Antrag vom 11/25/2013
Nr. 956/2013

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Kita-Ausbau: Wie entwickelt sich die Trägerlandschaft?

Allen Kita-Ausbau-Anstrengungen in den vergangenen Jahren zum Trotz fehlen auch nach der Umsetzung aller geplanten Maßnahmen immer noch knapp tausend Plätze für Ein- bis Dreijährige.
Mit Bedenken haben wir die temporären Kitas in Fertigbauweise mit auf den Weg gebracht, aber bislang kann noch niemand sagen, wie sich die Kinder dort wohlfühlen werden und wie sich die Situation mit so vielen Gruppen und begrenztem Außenbereich entwickeln wird. Diese Fertigbauten sind vom Gemeinderat zunächst befristet für einen Zeitraum von 5 Jahren genehmigt worden. Allerdings herrscht schon jetzt beim Jugendamt die Befürchtung, dass aufgrund des Personalmangels – 800 Fachkräfte fehlen – möglicherweise die neu gebauten Kitas nicht öffnen können.
Dazu kommt, dass wir immer wieder Rückmeldungen erhalten, dass nun kleine Kita-Initiativen – hier seien z.B. die Waldorf-Initiative Kita Sindelbachstraße oder das Montessori-Kinderhaus auf der Waldau genannt – nicht zum Zuge kommen.
In der bisherigen Diskussion berichten freie Träger, dass sie zwar ihre bereits geplanten Vorhaben umsetzen, da der Ausstieg zu teuer wäre, jedoch keine neuen Kitas planen, da es sich nicht rechnen würde. Von der Verwaltung hören wir, dass es bei der Ausschreibung von Kitas nach wie vor unproblematisch sei, neue Träger zu finden. Zwei Aussagen, die sich widersprechen. Daher wollen wir „Licht ins Dunkel“ bringen


und beantragen:

Die zuständige Fachverwaltung stellt dar,

1. wie die Entwicklung der Trägerlandschaft im Bereich der Kindertagesbetreuung in den nächsten 5 Jahren gesehen wird;
2. wie sich die Neugründungen auf die Träger inkl. Stadt verteilen und wie sich die neu gegründeten Einrichtungen hinsichtlich Gruppenanzahl verändert haben im Vergleich zu den Vorjahren (eine Auflistung der letzten fünf Jahre);
3. welche Kriterien die Gründungsinitiativen erfüllen müssen, um von der Verwaltung in die Planung aufgenommen zu werden;
4. wie Gründungsinitiativen der freien Träger beraten und begleitet werden, um zu vermeiden, dass z. B. mit ehrenamtlichem Engagement „umsonst“ geplant wird;
5. wie eine realistische Einschätzung hinsichtlich der zeitlichen Nutzung und auch der tatsächlichen Inbetriebnahme aufgrund des Personalmangels an den Interims-Kita-Standorten aussieht;
6. wie sie mit zusätzlichen Angeboten oder neuen Initiativen für dauerhafte Kitas in einem Bezirk umgeht, wenn dort eine Interim-Kita geplant ist;
7. wie viele und welche neuen Initiativen für dauerhafte Kitas sich beworben haben und angenommen bzw. zurückgewiesen wurden;
8. wie sich die Gebühren für die Eltern in den Einrichtungen der freien Träger im Vergleich zu den städtischen Kitas bezogen auf die letzten fünf Jahre entwickelt haben.


Tabea Schilling Thekla Walker Peter Pätzold


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