Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 935/2019
Stuttgart,
09/20/2019



Bäderbetriebe Stuttgart Wirtschaftspläne 2020 und 2021 sowie Finanzplanung 2019 bis 2024



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Bäderausschuss
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
nicht öffentlich
öffentlich
04.10.2019
09.12.2019
20.12.2019



Beschlußantrag:

1. Die Wirtschaftspläne 2020 und 2021 des Eigenbetriebes Bäderbetriebe Stuttgart (Mineralbäder Berg, Cannstatt und LEUZE sowie Hallen- und Freibäder mit Traglufthalle Inselbad Untertürkheim) werden – wie folgt – festgesetzt:
2020
2021
Euro
Euro
1.1im Erfolgsplan mit
- Erträgen in Höhe von
19.333.000
21.076.000
- Aufwendungen in Höhe von
37.006.000
39.039.000
- einem Jahresfehlbetrag von
-17.673.000
-17.963.000
1.2im Vermögensplan mit
Einnahmen und Ausgaben in Höhe von
28.610.000
35.253.000
1.3mit dem Gesamtbetrag der vorgesehenen
Kreditaufnahmen in Höhe von
0
0
1.4mit dem Gesamtbetrag der vorgesehenen
Verpflichtungsermächtigungen
11.400.000
9.000.000
1.5Der Höchstbetrag der Kassenkredite
(20% der Aufwendungen) wird festgesetzt auf
7.401.200
7.807.800

2. Der Finanzplanung 2019 bis 2024 wird zugestimmt.

3. Der Stellenübersicht zu den Wirtschaftsplänen 2020 und 2021 wird zugestimmt.




Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1




Wirtschaftsplan 2020


In 2020 ergibt sich ein planmäßiger Jahresverlust in Höhe von 17.673 TEUR. Zum Ausgleich des Jahresverlustes erhalten die Bäderbetriebe Stuttgart aus dem städtischen Ergebnishaushalt einen Zuschuss in Höhe von 14.477 TEUR. Zur Deckung der nicht erwirtschafteten Abschreibungen wird ein Betrag von 2.676 TEUR und zur Deckung der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen ein Betrag von 520 TEUR der Allgemeinen Rücklage entnommen.

Der Vermögensplan 2020 beinhaltet Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 28.610 TEUR. Zur Finanzierung der geplanten Investitionen wird aus dem städtischen Finanzhaushalt ein Zuschuss in den Sonderposten in Höhe von 6.676 TEUR gewährt. Davon entfallen 3.641 TEUR auf die Generalsanierung des Mineral-Bades Berg, ein anteiliger Zuschuss von 260 TEUR betrifft die Generalsanierung der Sommergastronomie im Mineral-Bad Berg. Für das Vorhaben „Sporthallenbad NeckarPark“ wird entsprechend der geplanten Planungs- und Bauraten ein Zuschuss in Höhe von 1.500 TEUR gewährt.

Der Vermögensplan beinhaltet außerdem einen Zuschuss in Höhe von 403 TEUR aus dem städtischen Ergebnishaushalt zur Finanzierung der anfallenden Kredittilgungsraten für zwei bestehende Darlehen.


Wirtschaftsplan 2021

In 2021 liegt der planmäßige Jahresverlust bei 17.963 TEUR. Die Verlustdeckung erfolgt durch eine Ausgleichszahlung aus dem städtischen Ergebnishaushalt in Höhe von 14.812 TEUR sowie durch eine Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage der Bäderbetriebe in Höhe der nicht erwirtschafteten Abschreibungen (2.547 TEUR) und der erforderlichen Pensionsrückstellungen (604 TEUR).

Der Vermögensplan 2021 beinhaltet Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 35.253 TEUR. Zur Finanzierung der geplanten Investitionen wird aus dem städtischen Finanzhaushalt ein Zuschuss in den Sonderposten in Höhe von 11.475 TEUR gewährt. Davon entfallen 10.200 TEUR auf die Maßnahme „Sporthallenbad NeckarPark“. Für dieses Vorhaben wird außerdem aus Contractingmitteln des Amtes für Umweltschutz ein Zuschuss in Höhe von 700 TEUR zur Finanzierung von energetischen Maßnahmen im Rahmen des Projektes gewährt.

Zur Finanzierung der Sommergastronomie des Mineral-Bades Berg wurden 500 TEUR Verkaufserlös aus dem Verkauf des Grundstückes Steubenstraße 24 eingeplant. Der ursprünglich im Jahr 2019 geplante Verkauf des Grundstücks konnte noch nicht vollzogen werden.

