Antrag vom 12/18/2020
Nr. 538/2020

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Gutes aus der Heimat

Nachdem schon im Jahr 2018 der Schlachthof in Tauberbischofsheim geschlossen werden musste, haben Tierschützer in den zurückliegenden Monaten untragbare Missstände in den Schlachthöfen Gärtringen und Biberach aufgedeckt. Zudem wurden massive Tierquälereien ebenso wie mangelhafte hygienische Zustände dokumentiert.
Greenpeace Stuttgart weist darauf hin, dass beide Schlachthöfe mit Qualitätssiegeln des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet waren, der Schlachthof Biberach mit dem Bio-Zeichen Baden-Württemberg und der Schlachthof Gärtringen mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg. Beide Siegel seien Gütezeichen des Landes, die eine über den gesetzlichen Anforderungen stehende Verarbeitung versprechen.
Greenpeace rügt, dass den Verbraucher*innen auf diese Weise gute Qualität aus der Heimat vorgegaukelt werde und fordert seit Monaten vom Ministerium für Ländlichen Raum, dass die Kriterien, die Bewertungsmethodik und die Kontrollverfahren überarbeitet werden.
Wir GRÜNEN sind der Auffassung – und haben dies auch in unserem Grundsatzprogramm festgeschrieben – dass Tiere fühlende Lebewesen sind, die Rechte haben und nicht zu Rohstofflieferanten oder Unterhaltungsobjekten degradiert werden dürfen. „Solange wir Menschen Tiere halten, um sie zu töten und zu essen, müssen wir ihnen ein würdevolles Leben frei von Schmerzen, Angst und Stress ermöglichen – ohne tierquälerische Zucht-, Haltungs-, Transport- und Schlachtmethoden. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft hat diese Ziele fest in sich verankert. Das bedeutet auch, dass künftig immer weniger Tiere gehalten werden und entsprechend weniger Fleisch konsumiert und exportiert wird. Das ist zugleich essenziell für den Schutz von Klima, Umwelt und Biodiversität und einen fairen Handel mit den Ländern des globalen Südens.“
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat erklärt, dass der Einkauf Zug um Zug auf mehr Bio und regionale Produkte umgestellt wird, was wir sehr begrüßen.


Vor diesem Hintergrund beantragen wir:

1. Die Verwaltung stellt dar 2. Die Landeshauptstadt fordert wie Greenpeace das Ministerium für Ländlichen Raum auf, dass die Kriterien, die Bewertungsmethodik und die Kontrollverfahren überarbeitet werden.


Gabriele Munk Gabriele Nuber-Schöllhammer


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