Haushaltsantrag vom 10/19/2017
Nr. 459/2017

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2018/2019 Antrag Nr. 60
Kinder und Jugendliche im Fokus

I Kontinuierliche Fortführung der Studie „Inklusion in der Schule“

Die von der ämterübergreifenden Projektgruppe Inklusion unter Federführung des Gesundheitsamts und in Kooperation mit der Universität Tübingen durchgeführte Pilotstudie zur schulischen Inklusion hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten allen Akteuren, auch der Politik, wichtige Erkenntnisse über Ansprüche und Bedarfe der Schüler*innen, der Eltern, der (Sonderschul-)Lehrer*innen und Schulleitungen sowie zu Bedarfen bzgl. der Ausstattung und zu erfolgreichen Modellen in der schulischen Inklusion in allen allgemeinen Schularten und Schulstufen geliefert. Es wurde deutlich, dass eine langfristige Anlage und Fortsetzung einer solchen wissenschaftlich begleiteten Erhebung zu schulischer Inklusion eine gute Grundlage für zielgerichtete Maßnahmen zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Inklusion in der Schule liefern kann (GRDrs 731/2017 „Pilotstudie zur Inklusion in der Schule“).
Politik und Verwaltung werden auf der Grundlage kontinuierlicher Erhebungen zu Inklusion in der Schule besser in der Lage sein, die Bildungsansprüche in unterschiedlichen Bereichen, die alters-, geschlechts- und migrationsspezifischen Aspekte sowie die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der personellen Situation und der Ausstattung der Schulen zu erkennen und entsprechend zu berücksichtigen.


Wir beantragen daher:

Für die kontinuierliche Fortführung der Studie „Inklusion in der Schule“
im Zweijahresrhythmus werden Sachmittel bereitgestellt in Höhe von:

2018 15.000 EUR
ab 2019 15.000 EUR



II Umsetzung des Stuttgarter Stufenmodells zur Übergewichtsprävention und -therapie

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen stellt ein zentrales Gesundheitsproblem dar. Insgesamt sind in Deutschland rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig, davon leiden 6 Prozent unter Adipositas.
Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse wurde vom Gesundheitsamt ein Stufenmodell zur Übergewichtsprävention und -therapie entwickelt mit drei Zielen:
Erstens: Bedingungen schaffen, in denen man gesund aufwachsen und leben kann. Im Zentrum stehen das Kindeswohl und die Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit.
Zweitens: Das rechtzeitige Erkennen und Behandeln von ursächlichen Erkrankungen bzw. von übergewichtsbedingten Folgeerkrankungen.
Drittens: Die Etablierung eines flächendeckenden Präventions- und Therapieangebotes unter Berücksichtigung der jeweiligen individuellen Bedürfnisse.
Für die Umsetzung dieses Stuttgarter Stufenmodells müssen zusätzliche Personalkapazitäten im Gesundheitsamt geschaffen werden.


Wir beantragen daher:

Beim Gesundheitsamt wird im Bereich Gesundheitswissenschaft und
Sozialarbeit zur Umsetzung des Adipositas-Stufenmodells die Personal-
kapazität um eine dauerhafte 0,5 Planstelle in EG 13 und eine dauerhafte
0,5 Planstelle in A 11 aufgestockt. Mehraufwand im städtischen Haushalt:

2018 95.100 EUR
ab 2019 95.100 EUR


Anna Deparnay-Grunenberg Andreas G. Winter


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