136 TEUR werden aus dem städtischen Ergebnishaushalt zur Finanzierung der anfallenden Kredittilgungsraten (s.o.) gewährt.



Finanzielle Auswirkungen

Siehe vorstehend



Beteiligte Stellen

Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet




Dirk Thürnau
Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1 Ausführliche Begründung
Anlage 2 Wirtschaftspläne 2020 und 2021 mit Finanzplanung bis 2024 und Stellenübersicht



Ausführliche Begründung

Allgemeines

In den Doppelwirtschaftsplan 2020 und 2021 wurde die Inbetriebnahme des Mineral-Bads Berg ab Mitte 2020 sowie der ganzjährige Betrieb dieses Bades ab dem Jahr 2021 aufgenommen. Nach dem geplanten Betriebskonzept soll das Mineral-Bad Berg zukünftig ganzjährig im Zweischichtbetrieb geöffnet sein. Des Weiteren sind mehrere Warmbadetage pro Woche im inneren Becken geplant, um dadurch neue Badegäste zu gewinnen. Entsprechend verursacht der künftige Betrieb des Mineral-Bads Berg höhere Personal- und Betriebskosten als dies vor der Schließung der Fall war. Es wird jedoch auch mit höheren Umsätzen gerechnet. Letztendlich wird sich dennoch allein durch die Wiederinbetriebnahme des Mineral-Bads Berg das Defizit der Stuttgarter Bäder um knapp 2 Mio. EUR pro Jahr erhöhen.

Das Hallenbad Feuerbach hat seinen Betrieb im September 2019 wieder aufgenommen. Aus dem Betrieb des Hallenbades Feuerbach entsteht in etwa ein zusätzliches jährliches Defizit von 300 TEUR.

Weitere Erhöhungen ergeben sich durch zusätzlich erforderlich werdende Stellen in den Bädern aufgrund von geltenden Sicherheitsvorschriften im Wasser-Aufsichtsbereich sowie durch verschiedene strukturelle Änderungen im Bereich der Personalausstattung der zentralen Bäderverwaltung.
Die Bruttoentgelte durch die erforderliche Personalaufstockung aufgrund des juristischen Sicherheitsgutachtens im Aufsichtsbereich in den Bädern erhöhen sich insgesamt um geschätzte 280 TEUR. Innerhalb der Bäderverwaltung werden die strukturell erforderlichen Anpassungen der Mitarbeiterzahlen sowie die Höherbewertungen von Stellen aufgrund geänderter Aufgabenzuschnitte eine Erhöhung der Bruttoentgelte von rund 430 TEUR bewirken.



Erfolgsplan 2020 und 2021

Umsatzerlöse

Basis für die Planung der Umsätze bildeten die Umsatzergebnisse 2018 sowie die Besucherzahlen 2018 in den jeweiligen Bädern. Nachdem ab 1/2019 in den Hallenbädern, ab Beginn der Freibadsaison 2019 in den Freibädern und ab 6/2019 in den Mineralbädern das vom Bäderausschuss am 30.11.2018 beschlossene neue Preiskonzept mit zahlreichen Änderungen greift, kann derzeit nur sehr grob eingeschätzt werden, wie sich das Besucherverhalten in Zukunft entwickelt. Es wurde daher für die Umsatzplanung die Kalkulation verwendet, die auch für die Festlegungen des neuen Preiskonzeptes maßgeblich war. Ausgehend vom Jahresergebnis 2018 der Umsätze an den Bäderkassen ergeben sich Verschiebungen zwischen den Erlösen der Mineral-, Hallen- und Freibäder (vgl. GRDrs 950/2018), die im Wirtschaftsplan 2020 und 2021 Berücksichtigung fanden.


Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Personal- und
Sachkostenersätze.

Die von der Stadt jährlich gewährten Investitionszuschüsse werden als Zuschüsse in den Sonderposten eingestellt und analog der anfallenden Abschreibungen erfolgswirksam aufgelöst. In 2020 ergibt sich eine Auflösung des Sonderpostens in Höhe von 3.858 TEUR und in 2021 von 4.479 TEUR. Der Anstieg in 2021 resultiert aus der Fertigstellung der Generalsanierung im Mineral-Bad Berg.


