Antrag vom 07/15/2022
Nr. 225/2022

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Braucht die Landeshauptstadt einen weiteren Häcksel- und Kompostplatz?

Nach den Informationen, die uns Freien Wählern vorliegen, hat die Stadt auf ihren beiden Häcksel- und Kompostplätzen in Möhringen und Zuffenhausen nicht genügend Kapazitäten, um die in Stuttgart anfallenden und bei den Häcksel- und Kompostplätzen angelieferten Grüngutabfälle zu lagern und zu verwerten. Gleiches gilt für kompostierbare Abfälle, die auf den städtischen Friedhöfen anfallen.

Die begrenzten Flächen und Kapazitäten der beiden Häcksel- und Kompostplätze haben zur Folge, dass ein Teil der Grüngutabfälle über externe Unternehmen aus Stuttgart abtranspor- tiert und an anderer Stelle (weiter-)verwertet werden muss. Dafür zahlt die Stadt nicht uner- hebliche Summen an die beauftragten Unternehmen. Zudem wird das Grüngut möglicher- weise über größere Strecken transportiert, was dem Ziel der CO2-Einsparung widerspricht.

Gleichzeitig fallen bei den Stuttgarter Landwirten, Weingärtnern, Landschaftsgärtnern und Privatleuten zum Teil größere Mengen Baumschnitt oder gerodete Wurzelstöcke an (über zwei Kubikmeter pro Tag), die - soweit wir wissen - bei den Wertstoffhöfen, bei der Kompos- tierungsanlage in Zuffenhausen und auf dem Häckselplatz in Möhringen nicht angenommen werden. Dabei könnte auch und gerade dieses Material gehäckselt werden und in den Holz- hackschnitzelheizanlagen der Stadt als lokal vorhandener Energieträger zum Einsatz kom- men.


Wir beantragen einen Bericht im Ausschuss für Klima und Umwelt und/oder im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik, der auf die nachfolgend aufgeführten Fragen eingeht:
  1. Grüngutabfälle:
    1. Ist es richtig, dass in Stuttgart jährlich bis zu 40.000 Tonnen Grüngutabfälle auf den beiden Häcksel- und Kompostplätzen angeliefert werden?
    2. Wie viel davon wird nach anderswo abgefahren, weil die Kapazitäten zur Verwertung in Stuttgart nicht ausreichen?
    3. An welche Orte wird das "überschüssige" Grüngut verbracht?
  2. Kompostierbare Abfälle aus den Stuttgarter Friedhöfen:
    1. Wie groß ist die jährliche Menge der kompostierbaren Abfälle, die auf den Stuttgar- ter Friedhöfen anfällt und von dort abtransportiert wird?
    2. An welche Orte werden die kompostierbaren Abfälle aus den Friedhöfen verbracht?
  3. Kompost:
    1. Kommen die aus Stuttgart abgefahrenen Grüngutabfälle als Kompost nach Stuttgart zurück?
    2. Findet der Kompost, den die Stadt anbietet, genügend gewerbliche und private Ab- nehmer?
    3. Wie viel Kompost verbraucht das Garten-, Friedhofs- und Forstamt selber?
  4. Welchen Einfluss wird gegebenenfalls die in Bau befindliche Bioabfallvergärungsanlage auf die Verwertung kompostierbaren Grünguts in Stuttgart haben?
  5. Wie kann dafür gesorgt werden, dass die Stadt auch Wurzelstöcke und größere Men- gen Baumschnitt von Stuttgarter Landwirten, Weingärtnern, Landschaftsgärtnern und Privatleuten kostenlos annimmt und dieses Material in den stadteigenen Holzhackschnit- zelheizanlagen als Energieträger einsetzt?
  6. Wäre es aus Sicht der Stadtverwaltung ökologisch und ökonomisch sinnvoll und zielfüh- rend, einen weiteren Häcksel- und/oder Kompostplatz in Stuttgart zu betreiben und in einen Flächensuchlauf für ein solches Vorhaben einzusteigen?


Gezeichnet:

Konrad Zaiß Rose von Stein Michael Schrade Jörg Sailer
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzende


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