Antrag
vom
09/22/2022
Nr.
293/2022
Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff
Den Park über den Neckar auf der Eisenbahnbrücke schnell umsetzen
- Machbarkeitsstudie zum Erhalt der Brücke vorstellen und weitere Schritte einleiten
Bereits im Jahr 2014 haben wir mit dem Antrag (GRDrs 154/2014) den Erhalt der alten Rosensteineisenbahnbrücke als „
Park über den Neckar
“ angeregt, welche bis zur Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs von S21 noch von Zügen genutzt wird. Danach werden der Eisenbahntunnel und die Brücke von der Deutschen Bahn nicht mehr benötigt.
Im Doppelhaushalt 2020/2021 konnten wir endlich nun auch eine Mehrheit im Gemeinderat für diese städtebauliche Großchance gewinnen. Nur noch eine Minderheit im Rat ist der Meinung, ein Abriss der Brücke wäre besser, da man vor lauter Brücken den Neckar nicht mehr sehen würde, wie Finanzbürgermeister Fuhrmann noch 2021 argumentierte
. Absurd, denn die Brücke bietet doch eine Chance für einen „Park über den Neckar“. Sie bietet Patz für einen getrennten Rad- und Fußweg, für Grün- und Aufenthaltsflächen auf der Brücke und für die Erschließung der durch die Stadtlücken bereits heute schon wunderbar belebten Mittelmole an der Schleuse. Darüber hinaus hat sie ein großes Verbindungspotential – sie verbindet den Rosensteinpark direkt mit Bad Cannstatt. Sie ermöglicht eine Weiterführung des Rad- und Fußwegs bis zum Bahnhof Bad Cannstatt, dessen Vorplatz bald fit gemacht wird für die EM 2024. Auf der anderen Seite bietet sie zusammen mit dem angehängten Steg unter der neuen Eisenbahnbrücke die Möglichkeit für eine Radschnellwegeverbindung weiter durch den Tunnel steigungsfrei direkt in das neue Stadtquartier Rosenstein. Die immensen Vorteile überwiegen also, warum also diese Graue Energie nicht dauerhaft und für die Menschen der Stadt nutzen?
Die Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung zum Erhalt der Brücke, die wir für 200.000 Euro beantragt hatten, liegt nun vor (GRDrs 463/2019). Jetzt ist der richtige Moment also gekommen, um das weitere Vorgehen zu beschließen und die nächsten Schritte einzuleiten, damit der „Park über den Neckar“ bald Wirklichkeit wird. Darüber hinaus fragen wir uns, inwieweit die geplante Schleusensanierung und Verlängerung mit der Nachnutzung der Brücke abgestimmt werden kann. Hier ergeben sich Synergien in Planung und Umsetzung.
Auch eine Öffnung der Brücke interimsweise bereits zur IBA im Jahr 2027 wäre denkbar, sofern größere Umbaumaßnahmen hierfür nicht notwendig sind. Ein Gleis könnte bspw. nach Außerbetriebnahme der Brücke abgedeckt und begehbar gemacht werden. Auf den freien Gleisen könnten alte Eisenbahnwaggons abgestellt werden und so eine provisorische Nutzung während der IBA ermöglicht werden.
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https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nachnutzung-durch-stuttgart-21-neue-ideen-fuer-alte-neckar-bahnbruecke.b1b6c2bc-7e88-4255-9aa1-fb34f1a793b7.html?utm_medium=Social&utm_campaign=Echobox&fbclid=IwAR1Fc-fE9cSz4L-_hdPt4jTWXU4TIZwzk8gI2SFJNi9crplqd5VGM07HoFU&utm_source=Facebook&reduced=true#Echobox=1611156590
Wir beantragen daher und fragen:
1. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird im Ausschuss für Stadtentwicklung im Herbst vorgestellt.
2. Wie sehen die verschiedenen Möglichkeiten für Erhalt und weitere Nutzung der Brücke aus?
3. Wäre ein provisorischer Umbau der Brücke für eine interimsweise Öffnung bereits während der IBA möglich?
4. Wäre die Umgestaltung der Brücke zeitgleich mit der Umsetzung der Sanierung und einer gleichzeitigen Schleusenverlängerung sinnvoll auch aus planerischer Sicht?
5. Welche Schleusen müssen noch verlängert werden, damit man den Neckar bis Plochingen mit den Standardschiffen durchfahren kann?
6. Wäre eine Verlängerung der Schleuse alternativ in Richtung Brücke auch ins Oberwasser Richtung Wasen umsetzbar, um den Konflikt der beiden Bauwerke zu vermeiden?
Björn Peterhoff Andrea Münch Petra Rühle
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