Haushaltsantrag vom 10/22/2013
Nr. 439/2013

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2014/15 Antrag Nr. 15
Die Tante Emma der Zukunft

Die Nahversorgung in den Stadtteilen, insbesondere in den kleinen, ist gefährdet. Selbst manchem Bonusmarkt, mit dem die Lebensmittelversorgung vor Ort noch aufrecht erhalten werden konnte, droht wegen geänderter Bundesförderung das Aus. Ebenso haben viele kleine Lebensmittelläden hart zu kämpfen, um überhaupt noch existieren zu können. Das Thema Nahversorgung wird jedoch immer wichtiger, je älter die Gesellschaft wird. Gerade dann ist man darauf angewiesen, dass man schnell und nah die wichtigsten Dinge des Lebens einkaufen kann. Der Einkauf um die Ecke wird immer stärker an Bedeutung gewinnen, warum also nicht auch von Dorfladenkonzepten, wie z.B. Tante Emma 2.0, lernen? Eine Studie, die sich mit dem Einkaufsverhalten der Zukunft in Deutschland und der Schweiz beschäftigte, zeigt vier Konzepte auf:
Small Mart: Lokale Läden („Tante-Emma-Läden”) mit hoher sozialer und emotionaler Komponente, die zentral liegen und leicht zu erreichen sind.
Smart Mart: Technologisch gut vernetzte Kunden nehmen ihre individualisierten Produkte an Einkaufs- oder Abholstellen selber in Empfang.
All Mart: Große Läden, die bei niedrigen Logistikkosten ein umfangreiches und verändertes Sortiment anbieten, das konsequent auf Emotionalität ausgerichtet ist.
Call Mart: Online-basierte Ladenkonzepte, die aufgrund niedriger Logistikkosten Kunden mit einem hohen Anspruch an Funktionalität flexibel beliefern.
In der Stadtverwaltung sind die Wirtschaftsförderung mit dem Stadtteilmanager, das Amt für Liegenschaften sowie das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung schon länger mit dem Thema „Aufrechterhaltung der Nahversorgung“ befasst. Und natürlich sind die Handels- und Gewerbevereine vor Ort dabei wichtige Partner.


Wir beantragen:

Die Verwaltung stellt dar,

– wie ämterübergreifend ein Konzept zur Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung entwickelt und dem Ladensterben entgegengewirkt werden kann.
– welche konkrete Möglichkeit für die Sicherung der Nahversorgung in den akut von der Schließung bedrohten Bonusmärkten besteht.


Silvia Fischer Peter Pätzold



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