Antrag und Anfrage vom 07/28/2022
Nr. 251/2022

Antrag und Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Ersatzverkehr bei Stammstreckensperrung optimieren

Im Sommer steht uns die zweite Stammstreckensperrung über etliche Wochen bevor. Wir sollten aus den Erfahrungen der ersten Sperrung lernen und besser werden. Es hat sich gezeigt, dass die Verlängerung der U34 nach Vaihingen notwendig gewesen ist. Ebenfalls ist deutlich geworden, dass die Innenstadtlaufzeiten des Schienenersatzverkehrs (SEV) mit 15 Minuten viel zu lange ist.

Vermutlich wird sich zeigen, dass das verminderte Fahrgastaufkommen durch Corona letztes Jahr bei der jetzigen Sperrung im Sommer der Vergangenheit angehören wird. Vielmehr rechnen wir mit steigenden Fahrgastzahlen, die durch das 9-Euro-Ticket in den Monaten Juni, Juli und August erwartbar nochmals deutlichen Zuwachs bekommen.

An den Pfingstwochenenden hat sich schon gezeigt, dass das Angebot umfangreich in Anspruch genommen wird. Bereits Ende Mai war mit den hohen Verkaufszahlen des 9-Euro-Tickets auch klar, dass damit viele Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen sind. Und ein Sprecher des VVS drückte gegenüber dem SWR (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/9-euro-monatsticket-beim-vvs-in-region-stuttgart-100.html) aus: "Gerade am Wochenende und in den Pfingst- und Sommerferien werden die Bahnen natürlich voller sein als unter der Woche". Weiter wird in dem Beitrag festgehalten, dass die S-Bahn Stuttgart die S-Bahn-Züge deswegen verstärke.

Vor diesem Hintergrund sollten wir uns jetzt endlich wappnen, damit der Umsteigegedanke vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Personennahverkehr nicht durch die Stammstreckensperrung in Gefahr gerät. Auf die Frage in unserem Antrag 291/2021 nach Beschleunigungskonzepten wurde lapidar die Antwort "es seien keine Änderungen geplant" erteilt. Dies wollen wir jetzt besser machen, denn im Innenstadtbereich gibt es auf dem größten Anteil des SEV-Streckenverlaufs keine Busspuren, die ein erträgliches Vorankommen der Busse und eine Verkürzung der Fahrzeit zusätzlich gewährleisten könnten. Außerdem wird die Fortführung der U34 bis/von Vaihingen momentan nur in der Hauptverkehrszeit geplant. Dies ist sogar ein Rückschritt gegenüber dem vergangenen Jahr. Wir sehen hier ein Optimierungserfordernis.


Wir bitten deshalb die Stadtverwaltung – unter Hinzuziehung von DB und SSB – für die Zeit der kommenden Stammstreckensperrung umgehend darzustellen


Dr. Marco Rastetter Dr. Christine Lehmann Andreas Winter



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