Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft/Finanzen und Beteiligungen
Gz:
WFB
GRDrs
618/2011
Stuttgart,
07/15/2011
Wohnanlage Fasanenhof gGmbH
Jahresabschluss 2010
Beschlußvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Sozial- und Gesundheitsausschuss
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
25.07.2011
27.07.2011
Beschlußantrag:
1. Der Vertreter der Stadt wird beauftragt, in der Gesellschafterversammlung der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH (WAF)
·
den Jahresabschluss zum 31.12.2010 in der vorgelegten Form festzustellen,
·
den Jahresverlust 2010 in Höhe von 400.295,25 EUR auszugleichen,
·
die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2010 zu entlasten und
·
als Abschlussprüfer des Geschäftsjahres 2011 die BPG Beratungs- und Prüfungsgesellschaft, Stuttgart, zu wählen.
2. Die Stadt führt der Kapitalrücklage insgesamt 400.295,25 EUR zu. Die Zuführung wird zur Deckung des Jahresfehlbetrages 2010 verwendet.
3. Der Auszahlung von Abschlagszahlungen auf den Verlustausgleich 2011 im Rahmen der im Haushaltsplan bereitgestellten Mittel wird zugestimmt.
Begründung:
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb einer Wohn- und Gemeinschafts-einrichtung für Körperbehinderte mit rollstuhlgerechten Mietwohnungen, Begegnungsstätten, Therapieanlagen, Hilfs- und Pflegedienst sowie anderen den Behinderten dienenden Einrichtungen. Die Anlage dient als überregionales Modellzentrum der Eingliederung von Behinderten, insbesondere Rollstuhlfahrern, in das soziale Leben.
Das Stammkapital der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH beträgt im Berichtsjahr 26 TEUR. Entsprechend der Beschlussfassung zur gesellschaftsrechtlichen Neuausrichtung der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH (vgl. hierzu GRDrs 349/2010) ist seit dem 1.10.2010 neben der Landeshauptstadt Stuttgart (50 %) und dem Körperbehinderten-Verein Stuttgart e.V. (5,77 %) auch das Behindertenzentrum Stuttgart e.V. (44,23 %) an der Gesellschaft beteiligt (vgl. GRDrs 349/2010). In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen einer Finanzierungsvereinbarung auch geregelt, dass ab dem 1.1.2011 die Gesellschafter der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH den jährlichen Verlustausgleich im Verhältnis ihrer Beteiligung am Stammkapital der Gesellschaft tragen. Für den Verlustausgleich 2010 bleibt es insoweit noch bei der bisherigen Zuschussregelung.
Die Wohnanlage Fasanenhof gGmbH schließt das Geschäftsjahr 2010 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 400.295,25 EUR ab, woraus sich eine Ergebnisverschlechterung im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von rd. 162 TEUR ergibt. Im Berichtsjahr 2010 wurden Abschlagszahlungen auf den Verlustausgleich in Höhe von 226.800,00 EUR geleistet. Eine Schlusszahlung auf den städtischen Verlustausgleich in Höhe von 173.495,25 EUR steht noch aus. Im Stadthaushalt stehen entsprechende Verlustausgleichsmittel für die Gesellschaft planmäßig zur Verfügung.
Nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliedert, stellt sich die Gewinn- und Verlustrechnung der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH wie folgt dar:
Im Geschäftsjahr 2010 waren insbesondere die nachfolgenden Gründe dafür ursächlich, dass das positive Vorjahresergebnis nicht wiederholt werden konnte:
§
Der Rückgang der
sonstigen betrieblichen Erträgen
und anderen aktivierten Eigenleistungen im Berichtsjahr um 41 TEUR auf 156 TEUR resultiert im Wesentlichen aus einer im Vorjahr ausgewiesenen Erstattung der Bundesagentur für Arbeit bezüglich Altersteilzeit.
§
Der im Berichtsjahr um 81 TEUR auf 324 TEUR gestiegene
Materialaufwand
ist hauptsächlich auf einen höheren Aufwand der Gesellschaft für Fremdpersonal zurückzuführen. Infolge von Langzeiterkrankungen im Hilfs- und Pflegedienst musste im Berichtsjahr in höherem Umfang auf Zeitarbeitsarbeitskräfte zurückgegriffen werden.
§
Der
Personalaufwand
nimmt im Vergleich zum Vorjahr von 1.768 TEUR auf 1.779 TEUR zu, wofür in erster Linie die tarifliche Anhebung der Löhne und Gehälter (1,2 % lineare Erhöhung zum 1.1.2010) ursächlich ist. Zudem haben sich im Berichtsjahr infolge eines anhängigen Gerichtsverfahrens die Personalrückstellungen der Gesellschaft um 36 TEUR erhöht. Den Mehraufwendungen stehen im Berichtsjahr gesunkene Personalaufwendungen aufgrund von langzeitkranken Mitarbeitern mit Krankengeldbezug gegenüber. Die Gesellschaft beschäftigte im Berichtsjahr 41,91 (Vj. 42,82) Vollkräfte.
§
Die gegenüber dem Vorjahr von 303 TEUR auf 319 TEUR gestiegenen
sonstigen betrieblichen Aufwendungen
der Gesellschaft sind im Wesentlichen auf die zur Verbesserung des Gebäudemanagements der Gesellschaft einmaligen Kosten für die Digitalisierung der Planungsunterlagen in Höhe von 18 TEUR zurückzuführen.
§
Das negative
außerordentliche Ergebnis
der Gesellschaft in Höhe von 12 TEUR berücksichtigt Aufwendungen aus der Zuführung zur Rückstellung für Altersteilzeit in Höhe von 15 TEUR und Erträge aus der Auflösung der Rückstellung für Archivierung in Höhe von 3 TEUR aufgrund der notwendigen Umbewertung von langfristigen Rückstellungen nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG).
Die Entwicklung des Jahresverlustes der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH sieht wie folgt aus:
2010
2009
2008
2007
2006
Jahresverlust in TEUR
400
238
198
251
339
Verbunden mit der gesellschaftlichen Neuausrichtung der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH (vgl. GRDrs 349/2010) werden von der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat verschiedene Möglichkeiten zur Ergebnisoptimierung erarbeitet.
Im August 2011 findet die Gesellschafterversammlung der Wohnanlage Fasanenhof gGmbH statt. Auf der Tagesordnung stehen die üblichen Regularien zum Jahresabschluss.
Finanzielle Auswirkungen
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Beteiligte Stellen
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Vorliegende Anträge/Anfragen
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Erledigte Anträge/Anfragen
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Michael Föll
Erster Bürgermeister
Anlagen
Jahresabschluss 2010 (Kurzfassung)
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