Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 186/2011
Stuttgart,
03/10/2011



Stadtlabor Stuttgart - junge Ideen für Stuttgart



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich23.03.2011



Beschlußantrag:

1. Der Einrichtung und dem Konzept eines „Stadtlabors Stuttgart – junge Ideen für Stuttgart“ und des „Ausstellungsraums Rosenstein“ wird zugestimmt.

2. Der einmalige Aufwand in 2011 sowie der laufende Personal-, Betriebs- und Sachaufwand wird gedeckt bei:

a) THH 230, Amtsbereich 2307030 Immobilienverwaltung
Kontengruppe 42410 Bewirtschaftung Grundstücke und bauliche Anlagen

b) THH 410, Amtsbereich 4102520 Stadtmuseum
Kontengruppe 42510 sonstige Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen

c) THH 810, Amtsbereich 8131132 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kontengruppe 42510 sonstige Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen

Hierfür werden Mittel aus den Budgets des Amts für Liegenschaften und Wohnen, des Planungsstabs Stadtmuseum und der Abteilung Kommunikation sowie von Dritten zugewendete Mittel wie folgt in Anspruch genommen:

Einmalig
2011
Betriebkosten 2011
Betriebs-
kosten
p. a. ab 2012
Amt für Liegenschaften und Wohnen
85.000 €
Planungsstab Stadtmuseum
10.000
10.000
Abteilung Kommunikation
57.500
76.500
76.500
Zuwendungen Dritter (bereits zugesagt)
4.500
4.500

3. Die Verwaltung wird beauftragt, die darüber hinaus für die Einrichtung und für den laufenden Betrieb notwendigen Mittel durch die Gewinnung weiterer Sponsoren zu erhalten.

4. Der Annahme der in der Begründung erläuterten Zuwendung der Wüstenrot-Stiftung wird zugestimmt.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Konzeption

Wo heute noch Gleise Stadt und Schlossgarten durchschneiden, wird in zehn Jahren damit begonnen, das Stadtquartier Rosenstein zu bauen. Dazu wurde bereits das Beteiligungsprojekt Rosenstein mit Vorträgen und Workshops für Erwachsene begonnen. Da jedoch die Kinder und Jugendlichen von heute die Bewohner des neuen Viertels sein werden, sollen sie schon heute mitwirken und entscheiden, wie unsere Stadt von morgen aussehen soll. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir ein neues, lebendiges Stück Stuttgart entwickeln. Dafür wird in den kommenden Wochen in der Kriegsbergstr. 30 ein zentraler Ort geschaffen, das so genannte Stadtlabor. Daneben bietet das Erdgeschoss die Möglichkeit einen Ausstellungsraum für das Planungs- und Beteiligungsprojekt „Rosenstein“ zu schaffen.


Ausstellungsraum Rosenstein

Der Ausstellungsraum soll als Ort der Kommunikation, für Ausstellungen, kleinere Präsentationen und als Anlaufstelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger dienen. Sowohl über ein Online-Terminal wie über Filme, ergänzt durch weitere Informationsmaterialien soll das Projekt Rosenstein in seiner städtebaulichen Dimension verdeutlicht werden. Der Ausstellungsraum wird von der Abteilung Kommunikation eingerichtet und betrieben.


