Antrag vom 10/23/2012

Nr. 352/2012

Antrag

Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen SPD-Gemeinderatsfraktion

Betreff Kurzfristig: Radio-Sinfonieorchester braucht mehr Nutzungstage im Beethovensaal Langfristig: Bessere Raumbedingungen für Klassik- und Pop-Rock-Bereich

Wir beantragen:

• Die Verwaltung – vor allem Referat WFB – trägt dafür Sorge, dass spätestens bis 2016 dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart bzw. einem fusionierten Orchester 120 Nutzungstage im Beethovensaal zur Verfügung stehen. Dies ist eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe. Bisherige Vergabepraxen sind zu überdenken, alte Nutzungsregelungen des Hegelsaales zu ändern, Kongressangebote eher an das Internationale Congresscenter Stuttgart (ICS) weiterzuleiten und ein Ausbau des Backstage-Bereichs des Beethoven-Saales zu erwägen. Ein sensibles Umgehen mit allen Betroffenen – aber auch deren Verständnis – setzen wir voraus.

• Die Kulturverwaltung erstellt nach entsprechender Bestands- und Bedarfsanalyse der Raumsituationen eine Kulturkonzeption für den Klassischen Musik- und den Pop-Rock-Bereich.

Begründung:

Aktuell geht es um das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (RSO) bzw. um den Standort eines fusionierten Orchesters und die Verbesserung seiner Probensituation. Dies ist die Stadt Stuttgart bzw. der Gemeinderat diesem Spitzenorchester schuldig. Die Stadt bietet dem RSO mit dem Beethovensaal zwar den bundesweit besten Saal, allerdings bisher nur an rund 60 Tagen. Da aber auch die Probensituation des Funkstudios im SWR-Gebäude nicht adäquat ist, sind die Nutzungstage im Beethovensaal aufzustocken. Die Raumvergabe in der Liederhalle muss deshalb insgesamt hinterfragt und innovativ geregelt werden.

Darüber hinaus wird seit längerem immer wieder der Ruf nach einer zusätzlichen Halle bzw. nach einem Musikhaus/-zentrum laut – vor allem nach Veranstaltungsräumen mit Plätzen zwischen 500 und 3.000. Die Liederhalle / KKL, Schleyerhalle bzw. Porsche-Arena können dies langfristig voraussichtlich nicht stemmen. Für eine genauere Beurteilung und Planung ist eine Bestands- und Bedarfsanalyse unbedingt notwendig. Hierbei sind nochmals vorhandene Räume, wie z.B. Alter Landtag, zu berücksichtigen sowie mögliche Ortswechsel oder Zusammenlegungen zu prüfen. Bündelungen von Klangkörpern bzw. Musikeinrichtungen erzielen woanders gute Synergieeffekte. Es muss also nicht ständig über Lösungen geredet, sondern mit der Erstellung einer Konzeption begonnen werden, um zu wissen, was Stuttgart für eine neue Halle bzw. ein neues Haus tatsächlich benötigt.

Das Zuschauerpublikum in Stuttgart – egal ob Theater- oder Musikbereich – gilt als höchst interessiert und stetig. Hinzu kommt das große Potenzial aus der Metropolregion Stuttgart. Bekanntlich regelt das Angebot die Nachfrage – dieser Grundsatz trifft hier zu 100 Prozent zu. Nehmen wir die Musikstadt Stuttgart: Staatstheater, Orchester, Chöre, Kirchenmusik, Popularmusik, Festivals aber auch Musikhochschule und Musikschule bieten höchste Qualität und enorme Vielfalt. Das setzt für die Akteure gute Arbeits- und Veranstaltungsbedingungen voraus, die mit der Zeit gehen bzw. in die Zukunft ausgerichtet sind.



Dr. Roswitha Blind Hans H. Pfeifer Monika Wüst
Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende

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