -16.105.529,13 EUR auf neue Rechnung vorzutragen, wobei die Geschäftsführung wie im Vorjahr ermächtigt wird, die Gewinnrücklage der Flughafen Stuttgart GmbH i. H. des Jahresfehlbetrages aufzulösen und hierdurch den Jahresfehlbetrag zu decken. Von dieser Ermächtigung kann, wie im Vorjahr, bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses für das Folgejahr Gebrauch gemacht werden.

4. den aufgrund der Ausschreibung wirtschaftlichsten Anbieter als Wirtschaftsprüfer für das Geschäftsjahr 2023 zu bestellen.

5. dem Aufsichtsrat der FSG für das Geschäftsjahr 2022 Entlastung zu erteilen.

Hinweis:
Mitglieder des Aufsichtsrats der FSG sind bei Beschlussziffer 5 (Entlastung des Aufsichtsrats) befangen und dürfen nicht an der Beratung und Beschlussfassung teilnehmen.



Begründung:


Am Stammkapital der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) in Höhe von 50 Mio. EUR ist die Landeshauptstadt mit 35% beteiligt. Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresverlust in Höhe von -16.106 TEUR (VJ: Jahresverlust -24.729 TEUR). Die Verbesserung liegt insbesondere an den durch die gestiegenen Verkehrszahlen deutlich höheren Umsatzerlösen in nahezu allen Geschäftsbereichen. Ohne den Sondereffekt aufgrund der Erstattung der Vorhaltekosten von rund 31 Mio. EUR im Jahr 2021 wäre die Ergebnisverbesserung allerdings noch weit deutlicher ausgefallen.

Der Aufwärtstrend bei den wichtigsten Verkehrszahlen (Erhöhung der Flugbewegungen um 38,1%, der Fluggastzahlen um 95,3% und damit auch der Verbesserung der Flugzeugauslastung auf 75,3%) sind wirtschaftlich in diesem Geschäftsbereich am deutlichsten zu spüren. Die Erlössteigerungen verteilen sich auf alle wichtigen Entgeltarten (Flughafen-, Abfertigungs- und Infrastrukturentgelte), nur die hohen Abstellentgelte des Vorjahrs aufgrund der durch Corona bedingten vermehrten Abstellungen von Flugzeugen reduzierten sich wieder deutlich.

Auch auf die Umsätze des Non-Aviation-Bereichs haben sich die besseren Verkehrszahlen positiv ausgewirkt. Die Steigerung der Passagierzahlen führte insbesondere bei den Parkierungserlösen, aber auch bei den vermieteten Werbeflächen und den Umsatzpachten aus Gastronomie und Ladengeschäften zu einer deutlichen Steigerung der Umsatzzahlen in diesem Bereich.

Verantwortlich für den Kostenanstieg beim Materialaufwand sind insbesondere die gestiegenen Personalleasingkosten durch Personalaufbau der FSG-Tochter SAG aufgrund der durch das höhere Abfertigungsvolumen gestiegenen Aufwendungen für den Bodenverkehrsdienst. Die Kosten der SAG für die Erbringung von Personaldienstleistungen für die FSG werden der FSG in Rechnung gestellt. Auch die Steigerung der bezogenen Fremdleistungen von der SAG (+578 TEUR), der S.Stuttgart Ground Services GmbH (+1.170 TEUR) sowie der Losch Airport Service Stuttgart GmbH (+1.001 TEUR) sind auf das deutlich höhere Abfertigungsvolumen zurückzuführen.

Aufgrund des anziehenden Verkehrs mit entsprechendem Bedarf an Personalressourcen wurde die Kurzarbeit zum 01.04.2022 beendet. Darüber hinaus konnten durch den Notlagentarifvertrag für Flughäfen, der ab dem 01.01.2021 vereinbart und auch noch in 2022 in Kraft war, rund 2.800 TEUR eingespart werden. Die Anzahl der durchschnittlich während des Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter (ohne Geschäftsführer und Auszubildende) bei der FSG reduzierte sich noch leicht auf 962 (VJ 965).

Durch den Jahresverlust sinkt die Eigenkapitalquote von 65,9% auf rund 65,0%.

Jahres- und Konzernabschluss wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly GmbH & Co. KG, Stuttgart, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse nach § 53 HGrG ergab keine wesentlichen Beanstandungen. Der Aufsichtsrat der FSG hat den Jahresabschluss und den Lagebericht 2022 am 2. Mai 2023 behandelt.

Weitere Angaben zur Geschäftsentwicklung der FSG und deren Beteiligungen sind aus dem beigefügten Jahresabschluss und Lagebericht zu entnehmen. Außerdem wird die Flughafen Stuttgart GmbH im Beteiligungsbericht dargestellt.

Die Ausschreibung über die Beauftragung einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Jahresabschlussprüfung der FSG ist noch nicht erfolgt. Gewählt werden soll der Anbieter, der das wirtschaftlichste Angebot abgibt. Ein Wechsel des Prüfungsteams muss dabei gewährleistet sein.





Thomas Fuhrmann
Bürgermeister

Anlage (nur für die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Wohnen)
Jahresabschluss 2022 mit Lagebericht
Hinweis: Die Anlage steht in KSD / KORVIS als PDF-Dokument zur Verfügung




Finanzielle Auswirkungen








Anlagen

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