Stadtlabor Stuttgart

Das Stadtlabor will Kinder und Jugendliche für Fragestellungen der Stadtplanung und der Architektur sensibilisieren. Denn: Obwohl die meisten Kinder und Jugendliche in einer Stadt aufwachsen und obwohl Planungsverfahren die Beteiligung von Bürgern ermöglichen und fordern, wird die Vermittlung der Themen Architektur und Stadtplanung in den Bildungsplänen zwar formuliert, aber noch zu selten in Lehrbüchern und Unterrichtsmaterialien umgesetzt. Das Stadtlabor will diese Leerstelle füllen und ein Programm anbieten, das es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, Grundlagenwissen zu erwerben, sich an Planungen zu beteiligen. Vermittelt werden sollen Planungsmethoden und Inhalte, mit denen junge Besucher ihre Vorstellungen und Ideen eines lebenswerten Stuttgarts erproben können.
Kindern und Jugendlichen soll mit dem Stadtlabor die Möglichkeit gegeben werden, sich aktiv in Fragen der Stadtplanung einzubringen. Planer und auch der Gemeinderat werden sicherlich engen Kontakt zum Stadtlabor halten. Denn wo sonst besteht die Möglichkeit, sich zentral und schnell darüber informieren zu können, wie sich eigentlich die Generation von morgen ihre Stadt vorstellt.

Die Themen des Stadtlabors werden zusammen mit den Kindern und Jugendlichen entwickelt. Wichtige Grundlagen von Architektur sind dabei, Fragen der Konstruktion, der Funktion und der Gestaltung. Im Bereich Stadtplanung geht es um Straßen, Plätze und Organisation von Stadtvierteln, Verkehr und Mobilität ebenso wie Ver- und Entsorgung. Aber auch die Wahrnehmung der Stadt – Klänge, Gerüche, Geräusche, Farben – sind Themen. Die für das Projekt Rosenstein wichtigen Fragestellungen wie Wohnen, Arbeiten, Kultur / Bildung / Freizeit, nachhaltiges Bauen, CO2-freie Mobilität und Parkerweiterung / Grüngestaltung werden aufgegriffen. Anstehende Planungsprojekte wie z.B. Olgäle, Neckarpark, Hospitalviertel, Quartier S sollen von Kindern und Jugendlichen begleitet werden können.

Vorgesehen war, das Stadtlabor erst 2014 im zukünftigen Stuttgarter Stadtmuseum im Wilhelmspalais zu eröffnen. Mit dem im November 2010 gestartetem Bürgerbeteiligungsverfahren „Rosenstein – wir gestalten unsere Stadt von morgen“ werden die Themen des Stadtlabors jedoch höchst aktuell. Die Landeshauptstadt hat deshalb das Erdgeschoss des in ihrem Besitz befindlichen, leer stehenden Gebäudes Kriegsberg-str. 30 für eine vorübergehende Nutzung herrichten lassen. Es ist wichtig, sehr schnell einen zentralen Ort für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und gleichzeitig für die Information zum neuen Stadtquartier Rosenstein zu schaffen.

Geleitet wird das Stadtlabor von Frau Dr. Anja Dauschek, der Leiterin des Planungsstabs im Stadtmuseum. Projektpartner sind die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft, der Stadtjugendring, die Jugendräte, die Kinderbeauftragte, die IG Kinderbeteiligung im Jugendamt und das Stadtplanungsamt. Darüber hinaus wurde mit der Fachgruppe „Architektur macht Schule“ der Architektenkammer Baden-Württemberg und den Hochschulen über mögliche Kooperationen gesprochen.

Die geplante Programmstruktur im Stadtlabor sieht vor:

· eine „Stadtakademie“, die analog dem Format „Kinderuni“ zielgruppengerechte Vorlesungen über Themen der Stadtplanung und Architektur bietet. eine „Werkstadt“, die Planungs- und Modellbauworkshops, Stadtspiele und Stadterkundungen für Schulklassen und Gruppen anbietet. · Exkursionen und Stadtspiele für Familien an Wochenenden .Ferienprogramme mit umfangreichen Werkstatt-Aktivitäten, z.B. in Zusammenarbeit mit den Modellbauwerkstätten der Universität Stuttgart oder Aktivitäten auf dem zukünftigen Rosensteingelände. Hier bieten sich Kooperationen mit bestehenden Ferienprogrammen an. · Ausstellungen, die Ergebnisse von Workshops, Exkursionen oder den dezentralen Aktivitäten in den Stadtteilen zeigen. Das Stadtlabor will Kinder und Jugendliche ansprechen, die allein, mit ihren Familien, in Gruppen oder als ganze Schulklasse Interesse am Thema zeigen. Das Stadtlabor richtet sich an junge Besucher ab circa 6 Jahren. Dabei wird es Angebote für verschiedene Altersgruppen geben, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Der Ausstellungsraum soll daneben als Ort der Kommunikation, für Ausstellungen, kleinere Präsentationen und als Anlaufstelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger dienen. Sowohl über ein Online-Terminal, wie über Filme, ergänzt durch weitere Informationsmaterialien soll das Projekt Rosenstein in seiner städtebaulichen Dimension verdeutlicht werden


