Haushaltsantrag vom 10/21/2013
Nr. 768/2013

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

FDP-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2014/2015
Prostitution
1. Beratung bei sexuell übertragbaren Krankheiten
2. Sozialarbeit für Prostituierte

Platz BHH: -

1. Beratung bei sexuell übertragbaren Krankheiten

Mit der derzeitigen Stellenausstattung können die Sprechstunden im Gesundheitsamt sowie eine Sprechstunde alle 2 Wochen in der Anlaufstelle La Strada für weibliche Prostituierte sichergestellt werden. Es besteht jedoch Bedarf für eine wöchentliche Sprechstunde sowohl im La Strada als auch im Café StrichPunkt. Mit dem zusätzlichen Sprechstunden-Angebot könnten die verzögerten oder ausbleibenden Diagnosen und Behandlungen sexuell übertragbarer Erkrankungen bei Prostituierten und damit eine vermehrte Weiterverbreitung eher verhindert werden.

Auch werden bisher Vor-Ort-Testaktionen ohne Assistenz durchgeführt. Eine Durchführung der Sprechstunden und Testaktionen ohne medizinisch-pflegerische Assistenz ist nicht effektiv und entspricht nicht dem fachlich erforderlichen Standard.

Wir beantragen:

Stellenschaffung für das Gesundheitsamt

0,2 Stelle für Facharzt in A 14
0,3 Stelle für eine Krankenschwester in EG 8


2. Sozialarbeit für Prostituierte

In den letzten Jahren gab es einen Zuwachs an Prostituierten vor allem aus Südosteuropa. Die Zahl der ungewollten Schwangerschaften ist unvermindert hoch; sexuell übertragbare Erkrankungen steigen stetig. Es besteht ein intensiver Beratungsbedarf mit deutlich erhöhtem Arbeitsaufwand. Die Frauen sind nicht im Hilfesystem zu verankern.

Insbesondere für Kontaktaufnahme, Prävention, Rückkehrhilfen für osteuropäische weibliche Armutsprostituierte sowie die Qualifizierung und Anleitung von Sprachmittlerinnen, Peers und hauswirtschaftlicher Unterstützung reicht die Stellenausstattung im Gesundheitsamt nicht aus. Es besteht auch eine wachsende zusätzliche Nachfrage nach Beratung und Unterstützung bei der Suche nach alternativen Erwerbsmöglichkeiten und Ausstieg aus der Prostitution. Erforderlich ist der bedarfsgerechte Ausbau des Angebotes möglichst durch Fachkräfte mit entsprechenden Sprachkenntnissen.

Zur Entlastung der sozialarbeiterischen Fachkräfte von fachfremden Aufgaben in der Anlaufstelle (hauswirtschaftliche Arbeiten und Suche nach Sprachmittlerinnen in der Szene) sind Sachmittel notwendig. Damit könnten z. B. qualifizierte Aussteigerinnen mit stundenweiser Vergütung beschäftigt werden.

Wir beantragen:

0,25 Sozialarbeiterstelle in S 15
15.600 Euro jährlich für Aushilfskräfte




Bernd Klingler Prof. Dr. Dr. Heinz Lübbe Michael Conz
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzender


Carmen Hanle Dr. Matthias Oechsner Dr. Günter Stübel



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