Haushaltsantrag vom 10/21/2021
Nr. 1171/2021

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

PULS-Fraktionsgemeinschaft
Betreff

Materialschmiede frühkindliche Bildung

Wir beantragen:

Die LHS stellt befristet für die Jahre 2022/2023 die Mittel zur Schaffung einer Koordinierungs- und Redaktionsstelle in Höhe von jeweils 42.100 € zur Verfügung. Dieses Budget wird für die Durchführung eines Pilotprojektes zur Erstellung von Material zur frühkindlichen Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit eingesetzt.

Begründung:

Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung (VBuE, Anti-Bias-Ansatz) ist der Schlüssel zu Akzeptanz und einer diskriminierungsarmen Gesellschaft. Diesem Konsens zum Trotz sind Lehr- und Bildungsmaterialien, die Vielfalt von Familie und Beziehung, Geschlecht und Geschlechterrollen, sexueller Orientierung, ethnischer Herkunft, Behinderung u.a.m. altersgerecht aufgreifen und vermitteln, noch immer Mangelware. Lehrkräfte und Erzieher*innen, die durch Bildungs- und Orientierungsplan aufgefordert sind, diese sensiblen Themen in der Schule und in den Kitas zu vermitteln, haben oft keine adäquaten und ausreichenden Materialien zur Verfügung. Daher wird dies häufig nur von wenigen engagierten Erzieher*innen aus eigenem Antrieb und mit hohem persönlichen Einsatz - teilweise gegen Widerstände von Kolleg*innen, Vorgesetzen und Eltern - abgedeckt. Gleichzeitig ist auch die Situation von Kindern mit geschlechterrollenuntypischem (gender non-conforming kids) Verhalten oder auch von Regenbogenfamilien in Kitas häufig schwierig und muss verbessert werden.

Die Entwicklung und Erstellung von Bildungsmaterial in Form von Lernplakaten, Spielen, Methoden, Handreichungen und Liedern zum Einsatz in der Kita, sowie die stadtweite Versorgung von Kitas und weiterer geeigneter Bildungseinrichtungen mit den entwickelten Materialien ist daher das Ziel dieses Pilotprojektes. Zudem soll es die Förderung der Vernetzung zwischen Kitas, Kita-Träger*innen, Stadt, queerer Community und weiteren NGOs zum Erfahrungsaustausch, Besprechung von Best-Practice-Beispielen sowie die Rückkopplung und Diskussion der erarbeiteten und vorgestellten Materialien bewirken.

Gezeichnet:
Ina Schumann, Thorsten Puttenat, Deborah Köngeter, Christoph Ozasek, Verena Hübsch


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