Gesamtaufwendungen

Die Gesamtaufwendungen liegen in 2020 bei 37.006 TEUR und in 2021 bei 39.039 TEUR. Die Erhöhung in 2021 um 2.033 TEUR ergibt sich durch höhere Aufwendungen für die Wieder-Inbetriebnahme des Mineral-Bads Berg, welches im Vergleich zu 2020 in 2021 ein volles Betriebsjahr aufweist.


Materialaufwand

Bei der Ermittlung der Energiekosten die unter der Pos. Materialaufwand b) „bezogene Leistungen“ enthalten sind, wurden die von der Stadt vorgegebenen Preisprognosen einkalkuliert. Basis bildete das Ergebnis 2018.

Preisprognose anhand
Ergebniszahlen 2018
2020
2021
Strom
+5,7 %
+9,1 %
Gas
+0,2 %
+3,8 %
Wasser
+2,5 %
+5,0 %
Fernwärme
+9,0 %
+18,0 %


Personalkosten

Die Personalkostenplanung erfolgte ausgehend von den Ergebnissen des Jahres 2018.

Zu berücksichtigen waren dabei neben den tariflichen Entgeltsteigerungen in 2019ff die Wiederaufnahme des Betriebs des Mineral-Bads Berg (Erhöhung der Bruttoentgelte um 995 TEUR) sowie des Hallenbads Feuerbach (Erhöhung um 50 TEUR). Zusätzlich erhöhen sich die Bruttoentgelte durch eine erforderliche Personalaufstockung aufgrund eines juristischen Sicherheitsgutachtens im Aufsichtsbereich um insgesamt geschätzte 280 TEUR. Innerhalb der Bäderverwaltung werden strukturell erforderliche Anpassungen der Mitarbeiterzahlen sowie die Höherbewertungen von Stellen aufgrund geänderter Aufgabenzuschnitte eine Erhöhung der Bruttoentgelte von rund 430 TEUR bewirken.

Die Veranschlagung von Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung erfolgte anhand der ermittelten Bruttobeschäftigungsentgelte.

Die jährlichen Rückstellungen für Beamtenpensionen wurden mit nominal 360 TEUR geplant. Hinzu kommt ein Zinseffekt (Aufzinsung) von 189 TEUR, der in der Pos. „Zinsen und ähnliche Aufwendungen“ berücksichtigt wurde. Über die zu erwartende Entwicklung war von der Fa. Heubeck AG ein Prognose-Gutachten erstellt worden.


Sonstige betriebliche Aufwendungen

In 2020 wurden die betrieblichen Aufwendungen mit 8.072 TEUR und in 2021 mit 8.194 TEUR eingeplant. Im Vergleich zum Ergebnis 2018 ergeben sich bei den betrieblichen Aufwendungen in 2020 insgesamt Kostensteigerungen um 503 TEUR, die sich durch die Wiederinbetriebnahme des Mineral-Bads Berg erklären (Planansatz 737 TEUR). In 2021 beträgt die Kostensteigerung zum Ergebnis 2018 rd. 625 TEUR. Der Planansatz für die Wiederinbetriebnahme des Mineral-Bads Berg beträgt 872 TEUR.

Als wesentliche Position der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist das jährliche Instandhaltungsbudget in Höhe von 2.477 / 2.527 TEUR (2020 / 2021) für alle Bäder zu nennen, welches seit 10 Jahren auf dem gleichen Niveau festgeschrieben ist. In diesem Budget fanden keine Preissteigerungsraten im Bausektor oder in Bereichen der technischen Wartung Berücksichtigung, was dazu führt, dass rd. 70% des zur Verfügung stehenden Budgets, nämlich jährlich rd. 1,64 Mio. EUR, für lfd. Fixkosten (wie bspw. Fliesen- oder Duschreparaturen sowie Wartungsverträge für technische Anlagen, Aufzüge etc.) verwendet werden müssen. Um weiterhin der Verkehrssicherungspflicht nachkommen, die laufende Instandhaltung der Bäder in gesichertem Maße erledigen und ggf. auf neue gesetzliche Vorgaben/Auflagen des Brandschutzes etc. reagieren zu können, wären jährlich zusätzlich 1,0 Mio. EUR an Instandhaltungsmitteln erforderlich, dies natürlich auch aufgrund der alternden Bausubstanz und der teilweise über 30 Jahre alten technischen Anlagen.

Eine weitere wesentliche Position der sonstigen betrieblichen Aufwendungen stellen die Kosten für Abwasser in Höhe von 1.099 / 1.116 TEUR (2020 / 2021) dar. Dabei wurde von erhöhten Abwasserpreisen (Schmutzwasser 1,69/1,72 EUR/m³ und Niederschlagswasser 0,73 EUR/m³ in 2020/2021) ausgegangen. Zusätzlich erhöhen sich durch die Wiederinbetriebnahme des Mineral-Bads Berg und des Hallenbads Feuerbach auch die Abwassermengen.

