Bildende Künstler:innen benötigen ebenso wie Autor:innen und Musiker:innen eine Gage für die Präsentation ihrer Arbeiten in Ausstellungen. In jüngerer Zeit wurden Leitfäden und Konzepte von verschiedenen Künstler:innenverbänden in Europa entwickelt und teilweise auch umgesetzt. Der vorliegende Antrag der Fachgruppe Bildende Kunst in Ver.di orientiert sich am Berliner Modell, wo ein Topf für Künstlerhonorare eingerichtet wurde, für den sich Institutionen bewerben können. Bezogen auf Stuttgart werden für nichtkommerzielle, von der Stadt geförderte Ausstellungen gestaffelte Beträge vorgeschlagen: Für eine Einzelausstellung 1.500 EUR, für Sammelausstellungen bis zu 10 Künstler:innen 500 EUR, bei mehr als 10 Teilnehmer:innen 250 EUR.
Die der Antragssumme von 170.000 Euro zugrunde liegenden Honorarkalkulation beruht auf einer Hochrechnung. Die Kulturverwaltung, die die Einführung von angemessenen Ausstellungshonoraren für Künstler:innen prinzipiell unterstützt, weist darauf hin, dass eine Verteilung von Ausstellungshonoraren aus einem Fonds gemäß dem Berliner Modell mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden ist, der nicht allein Aufgabe der städtischen Hand sein kann, weswegen sich für den Fall, dass die Mittel zur Verfügung gestellt werden, die Kunstschaffenden an der Erarbeitung von Verteilungs-Modellen beteiligen sollen.
Laura Halding-Hoppenheit Hannes Rockenbauch (Fraktionsvorsitzende) (Fraktionsvorsitzender)