2. Schwimmbäder werden nicht nur von der Allgemeinheit für Sport, Freizeit und Entspannung genutzt, sondern auch von Schulen für den Schwimmunterricht und von Vereinen, um Leistungs- und Breitensport anzubieten. Gerade Kinder müssen frühzeitig an Wasser gewöhnt werden, um rasch Schwimmen zu lernen. Wir stehen zum Beschluss, dass die Schulschwimmzeiten der Kinder erhöht werden müssen. Bei diesen Zielkonflikten dürfen jedoch nicht Vereine, Allgemeinheit und Schulen gegeneinander ausgespielt werden. Neben einem Parallelbetrieb von Allgemeinheit und Schul- bzw. Vereinsschwimmen könnten auch die Wasserzeiten der Schulkinder ausgedehnt werden, indem Lehrer_innen von Bäderfachangestellten vor, nach und während des Schulschwimmens unterstützt werden. Dort wo nötig, wie in Weilimdorf, muss zusätzliche Wasserfläche geschaffen werden. Wir beantragen:
2. Keine Kürzung der Betriebszeiten der Bäder.
3. Keine Sommerschließung der beiden Hallenbäder Heslach und Leo-Vetter-Bad.
4. Bäder sollen an Wochenenden für Familien und individuelle Badegäste geöffnet sein, da es für den Schwimmerfolg der Kinder laut DLRG sehr wichtig ist, dass die Eltern mit ihnen schwimmen gehen. Auch das Hallenbad Plieningen wird an einem Tag am Wochenende geöffnet, sowie freitags halbtags der öffentlichen Nutzung zur Verfügung gestellt.
5. Das Angebot von städtischen Schwimmkursen wird im bisherigen Umfang aufrechterhalten.
6. Die Verwaltung erarbeitet ein Konzept, um proaktiv Maßnahmen zur Personalgewinnung und -entwicklung zu erarbeiten und umzusetzen, damit dem Missstand des Fachkräftemangels gezielt begegnet werden kann. Die Verwaltung prüft die Möglichkeit, Rettungsschwimmer_innen Angebote zu unterbreiten, dass sie eine Ausbildung als Fachangestellte für Bäderbetriebe machen.
7. Wir fordern die Stadt auf, für die Fachangestellten der Bäderbetriebe eine Tarifplus-Zulage in Höhe von 100 Euro monatlich zu zahlen.
8. Der Parallelbetrieb von Schulschwimmen und öffentlicher Nutzung wird in den Hallenbädern wiederaufgenommen, in welchen dies ohne Gefährdung von Schulkindern möglich ist, weil sie z.B. ein eigenes Nichtschwimmerbecken haben. Für Schulkurse können Bahnen mit Schwimmleinen abgesperrt werden. Wenn der Schulunterricht ausfällt, können die Bahnen kurzfristig für die Öffentlichkeit freigegeben werden.
9. In den Ferienzeiten werden die Hallenbäder in den für Schulen gebuchten Zeiten für die Allgemeinheit geöffnet.
10. Die Verwaltung erstellt ein Konzept, wie bisherige Saisonkräfte in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse übernommen werden können, und an welchen geeigneten Arbeitsplätzen sie im Winter eingesetzt werden könnten (Stichwort kombinierter Einsatz in Eiswelt und Bädern).
2. Unter welchen Bedingungen kann ein rollierendes Frühschwimmerangebot ab 7.00 Uhr und ein Nachtschwimmerangebot nach 22.00 Uhr eingeführt werden, und welche Voraussetzungen sind dafür im Bäderbetrieb zu schaffen?
3. In welchen Bädern ist eine räumliche Abtrennung von Flachwasserbereichen in den Hallenbädern für das Schulschwimmen möglich? Welche Möglichkeiten bestehen, eine gemeinsame Nutzung (Parallelbetrieb) mit der Öffentlichkeit zu ermöglichen ohne bauliche Maßnahmen vornehmen zu müssen?
