Haushaltsantrag
vom
10/18/2011
Nr.
588/2011
Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Betreff
HH 2012/2013
Verstärkung des Kinderschutzes durch Unterstützung des Kinderschutz-Zentrums
Gewalt, die Kinder in der Familie erleben, hinterlässt Spuren. Im geringsten Fall wirkt sie auf Kinder verunsichernd und verletzend, im schlimmsten Fall massiv erschütternd und traumatisierend. Aus zahllosen Untersuchungen wissen wir, wie groß das Risiko ist, dass Kinder, die Gewalt erlebt haben, massiv in ihrer Entwicklung und Lebensperspektive gehemmt und eingeschränkt werden. Ebenso ist erlebte Gewalt im Kindes- und Jugendalter ein hoher Risikofaktor für spätere psychische Erkrankungen im Erwachsenenalter. Überall dort, wo es gelingt, Folgestörungen und psychische Erkrankungen zu verhindern, hat dies enorme Auswirkungen auf die Zukunft.
Jedes Kind hat das Recht auf physische und psychische Gesundheit. Jedes Kind braucht die Chance auf eine gesunde und sozial verantwortliche Entwicklung
Das Kinderschutz-Zentrum hat ein Rahmenkonzept entwickelt. Es besteht aus jeweils sieben bzw. acht Bausteinen für die therapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und sieht eine Vernetzung mit den Angeboten der Jugendhilfe vor.
Diese therapeutische Intervention hat zudem präventiven Charakter. Sie soll nicht erst einsetzen, wenn Kinder auffällig werden, sondern unmittelbar dann, wenn das Hilfesystem von innerfamiliären Gewalt-Handlungen erfährt oder diese stark vermutet.
Allgemeine Bedingungen:
· Es ist ein Angebot speziell für Kinder (ab 2 Jahren), die Gewalt erfahren / erfahren haben.
· Es setzt frühzeitig an, unabhängig davon, ob ein Kind nach außen hin auffällig ist.
· Es ist ein therapeutisches Angebot.
· Es dient der Prävention von psychischen Erkrankungen.
· Es durchbricht generationsübergreifende Gewaltkreisläufe.
Um aussagekräftige Erfahrungen sammeln zu können, ist eine Projektphase von 3 bis 5 Jahren mit einem Stellenanteil von 300%, in weiteren Räumen in der Nähe des Kinderschutz-Zentrums geplant.
Die Fraktion der FREIEN WÄHLER möchte das Kinderschutzzentrum unterstützen, ihre erfolgreiche Arbeit weiter zu führen.
Wir beantragen:
Die Stadtverwaltung übernimmt ein Drittel der Gesamtkosten zur Implementierung und Erprobung des Rahmenkonzeptes in Höhe von
112.500 Euro
ab 2012 zunächst befristet auf 4 Jahre.
Für das Kinderschutz-Zentrum wird die dauerhafte Finanzierung (Förderung) des Bereichs Frühe Hilfen mit einer
0,5 Stelle
ermöglicht, damit weiterhin diese wichtige und erfolgreiche Arbeit für Stuttgarter Familien geleistet werden kann.
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