Antrag vom 11/26/2010
Nr. 362/2010

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Notwendigen Förderrahmen für Freie Theater- und Tanzszene erhalten.

Die Freie Theater- und Tanzszene wird auf eigenen Wunsch den Treffpunkt Rotebühlplatz verlassen. Eine mutige, aber aus verschiedenen Gründen notwendige Entscheidung, von der wir ausgehen, dass sie wohl überlegt war. Nach eigener Aussage wäre, mit den ihnen bisher zugestandenen städtischen Fördermitteln, der Gang zum eigenen Profil in der kommenden Interimszeit machbar. Und ein notwendiger Förderrahmen, der die bisherige grundlegende Hilfestellung bietet, muss sein, um möglicherweise wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Auch benötigen die Kulturschaffenden weiterhin eine gute Begleitung und Beratung durch die Kulturverwaltung. Die Vorlage 801/2010 lässt in dieser Hinsicht manches offen.
Und wir wollen auf gar keinen Fall einer Sparte "etwas wegnehmen" und einer anderen zukommen lassen!

Deshalb beantragen wir:
  1. Bisherige der Freien Theater- und Tanzszene zukommenden Sachmittel, wie frei werdende Mittel der beiden Stellen, stehen ihr auch weiterhin zur Verfügung. Die Sachmittel in Höhe von 90.000 € sind - wenn überhaupt (s. untenstehende Fragen) - nur für die Interimszeit in den Innovationsfonds zu geben. Sobald eine eigene Produktions- und Spielstätte gefunden ist, fließen diese Mittel in deren Betrieb. Die Mittel aus den zwei Stellen werden dem Produktionszentrum für die Freie Szene zur Verfügung gestellt, da hier bereits eine kleine Infrastruktur vorhanden ist.
  2. Die Verwaltung beantwortet in der Sitzung des VA am 1.12.2010 folgende Fragen:
    • Wie ist es möglich, mit Theaterhaus und Wagenhallen ein Betriebskostensatz von 500 Euro/Tag zu vereinbaren, wenn z.B. das Theaterhaus auf seine Wirtschaftlichkeit achten muss?
    • Welche Räume würden hier zur Verfügung stehen?
    • Welche Vereinbarungen wurden mit den in der Vorlage genannten weiteren Spielstätten Rampe und Zapata getroffen?
    • Wieso werden überhaupt Festlegungen von Spielorten angestrebt. Warum nicht - wie bei Bewerbungen für den Projektmittelfonds - eine freiwillige Entscheidung für ein Miteinander von Spielstätte und Künstler?
    • Wie sind für 60 Veranstaltungstage Öffentlichkeitsarbeit, Werbung sowie ein eigenes Erscheinungsbild der Freien Szene mit 9000 Euro machbar?
    • Welche Wege und Mittel plant die Verwaltung für Koordination, Infrastruktur (Kartenvorverkauf, Einlassdienste, künstl. Betriebsbüro, u.a.) und vor allem Technik (Produktionstechniker Licht, Ton, Bühnenbild) ein?
    • Im Entwurf der Vergaberichtlinien werden nur städtisch geförderte Produktionen berücksichtigt. Wie wird mit den Tanz- und Theaterproduktionen von Stuttgarter Künstlern verfahren, die zwar Landes- und Bundesförderung erhalten, aber keine städtische Förderung? Im RotebühlTheater war dies möglich.
  3. Die Technikerstelle des JES zum 31.12.2010 zu streichen war ein Fehler. Diese war sozusagen als Grundausstattung von Beginn an der Spielstätte zugesagt. Die Verwaltung prüft ebenfalls bis zum 1.12. eine Finanzierung der Technikerstelle wie auch die Übernahme der Mietkosten für das Theater am Olgaeck für 2011 über die G-Stiftung. Der Satzungszweck benennt explizit die Förderung kleiner Theater.


Dr. Roswitha Blind Hans H. Pfeifer Monika Wüst
Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende


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