Antrag vom 07/16/2012
Nr. 241/2012

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Bundesfreiwilligendienst –
Wie fällt die Bilanz für Stuttgart ein Jahr nach seiner Einführung aus?

Seit Juli 2011 gibt es den Bundesfreiwilligendienst nachdem mit dem Aussetzen des Wehrdienstes auch die Verpflichtung zum Zivildienst entfallen ist. Die Sorge seinerzeit war groß, dass der Wegfall der in den unterschiedlichen Bereichen tätigen Zivildienstleistenden durch den Dienst der so genannten Bufdis nicht ersetzt werden könnte. Ob Freiwillige Feuerwehr, Sonderschulen, Pflegedienste, Jugend- oder Behindertenhilfe – für keinen Bereich wusste man genau, wie sich die Situation mit der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes vor Ort tatsächlich entwickeln würde.

Zwischenzeitlich hört und liest man, dass die Nachfrage nach Bufdi-Stellen groß ist, sie das Stellenangebot mitunter sogar übersteigt. Auch die Landeshauptstadt Stuttgart bietet, insbesondere im sozialen und ökologischen Bereich, den Einsatz im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes an.


Um eine erste Zwischenbilanz für Stuttgart nach Einführung des Bundesfreiwilligendienstes zu erhalten, beantragen wir bei der Verwaltung, Auskunft darüber zu geben,

1.) ob die Anzahl der früheren Zivi-Stellen denen der jetzigen Bufdi-Stellen entspricht und in welchen Bereichen dbzgl. kein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage besteht;

2.) ob es Verlagerungen in der Besetzung der Tätigkeitsbereiche im Zuge des Überganges vom Zivil- zum Bundesfreiwilligendienst gegeben hat;

3.) wie viel Bundesmittel für die Besetzung von Bufdi-Stellen für Stuttgart bzw. für die Gesamtheit der unterschiedlichen hiesigen Träger und Anbieter dieses Dienstes zur Verfügung stehen und in welcher Höhe diese Mittel tatsächlich abgerufen werden;

4.) ob der Bundesfreiwilligendienst auch als „Vehikel“ zum Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt genutzt wird;

5.) wie hoch der Anteil der unter 27jährigen Bufdis ist;

6.) inwieweit der Bundesfreiwilligendienst den jungen Menschen die Berufswahl und den Berufseinstieg erleichtert (möglicherweise gibt es hierzu keine ausschließlich auf Stuttgart bezogene Erhebungsdaten);

7.) ob Anstrengungen von kommunaler Ebene aus unternommen werden (etwa Stuttgart im Verbund mit dem Deutschen Städtetag), eine Aufstockung der Bundesmittel für den Bundesfreiwilligendienst zu erwirken, selbstredend unter der Voraussetzung, dass der neue Freiwilligendienst als Erfolg zu werten ist.



Alexander Kotz Iris Ripsam Prof. Dr. Dorit Loos
Fraktionsvorsitzender stv. Fraktionsvorsitzende



Beate Bulle-Schmid


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