Antrag vom 12/11/2020
Nr. 530/2020

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Klimatische und verkehrliche Aspekte bei der Bebauung an der Bettfedernfabrik mitdenken

Wir begrüßen, dass mit dem Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplan an der Bettfedernfabrik (GRDrs 890/2020) die Bebauung des seit Jahren leerstehenden Areals einen wichtigen Schritt vorankommt und in absehbarer Zeit mit dem Bau dieser Wohnungen in der Innenentwicklung begonnen wird. Wichtig ist uns aber auch, dass das neue Quartier beim Verkehr und beim Klimaschutz den aktuellen Standards entspricht, welche beim Entwurf des Bebauungsplans, der ja bereits im Jahr 2016 angestoßen wurde, noch nicht üblich waren.

Hierzu wollen wir, dass eine Nahwärmeversorgung in Kooperation mit den Stadtwerken geprüft wird. In vielen neuen Quartieren der Stadt gibt es hier sehr gute Konzepte, wie beispielsweise beim Wiener Platz, dem Olga-Areal, dem Bürgerhospital oder auch dem Neckarpark. Denkbar wäre bei der Bettfedernfabrik alternativ auch eine Erweiterung des Fernwärmenetzes, das heute zwar auf der Neckarseite bereits vorhanden ist, aber noch nicht bis zu dem Areal der Bettfedernfabrik reicht. Die Stadt selbst hat in ihrer Nahwärmestrategie dargestellt, dass sie in diesem Bereich eine potentielle Erweiterungsfläche des Fernwärmenetzes sieht.

Auch bei der Erzeugung erneuerbarer Energie wollen wir die Potenziale ausschöpfen und schlagen deshalb eine PV-Pflicht für die Gebäude vor.

Beim Verkehr wollen wir das Quartier gut an den Öffentlichen Nahverkehr anbinden und so auch die Möglichkeit bieten, die Zahl der zu bauenden Stellplätze zu senken und dadurch Kosten zu reduzieren. Wir haben hierzu eine Prüfung einer Buslinie entlang der Gnesener Straße im Rahmen der Beratungen im Nahverkehrsplan eingebracht. Zudem gibt die neue stadtweite Stellplatzsatzung den Spielraum, die Zahl der zu bauenden Stellplätze zu senken.

Wir wollen aber auch, dass durch das zu begrüßende Projekt nicht der Verkehr im Bestandswohngebiet unnötig ansteigt. In der Vorlage wird der Ausbau des Zuckerlewegs vorgeschlagen und eine Zufahrt in die zu bauende Tiefgarage eingeplant. Daher steht eine Mehrbelastung des Zuckerlewegs zu befürchten, was auch bei Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern angemerkt wurde.

Wir regen daher eine erneute Diskussion über Maßnahmen zur Vermeidung von Durchfahrtsverkehr am Zuckerleweg an. Hier wurde in einer bereits durchgeführten Beteiligung der Anrainer ein fester Poller als Lösung abgelehnt. Wir finden jedoch, dass zum einen die nun steigende Einwohnerzahl mitbetrachtet und auch die Möglichkeit erwogen werden sollte, einen versenkbaren Poller in der Straße anzubringen, der es Anliegern ermöglicht, nach wie vor von beiden Seiten in die Straße einzufahren.

Mittel für die Umsetzung versenkbarer Poller haben wir im letzten Haushalt eingestellt und eine Studie zur Umsetzung von versenkbaren Pollern wurde bereits abgeschlossen.


Wir beantragen deshalb:

1. Prüfung eines Wärmekonzepts für das Quartier (bspw. Fernwärmeerweiterung, eigenes Nahwärmekonzept oder Nutzung von Abwasserwärme).

2. Eine PV-Pflicht für die zu errichtenden Gebäude.

3. Eine erneute Anwohnerdiskussion zur Vermeidung der Zunahme von Durchgangsverkehr im Zuckerleweg.


Björn Peterhoff Andreas Winter


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