Haushaltsantrag vom 10/14/2011
Nr. 453/2011

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2012/2013 - Finanzplanung bis 2016
Tierschutz in der Großstadt

Auch wenn es im Bewußtsein der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt oft nicht wahrgenommen wird, in Stuttgart leben zahlreiche Tiere unterschiedlichster Arten. Und dabei denken wir in keiner Weise an Haustiere wie Hamster, Wellensittich und Goldfisch. Vielmehr gilt unser Augenmerk den unzähligen Tieren, die wild bzw. frei in Stuttgart leben. Auch für diese sollten im Rahmen der Möglichkeiten einer Großstadt lebenswerte Rahmenbedingungen geschaffen werden.


Wir denken hierbei insbesondere an:

Tauben
Mit der Einrichtung von Taubentürmen versucht die Stadt, die zunehmende Population einzudämmen. Dies unterstützen wir sehr, und wollen weitere Fortschritte in diesem Bereich machen. Wir haben bisher 5 Taubentürme (4 in der City, 1 in Bad Cannstatt). Weitere, insbesondere für die City, sind erforderlich.

Wir fragen bis zur 1. Lesung:

a) Bericht über die Effizienz und die Kosten der bisherigen Taubentürme
b) Wo sieht die Verwaltung die Möglichkeit, weitere Taubentürme zu errichten?
c) Wie hoch wären hierfür die Kosten?
d) Wer könnte, evtl. ehrenamtlich, diese Türme betreuen und auch laufend pflegen/reinigen?



Katzen
Im Jahr 2010 wurden von der Katzenhilfe Stuttgart ca. 500 verwilderte Katzen auf eigene Rechnung kastriert. Die Zahl der kastrierten Katzen, hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Zum einen kann durch die Verhinderung vieler Nachkommen großes tierisches Leid verhindert werden. Zum anderen reduzieren sich aber auch die Probleme für die Menschen, die in der Nähe dieser Katzen wohnen. Die Katzenhilfe Stuttgart hat für diese Kastrationen in den vergangenen Jahren jeweils ca. 22.000 Euro/p.a. aus Eigenmitteln finanziert.




Wir beantragen:

- der Katzenhilfe Stuttgart werden jährlich 10.000 € als pauschale Zuwendung zur Kastration verwilderter Katzen gewährt. Die entsprechenden Mittel in Höhe von 20.000 € sind in den Doppelhaushalt 2012/2013 einzustellen.



Kröten
In Heumaden wurde vor dem Zweiten Weltkrieg ein Betonbecken als Feuerlöschteich angelegt. Danach gab es verschiedene Nutzungen. Seit Jahren hat die Wasserzufuhr aus dem Schwendebrunnen stark abgenommen. Da auch das Betonbecken nicht mehr dicht ist, hat der Teich jetzt keinen Nutzen mehr.

Doch der Teich ist ein Laichgewässer für Erdkröten und Bergmolche, die etwa ab Mitte März aus dem Landschaftsschutzgebiet zu dem Teich kommen. Die vielen Tiere können nach dem Ablaichen allerdings den Teich nicht mehr verlassen, weil die mehr als 2 Meter hohen Betonwände für sie ein nicht überwindbares Hindernis darstellen. Die angebrachten Holzbalken/Dielen werden als Ausstiegshilfen nicht angenommen.

Ein Massensterben dieser Tiere wird nur dadurch verhindert, dass seit Jahren ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Heumaden zusammen mit Familienangehörigen die Tiere einsammelt und an einen anderen Ort bringt. Ein bemerkenswertes ehrenamtliches Engagement!

Trotz dieser Hilfe können leider viele Tiere nicht gerettet werden und verenden deshalb.

Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat eine Konzeption erarbeitet. Diese, welche drei Varianten enthielt, wurde im Bezirksbeirat Sillenbuch ausführlich vorgestellt und dort beraten. Der Bezirksbeirat hat sich mit großer Mehrheit dafür entschieden, dass das Betonbecken zugeschüttet und die Fläche ökologisch aufgewertet werden soll (Variante 2). In der Nähe des bisherigen Standorts des Beckens gibt es eine Quelle (Salzlöchle); in dessen Umfeld sollen zwei kleine Ersatzbiotope geschaffen werden. Nur so kann künftig die jährliche Amphibienwanderung zum bisherigen Betonbecken und das Sterben vieler Tiere verhindert werden.

Wir beantragen:

- die Lösung nach Variante 2 (Maßnahmen wie oben genannt) der Konzeption des Garten-, Friedhofs- und Forstamts vom 16.3.2011 und damit entsprechend der Beschlusslage des Bezirksbeirats Sillenbuch vom 23.03.2011 umzusetzen. Zuvor hatte sich auch das Amt für Umweltschutz für diese Variante ausgesprochen. Kostenaufwand hierfür rd. 50.000 €. Dieser Betrag wäre somit in den DHH 2012/21013 einzustellen.



Alexander Kotz Dieter Wahl Philipp Hill
Fraktionsvorsitzender



Jürgen Sauer
(240, 170, 171)

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