Antrag
vom
12/13/2012
Nr.
432/2012
Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff
Angebotsumstellung für Horte besser unterstützen
Alle Fraktionen unterstützen die sukzessive Umwandlung der Stuttgarter Grundschulen in Ganztagesschulen. Eine Brückenfunktion haben in diesem Übergang die Schülerhäuser, die zwar den ganzen Tag eine Betreuung auf Hortniveau anbieten, aber weder die entsprechende Ganztagespädagogik noch die Räumlichkeiten vorhalten können.
Die dem entsprechenden Stadtteil zugehörigen Horte, sowohl die städtischen wie auch die größerer Freier Träger und die der Eltern-Kind-Initiativen, sollen ihr Angebot auf den großen Bedarf in der Kleinkindbetreuung umstellen können.
Im Moment empfinden gerade die vom großen ehrenamtlichen Engagement der Eltern-Kind-Initiativen getragenen Kitas und Horte das Übergangsmanagement als zu wenig transparent und die Fristen als zu kurzfristig, als dass sie sich vernünftig auf eine Umstellung vorbereiten könnten. Im Moment herrscht sowohl bei den Eltern, die sich für diese Horte entschieden haben, als auch bei den Mitarbeitern Unklarheit
über den weiteren Prozess, da teilweise ein „Verbot“ ausgesprochen wurde, weitere Hortkinder aufzunehmen, obwohl in dem betreffenden Stadtteil bis dato die Schulsituation noch ungeklärt scheint.
Das Jugendamt hat dazu erklärt:
Dafür wird den Einrichtungen vom Jugendamt bis zum 15. Februar eine schriftliche Übersicht des Schulverwaltungsamtes zur Verfügung gestellt, in der aufgeführt sind:
– bestehende Ganztagsgrundschulen,
– bestehende Grundschulen mit Schülerhaus sowie deren Aufnahmekapazität,
– sowie Schulen, die Ganztagsschule bzw. Schülerhaus ab dem kommenden Schuljahr
mit Sicherheit werden
(incl. der Aufnahmekapazität der Schülerhäuser).
Diese Übersicht stellt die Grundlage für die Zusage bzw. Absage für einen Hortplatz dar.
Tatsächlich ist es so, dass die dazu vorbereitenden Info-Gespräche in den Bezirken mit den einzelnen Horten erst in diesem Monat Dezember 2012 und im Januar 2013 stattfinden sollen. Erst im Anschluss daran soll ein anderes Angebotskonzept erarbeitet werden, einschließlich notwendiger Umbauten der Horte. Dieses muss dann von den einzelnen Horten beantragt und vom Gemeinderat entschieden werden. Es mag sein, dass dieses Übergangsmanagement für die größeren Träger machbar ist, für die kleinen Initiativen ist eine in dieser Kurzfristigkeit geplante Umstellung nicht machbar. Da hilft auch eine garantierte Förderung der Auslastung nicht weiter.
Die Horte der Eltern-Kind-Initiativen haben über Jahre hinweg mit viel Engagement eine Lücke im Bedarf der Schulkindbetreuung gedeckt. Sie haben dabei für uns alle wertvolle Erfahrungen und Kompetenzen entwickelt. Wir Grünen wollen, dass diese in dem anstehenden Veränderungsprozess besser mitgenommen und die Fristen so angepasst werden, dass Veränderungen, ohne diese Eltern-Kind-Initiativen zum Scheitern zu bringen, durchgeführt werden können.
Wir beantragen:
1. Das Jugendamt und Eltern-Kind-Initiativen entwickeln bei einem gemeinsamen Planungsgespräch sinnvolle Übergangsfristen nach transparenten Kriterien.
2. Das Verbot, bereits für das kommenden Schuljahr keine neuen Hortplätze mehr anbieten zu dürfen, wird für die Initiativen, die mehr Zeit für eine Umstellung benötigen, aufgehoben und je nach Ausgang des Planungsgesprächs neu festgelegt.
3. Es wird geklärt, wie sich diese engagierten Eltern auch künftig in Schülerhaus und Ganztagesschulen mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen einbringen können.
4. In der Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses im Februar 2013 wird dazu berichtet und vom Jugendamt ein alternativer Umstellungsfahrplan vorgestellt.
5. Dazu wird eine Übersicht für die Planungen in jedem betroffenen Stadtteil erstellt.
Thekla Walker Tabea Schilling
Vittorio Lazaridis Peter Pätzold
zum Seitenanfang