Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 628/2011
Stuttgart,
08/29/2011


Erhöhung der Zuwendung für den Betrieb des Weissenhofmuseums



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Ausschuss für Kultur und Medien
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
05.10.2011
18.10.2011

Bericht:


Die Freunde der Weissenhofsiedlung e. V. betreiben das Weissenhofmuseum für die Stadt Stuttgart.

Der Verein erhielt dafür in den Jahren 2007 bis 2009 eine jährliche Zuwendung von 23.000 €. Ab 2010 wurde im Rahmen der Haushaltskonsolidierung eine Kürzung um 5 %, das sind 1.150 €, vorgenommen. Der Verein hat insbesondere in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien am 18. Mai 2010 einen ausführlichen Bericht über die Situation des Vereins gegeben und dabei auch die Notwendigkeit einer Erhöhung der städtischen Zuwendung dargelegt. Er erhielt daraufhin einen auf 36.850 €/Jahr erhöhten Zuschuss, wofür 2010 und 2011 jeweils 15.000 € überplanmäßig zur Verfügung gestellt wurden.

Gleichzeitig hob der Verein ab 1. Juli 2010 den Eintrittspreis für Erwachsene von 4 € auf 5 € an, wodurch für 2010 Mehreinnahmen von rd. 7.300 € erhofft wurden. Leider haben sich die Besucherzahlen nicht wie erwartet entwickelt. Die unerwartet hohe Besucherzahl des Jahres 2009 von 24.321 sank 2010 mit 20.585 noch unter die vorsichtige Schätzung von 21.888, was durchaus einem üblichen Trend bei vielen Museen entspricht. Die Einnahmen aus Eintrittsgeldern lagen dadurch nur bei 64.801 € und nicht wie kalkuliert bei 71.749 €.

Insgesamt fielen die tatsächlichen Einnahmen 2010 um rd. 3.620 € niedriger aus als erwartet. Die Summe der Ausgaben war jedoch nur rd. 250 € höher als geplant. Die größte Ausgabenposition stellen die Personalausgaben dar. Sie stiegen gegenüber 2009 um rd. 6.700 €. Darin enthalten sind die Tarifanpassung und nicht jährlich bezahlte Jahressonderzahlungen von je 750 € an die drei fest angestellten Mitarbeiterinnen des Museums. Zudem wurde den geringfügig beschäftigten Mitarbeiterinnen erstmals ihr Urlaubsanspruch vergütet (im Jahr 2010 für 2009).

Die anderen Ausgabepositionen sind insgesamt gesunken, wobei sich 2009 die höheren Ausgaben durch verschiedene nicht jährlich anfallende Ausgaben wie Reparaturen und Flyer ergeben haben.

Der Ende 2009 noch aus den Vorjahren vorhandene Bestand (Betriebsmittelrücklage) von rd. 10.750 € entwickelte sich folglich ungünstiger als geplant auf einen (negativen) Bestand von rd. 224 €. Diese Tatsache und die Kalkulation mit den Besucherzahlen des Vorjahres führen 2011 zu einem verminderten Einnahmevolumen von rd. 115.700 €, dem zu erwartende Gesamtausgaben von rd. 130.400 € gegenüberstehen. Damit ist zum Jahresende ein Minusbestand von rd. 14.700 € zu erwarten. Der Verein hat deswegen im Juni für 2011 eine Zuschusserhöhung um weitere 18.150 € beantragt. Im Kulturetat stehen hierfür jedoch keine Haushaltsmittel zur Verfügung. Der Verein muss daher die Liquidität des Museums in diesem Jahr aus seinen eigenen Mitteln sicherstellen.

Zum Ausgleich des genannten Defizits 2011 und zur Finanzierung der in den Jahren 2012 und 2013 voraussichtlich anfallenden Ausgaben benötigt der Verein höhere Betriebszuwendungen von jeweils 65.000 €, was einer Erhöhung um jeweils 28.150 € entspricht. Die Beträge erscheinen notwendig, um die bestehende strukturelle Unterfinanzierung des Museumsbetriebs auszugleichen. Der Verein selbst ist bereit, den Überschuss der Führungen durch die Weissenhofsiedlung von jährlich rd. 2.000 € in den Jahren 2011 bis 2013 zur Verminderung des Defizits einzubringen. Durch diese Maßnahmen hofft der Verein, bis Ende 2013 wieder einen positiven Bestand des Museumsetats zu erreichen. Näheres geht aus der beiliegenden Zahlenaufstellung für das Museum hervor.

Trotz der erneuten Erhöhung des Zuschussbedarfs dürfte es die Stadt teurer kommen, wenn sie das Museum selbst betreiben würde, zumal der Verein viel ehrenamtliches Engagement für die Weissenhofsiedlung einbringt. Seitens der Stadt besteht aus heutiger Sicht die Erwartung, dass nach 2013 keine weiteren überdimensionalen Zuschusserhöhungen mehr notwendig sind.

Der entstehende Mehraufwand kann im Etat des Kulturamts nicht gedeckt werden und müsste daher zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.


Beteiligte Stellen

Das Referat WFB hat Kenntnis genommen. Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der HH-Planberatungen erfolgen.


Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
keine




Dr. Susanne Eisenmann




Anlage 1: Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben des Weissenhofmuseums



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Anlage 1 GRDrs 628-2011.pdf