4. Welchen akuten Mangel an Fachangestellten für Bäderbetriebe gibt es bereits heute in der Sommer- und in der Wintersaison? Beschränkt sich der Personalmangel auf die Freibadsaison oder besteht Personalmangel auch im Winter? Nach welchen Tätigkeiten schlüsselt sich der Fachkräftebedarf auf?
5. Das neue Konzept zur Wasserflächenverteilung ermöglicht, dass Vereine statt 1.800 künftig 2.700 Kursstunden anbieten können. Wird seitens des Bäderbetriebs das eigene Kursprogramm reduziert? Wenn ja, welche Kurse werden reduziert und in welchem Umgang entfallen durch eigene Fachkräfte erbrachte Kurse? Wie viele Teilnehmer_innen von städtischen Schwimmkursen wären betroffen?
6. In welchem Umfang werden Kurse im Programm „Schwimmfit“ bereits heute durch externe Kräfte erbracht, die nicht im Bäderbetrieb oder den städtischen Ämtern beschäftigt sind? Zu welchen arbeitsvertraglichen Konditionen arbeiten diese Kursleiter_innen?
7. Welche Maßnahmen der Personalentwicklung und –gewinnung wurden bisher zur Gewinnung von Fachkräften ergriffen; mit welchen Maßnahmen soll Personal für die Bäder in den nächsten 5 bis 10 Jahren gefunden werden? Welche Personalrekrutierungs- und Personalentwicklungsmöglichkeiten wären erforderlich, um innerhalb eines Jahres, innerhalb von drei und fünf Jahren, den Personalmangel im Winter und in der Sommersaison entgegenzuwirken?
8. Könnte durch eine zentralisierte Personalzuteilung und eine Verschlankung der Bäderleitungsebene und sonstige organisatorische Maßnahmen in den großen Bädern dem Fachkräftemangel abgeholfen werden?
9. Könnte durch die Beschäftigung von Rettungsschwimmer_innen in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis der Fachkräfteengpass verringert werden?
10. Gibt es Erhebungen über die tatsächliche Nutzung der Wasserflächen – im Gegensatz zur gebuchten Wasserfläche - von Vereinen und Schulen? Wer kontrolliert seitens der Bäderbetriebe die effektive Nutzung der gebuchten Wasserflächen von Schulen und Vereinen mitsamt den tatsächlichen Schwimmerzahlen?
11. Wir fragen, welcher Prozentsatz bzw. wie viele Stunden der für Schulen reservierten Wasserflächen wurden in der Vergangenheit schulbedingt nicht in Anspruch genommen? Ist es möglich, bei nicht vorhandenem Lehrerdeputat als Bäderbetrieb den Schwimmunterricht anstelle von Schulen anzubieten, um den Entfall des Bildungsplanziels zu verhindern?
12. Können die Vollzeit-Beschäftigten der Bäderbetriebe angesichts der stark verkürzten Öffnungszeiten der Hallenbäder im Bäderentwicklungsplan ihre Jahresarbeitszeitstunden noch vollumfänglich abarbeiten, ohne dass sie im Sommer einer unzumutbaren Arbeitsbelastung ausgesetzt wären.
13. Das Leo-Vetter-Bad wird z.B. gerade auch im Sommer mit seinem Außenbereich gerne von älteren Badegästen genutzt. Zeichnet sich aufgrund soziodemografischer Entwicklungen eine steigende Nachfrage nach „ruhigeren“ Bädern (ohne bzw. mit weniger „Spaßfaktor“) von älteren Besucher_innen ab?
14. Können durch gezielte Kursangebote in den Hallenbädern über die Sommermonate hinweg, insb. durch Babyschwimmen, zur Schwimmgewöhnung, zum Schwimmen lernen sowie gesundheitsorientierte Angebote, die Auslastung der Bäder erhöht werden?
Hannes Rockenbauch Thomas Adler (Fraktionsvorsitzender) (Fraktionsvorsitzender)
Laura Halding-Hoppenheit Gutrun Müller-Enßlin Christoph Ozasek
Luigi Pantisano Stefan Urbat Christian Walter