Weitere größere Kostenblöcke bilden die anfallenden Kosten für Fremdreinigung in den Bädern in Höhe von 880 TEUR in 2020 und 965 TEUR in 2021 sowie die Verrechnung der Leistungen der Zentralämter inkl. der Umlegung von Gremienkosten mit 364 TEUR in 2020 und 340 TEUR in 2021.

Daneben fallen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen weitere Kosten an für Werbung/Marketing, Fortbildung, Fernsprech- und EDV-Kosten, Mietkosten für die zentrale Verwaltung der Bäderbetriebe, Geldtransportkosten, Bewachungskosten, Tickets und Transponderkarten für die Bäderkassen, Schädlingsbekämpfung u.a.


Zinsaufwand

Von den derzeit noch bestehenden Restdarlehen läuft eines in 2020 aus. Insoweit reduzieren sich in 2021 die Zinsaufwendungen. Neben den Zinsaufwendungen für die Darlehen von 67 TEUR in 2020 und 59 TEUR in 2021 wurden auch die sich aus den Pensions- und Beihilferückstellungen ergebenden Zinsanteile veranschlagt, in 2020 mit 189 TEUR und in 2021 mit 193 TEUR.




Vermögensplan 2020 und 2021

Einnahmeseite

In 2020 erhält der Eigenbetrieb einen Verlustausgleich aus dem städtischen Ergebnishaushalt von 14.477 TEUR und in 2021 von 14.812 TEUR.

Auf der Einnahmenseite wurden – neben dem Zuschuss für das jährliche allgemeine Investitionsbudget in Höhe von 1.275 TEUR – die Investitionszuschüsse für die derzeitig laufenden Fortsetzungsinvestitionen „Mineral-Bad Berg Generalsanierung und Mineral-Bad Berg Sommergastronomie-Neubau“ sowie weitere Bauraten für das neue Sporthallenbad (Baubeschluss vorauss. Ende 2019) veranschlagt.

Die jährlichen Tilgungsleistungen für zwei bestehende Fremddarlehen werden von der Stadt mit 403 TEUR in 2020 und mit 136 TEUR in 2021 aus dem städtischen Ergebnishaushalt bezuschusst.


Ausgabenseite

Das jährliche Investitionsbudget des Vermögensplanes beträgt unverändert 1.275 TEUR. Daraus werden Investitionskosten der laufenden Betriebsführung für technische Anlagen, Maßnahmen zur Energieeinsparung, sämtliche Geräte, Einrichtungen sowie EDV- und Kassenausstattung etc. bestritten.
Für die Fortsetzungsinvestitionen Mineral-Bad Berg Generalsanierung, Mineral-Bad Berg Sommergastronomie und Sporthallenbad NeckarPark wurden weitere Investitionsraten und Verpflichtungsermächtigungen veranschlagt.


Wunschliste 2020/ 2021

Das von den Bäderbetrieben Stuttgart entsprechend dem Bäderentwicklungsplan 2030
für den Doppelwirtschaftsplan 2020/2021 angemeldete Sonderbudget in Höhe von 5.660 TEUR in 2020 und 10.500 TEUR wurde in die Wunschliste 2020/2021 in Form der geplanten Einzelmaßnahmen aufgenommen. Die in der „Wunschliste“ enthaltenen Vorhaben sind zum Erhalt der Bausubstanz unabdingbar erforderlich bzw. führen zu einer Attraktivitätssteigerung der Stuttgarter Bäder um diese zukunftsfähig – auch gegenüber der Konkurrenz im Umland – zu machen. Entsprechende ausführliche Erläuterungen sind im Bäderentwicklungsplan 2030 enthalten, der dem Bäderausschuss in 2018 vorgestellt wurde (vgl. GRDrs 990/2018).

