Haushaltsantrag
vom
10/21/2021
Nr.
1069/2021
Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
FDP-Gemeinderatsfraktion
Betreff
Haushalt 2022/2023
Technische Erneuerung des Krematoriums und Einbau einer zweiten Ofenlinie
Begründung:
Das Krematorium ist ein Jugendstilwerkbau, das im Jahre 1907 den Betrieb aufnahm. Es unterliegt zwischenzeitlich einem hohen Denkmalschutz und ist ein beeindruckendes Bauwerk. Seit 2003 wurden im eigentlichen Krematorium, das im rückwärtigen Gebäudeteil liegt und sich über das Erdgeschoss und zwei Untergeschosse erstreckt, fast nur Instandhaltungsmaßnahmen oder gesetzlich vorgeschriebene Maßnahmen, die aufgrund der BImSchV zwingend waren, ausgeführt. Die gesamte Anlage ist veraltet und bedarf einer grundlegenden Erneuerung. Das in Auftrag gegebene Gutachten ergab, dass die Erneuerung der technischen Anlagen und der Verbleib des Krematoriums auf dem Pragfriedhof sich durch die neuen und modernen Betriebsräume, wie beispielsweise Kühlräume, sowie die vorhandenen Verwaltungseinheiten im Gebäude des Krematoriums, wesentlich kostengünstiger darstellt, nachdem bei einem Neubau diese Räumlichkeiten ebenfalls neu geschaffen werden müssten.
Wir erachten, trotz der hohen Investitionskosten, die grundlegende Sanierung und Erneuerung der Kremationsanlagen und den Einbau einer zweiten Ofenlinie für unbedingt erforderlich, dies aus den folgenden Gründen:
- Das Krematorium müsste bereits aus Gründen des Denkmalschutzes instandgesetzt werden.
- Die Nachfrage nach Einäscherungen nimmt immer mehr zu – zumal sie bereits aus umwelttechnischen Gründen der Erdbestattung vorzuziehen sind.
- Das Krematorium ist ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge.
- Eine technische Störung der derzeit einzigen aktiven Ofenlinie bedeutet den kompletten Stillstand der Anlage.
- Bereits aus Klimaschutzgründen ist es sinnvoll, dass die Verstorbenen dort eingeäschert werden, wo sie auch verstorben sind und sie nicht für die Einäscherung in das Umland gefahren werden müssen (Leichentourismus).
- Wenn sich im Umland private Krematorien wirtschaftlich rechnen, so dürfte es auch für die Stadt möglich sein, das neue Krematorium wirtschaftlich zu betreiben, zumal durch den Umbau des Trauermuseums in ein Kolumbarium hier mit weiteren Einnahmen zu rechnen ist.
Wir beantragen daher:
Für die Erneuerung der Verbrennungsanlage des Krematoriums und die Einrichtung einer zweiten Ofenlinie werden Planungsmittel im Teilfinanzhaushalt 670 des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes wie folgt zur Verfügung gestellt:
Für die Jahre:
- 2022: 200.000 €
- 2023: 500.000 €
sowie Haushaltsmittel in der mittelfristigen Finanzplanung im Teilhaushalt 670 des Amtes 67 in der Höhe von 11.100.000 €.
gezeichnet:
Sibel Yüksel Dr. Matthias Oechsner
Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzender
Doris Höh Eric Neumann Armin Serwani
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