Kosten, Finanzierung

Stadtlabor und
Ausstellungsraum Rosenstein
Einmalig
2011
Betriebkosten 2011
Betriebs-kosten
p. a. ab 2012
Bauliche Maßnahmen Kriegsbergstr. 30
85.000 €
Betriebs- /Nebenkosten Kriegsbergstr. 30
15.000 €
18.000 €
Ausstellungsraum Rosenstein, Einrichtung
37.500 €
Stadtlabor Einrichtung
20.000 €
Webseite Rosenstein
5.000 €
1.500 €
1.500 €
Webseite „stadtlabor-stuttgart“, Grafik
15.000 €
- Technik, Software
35.000 €
- Betrieb und Social Media
15.000 €
15.000 €
Stadtlabor/ Projektgruppe: Erarbeitung der Grundlagen und Themen mit Experteninput sowie mit Kindern und Jugendlichen, Evaluation
15.000 €
5.000 €
Stadtlabor: Programmkonzeption, Steuerung Projektgruppe und Koordination Programm
10.000 €
10.000 €
Wiss. Mitarbeiter für Planungsstab Stadtmuseum
(beantragt zum DHH 2012/13)
Stadtlabor: Sachkosten und Honorare für Programmplanung und -durchführung
35.000 €
30.000 €
Stadtlabor: Personalkosten
Programmplanung und
-durchführung
4.500 €
(FSJ-Stelle der Wüstenrot-Stiftung)
1 Stelle EG 9
(beantragt zum DHH 2012/13)
4.500 €
(FSJ-Stelle der Wüstenrot-Stiftung)
Ausstellungsraum Rosenstein
Betrieb / Besucherbetreuung
60.000 €
60.000 €
Gesamt
222.500 €
141.000 €
134.000 €
zuzüglich ggf. beschlossener neuer Stellen
Davon Budget Amt für Liegenschaften
und Wohnen
85.000 €
Davon Budget L/OB-K
57.500 €
76.500 €
76.500 €
Davon Budget Planungsstab
Stadtmuseum
10.000 €
10.000 €
Bereits in Aussicht stehende
Sponsorenmittel
4.500 €
4.500 €
Noch benötigte Sponsorenmittel
70.000 €
50.000 €
53.000 €
zuzüglich ggf.
beschlossener zusätzlicher
Stellen


Von Seiten der Wüstenrot-Stiftung wurde dem Planungsstab Stadtmuseum eine Stelle „Freiwilliges Soziales Jahr“ in der Zeit vom 1. September 2011 bis 31. August 2012 angeboten. Die Kulturverwaltung prüft in Abstimmung mit dem Haupt- und Personalamt die Umsetzung des Angebots, das einen Wert von 9.000 € hat.

Darüber hinaus laufen Gespräche mit zwei weiteren Sponsoren, die bereits konkretes Interesse an einer Unterstützung des Stadtlabors signalisiert haben und denen das Konzept zur Prüfung vorliegt. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass die Finanzierung – von ggf. zum Doppelhaushalt 2012/2013 zu beschließender zusätzlicher Stellen für das Stadtmuseum abgesehen – ohne zusätzliche Haushaltsmittel möglich ist.


Finanzielle Auswirkungen

s. o.


Beteiligte Stellen






Dr. Wolfgang Schuster

Anlagen



Konzeption


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