Hallenbad Zuffenhausen – Generalerneuerung durch Neubau mit Sauna
(vgl. GRDrs 778/2019) (Planungsmittel von 1,3 Mio. EUR stehen im Haushaltsjahr 2019 zur Verfügung)

Das Hallenbad Zuffenhausen (Baujahr 1975) ist mittlerweile stark sanierungsbedürftig. Die Gebäudesubstanz leidet unter einer stark fortgeschrittenen Korrosion. Um die Betriebssicherheit zu gewährleisten, musste als Sofortmaßnahme die Betonbeckenkonstruktion durch Träger abgestützt werden. Des Weiteren ist die Dachabdichtung undicht und in der Folge durch die durchnässte Dämmung die Dachträgerkonstruktion überlastet. Um eine ungeplante Schließung zu vermeiden, ist eine Generalsanierung spätestens in 2021 zwingend erforderlich. Für den Wirtschaftsplan 2019 wurden daher Planungsmittel in Höhe von 1.300 TEUR bereits breit gestellt.

MineralBad Cannstatt – Modernisierung zur Steigerung der Attraktivität
und Ergebnisverbesserung

Das MineralBad Cannstatt wurde 1994 als Neubau in Betrieb genommen. Die Modernisierung und Attraktivierung der kompletten Saunaanlage und der seit 1994 nahezu unveränderten technischen Anlagen ist dringend für die Gästezufriedenheit erforderlich. Die Sanierung des Bewegungsbads (BWB) wurde aus Kostengründen nicht zusammen mit der Sanierung der Schwimmhalle im Jahr 2011 ausgeführt. Deshalb ist jetzt die Sanierung des BWBs sowie der Umkleidebereiche und sanitären Einrichtungen dringend erforderlich. Darin inbegriffen muss außerdem die Erneuerung der Lüftungsanlagen und eine Modernisierung der Außenanlagen erfolgen.
Hallenbad Heslach – Sanierung aufgrund Verschleiß

Nach mittlerweile 27 Jahren Betrieb seit der Sanierung im Jahr 1992 sind auch im Hallenbad Heslach die baulichen und technischen Teile aufgrund des fortgeschrittenen Verschleißes zu erneuern. Die Dachhaut und Abdichtung wurde 2016 saniert. Jetzt sind die Ertüchtigung des Korrosionsschutzes der Bogenbinder, die Sanierung der Beckenumgangsflächen sowie die Erneuerung der Elektrolyseanlage erforderlich. Eine umfassende Gesamt-Sanierung ist ca. im Jahr 2030 vorgesehen.
Inselbad Untertürkheim – Erneuerung des Gastronomiegebäudes für den Weiterbetrieb des gastronomischen Angebotes, des Sport- und des Sprungbeckens sowie des Eingangsbereichs

Die beiden Schwimmbecken (50m Sportbecken sowie Sprungbecken), welche noch aus den 1970-er Jahren stammen, müssen saniert werden. Es treten jährlich steigende Undichtigkeiten an den Becken und deren Zuleitungen auf. Die dadurch auftretenden Fliesenschäden können nur mit hohem Aufwand beseitigt werden. Ebenso ist eine Erneuerung des kompletten Gastronomiegebäudes mit Technik und Gastronomieausstattung notwendig. Im Eingangsbereich ist eine Sanierung und gleichzeitige Installation zeitgemäßer Zutrittssysteme (Drehkreuze, Online-Tickets) erforderlich.
Höhenfreibad Killesberg – Erneuerung des Eintrittsgebäudes und neuer Sanitärbereich am Nichtschwimmerbecken

Der Zugang ins Höhenfreibad Killesberg entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit. Die Bäderbetriebe beabsichtigen, den aus den 40er Jahren stammenden Zugang durch eine Neukonzeption der Kassenanordnung umfassend zu modernisieren (barrierefrei, familienfreundlich, Drehkreuze und Online-Tickets) und dadurch die Abläufe der Besucherströme zu optimieren. Momentan sind die neuen elektronischen Kassenanlagen teilweise in einem Provisorium mit etwa 2 m² Grundfläche untergebracht, das weder einbruchssicher ist noch einen Arbeitsplatz entsprechend der Arbeitsplatzrichtlinien bietet, was dauerhaft so nicht zulässig ist. Die Kosten für eine neue zukunftsorientierte Zugangslösung liegen bei 700 TEUR.
Zusätzlich ist beim Nichtschwimmerbecken ein neuer Eltern-Kind-Sanitärbereich zu errichten. Das Gebäude benötigt eine Fassadenerneuerung und einen Neubau des darin enthaltenen Personalbereichs. Die Gastronomie im Höhenfreibad Killesberg ist technisch überaltert und benötigt dringend eine neue Kücheneinrichtung.


