Haushaltsantrag vom 10/13/2017
Nr. 566/2017

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2018/2019: DV Gleichstellung umsetzen - Maßnahmen für (meist) weibliche Mitarbeitende berücksichtigen

Wir beantragen:
  1. die Vorlage im Haushalt 2018 / 2019 bereitzustellen, wie die U 2 Umlage stufenweise in verschiedenen Ämtern eingeführt werden kann, vorrangig zunächst da, wo der Anteil der weiblichen Beschäftigten am höchsten ist.
  2. die Schaffung zusätzlicher fünf Stellen für WiedereinsteigerInnen im Pool
  3. fünf weitere Telearbeitsplätze im Jobcenter zur Verfügung zu stellen
  4. nach der PIA-Ausbildung die Erzieherin/Erzieher in Stufe 2 eingruppieren

Begründung:
  1. U2 Umlage: Die Stadt Stuttgart spart sich die U 2 Umlage, indem sie über Jahre dieses Geld im Haushalt nicht mehr vorsieht und so die sofortige Nachbesetzung von Stellen, die durch Mutterschaft frei werden, verhindert. Dies führt gerade in frauendominierten Arbeitsfeldern zu weiterer Arbeitsverdichtung. Der Gesetzgeber hat diese Mittel zur Verfügung gestellt, um Frauen, die durch Schwangerschaft ausfallen nicht zu diskriminieren. In den letzten Haushaltsberatungen hatte die Verwaltung versprochen eine Vorlage auszuarbeiten, wie die U2 Umlage stufenweise realisiert werden könnte.
  2. Wiedereinsteigerinnen: Der Gemeinderat hat die Möglichkeit geschaffen, zur Erleichterung des Wiedereinstiegs (meist für Frauen) 15 Vollzeitkräfte vorübergehend auch ohne Planstelle zu beschäftigen. Voraussetzung ist, dass hierfür im Amt ausreichend Planstellen unbesetzt sind und eine Gegenfinanzierung gesichert ist. Umgehend - spätestens nach einem Jahr- müssen diese Personen eine reguläre Stelle einnehmen. Dieser sogenannte WiedereinsteigerInnenpool fördert den schnellen Wiedereinstieg und eine schnelle Einarbeitung. Sie sind schneller bereit einzusteigen, wenn sie zurück in ihr eigenes Team kommen und die Dienststellen profitieren von der vorhanden Fachkenntnis. Es optimiert die Bindung der Mitarbeitenden. 15 Vollzeitstellen reichen nicht aus und benachteiligen kleine Ämter, da es für sie schwieriger ist unbesetzte Planstellen zu haben. Die Frist von einem Jahr sollte so lange verlängerbar sein, bis die entsprechende Planstelle frei ist.
  3. Telearbeitsplätze: Diese werden meist von Frauen angenommen und sie profitieren von der Flexibilität. Sie haben folgende Vorteile: Gewinnung und Erhaltung von Fachpersonal, das Jobcenter wird als familienfreundliche Arbeitgeberin wahrgenommen, die Motivation der Mitarbeiterinnen wird erhöht, die beengte Raumsituation wird entspannt, die Arbeitszeit kann erhöht werden und dient zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Fahrstrecken werden vermieden.
  4. PIA Ausbildung: Die praxisintegrierte Ausbildung für ErzieherInnen ist zu einer Erfolgsgeschichte von Stuttgart geworden. Auch im Umland werden diese ErzieherInnen mit PIA Abschluss bei einer dreijährigen Ausbildung mit 2000 Praxisstundenanteile gern genommen. Dort werden sie mit Stufe 2 eingestellt, bei der Stadt nur in Stufe 1. Das führt dazu, dass die Stadt viele Erzieherinnen ausbildet, diese aber aufgrund besserer Eingruppierung in andere Kommunen abwandern.


Martin Körner Suse Kletzin Hans H. Pfeifer
Fraktionsvorsitzender stv. Fraktionsvorsitzende stv. Fraktionsvorsitzender



Judith Vowinkel Udo Lutz


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