Haushaltsantrag vom 10/18/2011
Nr. 553/2011

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2012/2013
Wirksame Hilfen für psychisch kranke Menschen und ihre Angehörigen

Wir beantragen:
  1. Der Förderetat für Sozialpsychiatrische Dienste wird beim Gesundheitsamt ab 2012 um jährlich 101.000.-- € erhöht. Den Trägern wird damit die Schaffung von insgesamt zwei weiteren Stellen ermöglicht (siehe GRDrs. 126/2011).
  2. Für die Kontakt- und Beratungsstelle Offene Herberge e.V, werden ab 2012 jährlich 7.500.-- € durch Budgeterhöhung beim Gesundheitsamt bereit gestellt.
  3. Spätestens in 2. Lesung wird darüber berichtet, ob für das Begleitprojekt der EVA für Kinder mit psychisch kranken Eltern (vgl. GRDrs. 633/2011 und 630/2009) Projektmittel der Aktion Mensch erlangt werden konnten und welche Finanzmittel zur Durchführung ggf. noch von städtischer Seite bereitgestellt werden müssen.
Begründung:
Leider ist es so, dass immer mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben, viele darunter als Chroniker. Die acht sozialpsychiatrischen Dienste in der LHS haben als Bestandteil der psychosozialen Dienste in erheblichem Umfang mit diesen Fallzahlensteigerungen zu kämpfen. Bereits vor den Haushaltsberatungen 2010/2011 war bekannt, dass die Arbeit nur mit zusätzlichen Stellenanteilen im notwendigen Umfang weitergeführt werden kann. Bei der Haushaltskonsolidierung fand dies keine Mehrheit. Die Träger mussten deshalb ihren Arbeitsumfang notgedrungen reduzieren, was in den Auswirkungen mehrfach Thema von Beratungen im Sozial- und Gesundheitsausschuss war.
Zur Entwicklung des Gemeindepsychiatrischen Verbundes (GPV) gehört auch entsprechend der UN-Behindertenkonvention die Beteiligung Betroffener. Der Verein Offene Herberge ist als Betroffenenorganisation ein wichtiger Baustein im GPV. Darüber hinaus bietet er mit seiner Wochenend-Clubarbeit eine Anlaufstelle, die Lücken im Angebot mit wenig finanziellem Einsatz schließt. Kinder psychisch kranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens selbst eine psychische Störung zu entwickeln. Sie bilden daher eine Risikogruppe und es gilt, Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Bereits in der GRDrs. 630/2009 wird an Zahlen aufgezeigt, wie viele Kinder und Jugendliche von dieser Lebenssituation betroffen sind. Mit der Zunahme psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft insgesamt, wird diese Zahl weiter ansteigen.

Dr. Roswitha Blind Hans H. Pfeifer Monika Wüst
Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende

Marita Gröger Dr. Maria Hackl Ariane Zürn


zum Seitenanfang