LEUZE Mineralbad – Planungsmittel für die komplette Sanierung aller Bereiche zuzüglich des Neubaus eines Teenslandes mit Rutschenwelt

Obwohl in den vergangenen Jahren im LEUZE Mineralbad immer wieder einzelne Bereiche einer Teilsanierung unterzogen wurden, sind Großteile der Gesamtanlage - insbesondere auch nahezu alle technischen Anlagen - seit 1983, also mittlerweile 36 Jahre unverändert in Betrieb. Die Überalterung sowohl von Gebäudesubstanz als auch der gesamten Technik erfordern eine Generalsanierung. Um den Gesamtumfang überhaupt abschätzen zu können, sind dringend Planungsmittel erforderlich. Ein Vorhaben in dieser Dimension erfordert eine gewisse Vorlaufzeit (Planungsphase), um überhaupt den Gesamtumfang sowie die zu erwartenden Kosten abschätzen zu können. In diesem Zusammenhang sollte dann auch der weitere Ausbau des LEUZE Mineralbads zu einem Erlebnis- und Familienbad – wie im Bäderentwicklungsplan vorgesehen – angegangen werden. Die dazu erforderlichen Gesamt-Planungskosten liegen bei geschätzten 12.300 TEUR. Für eine Voruntersuchung wären 1.000 TEUR in den Jahren 2020 und 2021 ausreichend.


Zusammenfassung der Wunschlistenvorhaben

Die Maßnahmen der Wunschliste sind Teil des Projektes „Weiterentwicklung der Stuttgarter Bäder“, das seit Anfang 2018 dem Bäderausschuss vorgestellt wurde. Sofern Mittel im Rahmen des Wirtschaftsplanes 2020/2021 nicht zur Verfügung gestellt werden können, werden sich bei der Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Bäderentwicklungsplanes 2030 zeitliche Verzögerungen ergeben. Es muss darauf verwiesen werden, dass ohne Planungsmittel für die Sanierung des Hallenbades Zuffenhausen, sich dort das Risiko einer ungeplanten Schließzeit mit jedem Betriebsjahr erhöht. Bei ungeplanten Schließzeiten kann weder bei der Personaleinsatzplanung noch bei möglichen Verlegungen von Schul- und Vereinszeiten zufriedenstellend im Sinne der Nutzer reagiert werden.


Finanzplanung 2019 bis 2024

Die Finanzplanung bis 2024 beinhaltet das jährliche Investitionsbudget in Höhe von 1.275 TEUR im Rahmen der laufenden Betriebsführung für Betriebsanlagen, Maßnahmen zur Energieeinsparung und die Ersatzbeschaffung von Geräten, Kassenanlagen, Mobiliar und EDV-Ausstattung. Die Investitionen werden über städtische Investitionszuschüsse in den Sonderposten sowie im Falle des Mineral-Bads Berg teilweise aus dem Erlös für die verkauften und noch zu verkaufenden Grundstücke des Areals am Schwanenplatz bzw. Steubenstraße 24 finanziert.


Stellenübersicht

Die Stellenübersicht 2020/2021 weist 294,17 Stellen aus.

In die Stellenübersicht wurden entsprechend einem juristischen Gutachten der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen 13,54 zusätzliche Stellen in EG 6 für den Aufsichtsbereich in den Bädern aufgenommen. Diese sind aus Sicherheitsgründen zum Betrieb der Bäder erforderlich. Alternativ wäre es nur möglich, die Öffnungszeiten von Bädern zu kürzen. Ein dauerhafter Weiterbetrieb mit der bisherigen Ausstattung kann aufgrund der Verkehrssicherungspflicht nicht mehr verantwortet werden. Bedingt durch die geplanten erweiterten Öffnungszeiten im Mineral-Bad Berg sind dort 5,93 zusätzliche Stellen erforderlich (Aufsicht, Kasse, Servicepersonal sowie Technik).

Des Weiteren wurden in die Stellenübersicht drei neue Stellen zum Aufbau einer neuen, serviceorientierten Organisationsstruktur in der zentralen Bäderverwaltung aufgenommen. Diese wurden auch bei der Personalkostenplanung berücksichtigt. Um die derzeitigen strukturellen Defizite in der zentralen Bäderverwaltung zukunftsorientiert lösen zu können, ist es notwendig, die Fachabteilungen bzw. Fachabteilungsleitungen von nicht fachbezogenen Aufgaben zu entlasten, damit diese sich ihren eigentlichen Aufgaben für die Bäder (Umsetzung Bäderentwicklungsplan, Kundenservice, Planung und Umsetzung von organisatorischen Verbesserungen in den Bädern, Personalführung etc.) widmen können.




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