Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau/Wohnen und Umwelt
Gz: SWU
GRDrs 1106/2021
Stuttgart,
11/12/2021



Haushalt 2022/2023

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 19.11.2021



Haushalt 2022/2023: Beratungsstelle für gemeinschaftliches Wohnen ermöglichen

Beantwortung / Stellungnahme

Die Anträge 380/2021 Bündnis 90/Die GRÜNEN und 776/2021 Die FrAKTION befassen sich mit dem Einrichten einer externen Beratungsstelle für gemeinschaftliche Wohnprojekte („Beratungsstelle für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen“) mit finanzieller Unterstützung durch die LHS.

Die Stuttgarter Definition von Baugemeinschaften umfasst ein breites Spektrum an Formen gemeinschaftlicher Wohnprojekte. Diese werden von der städtischen Kontaktstelle beraten und in städtischen Konzeptverfahren zur Vergabe von Grundstücken an Baugemeinschaften unterstützt und begleitet (gemäß GRDrs 383/2012 Baugemeinschaften in Stuttgart – Bürger bauen mit). Zudem betreibt die Kontaktstelle Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, konditioniert die Konzeptverfahren und verfolgt grundlegend die Weiterentwicklung und Verstetigung der Quartiersentwicklung mit gemeinschaftlichen Wohnformen.

Ein externes Beratungsangebot wie in den Anträgen formuliert kann eine sinnvolle Ergänzung der städtischen Angebote darstellen. Dies zeigen erfolgreiche Beispiele andere Städte wie München, Leipzig, Frankfurt oder Mainz. Echter Mehrwert entsteht, wenn das neue Angebot in enger Verzahnung und Arbeitsteilung einerseits eng mit der Kontaktstelle zusammenarbeitet (Schnittstelle in die Stadtverwaltung zum Erfahrungsaustausch, Abstimmung Öffentlichkeitsarbeit uvm.) und zugleich die erweiterten Möglichkeiten externer Beratung insbesondere in der frühen Projektphase gemeinschaftlicher Wohnprojekte anbietet (Einzelberatungen, Gruppenzusammenführung, Findung von Rechtsformen).

Solche Dienstleistungen kann die städtische Stelle aus rechtlichen Hindernissen (z. B. Zielkonflikte in Vergabeverfahren, Rechtsberatung) wie auch aus Kapazitätsgründen nicht umfänglich anbieten.

Die Initiative für die Beratungsstelle ist in der Stuttgarter Wohnprojekteszene verankert, was eine qualifizierte Weiterentwicklung erwarten lässt und zugleich eine Stärkung der Szene mit sich brächte. Hiervon würde wiederum die Stadt profitieren durch eine Vielzahl qualifizierter Beiträge von Bewerbergruppen in künftigen Konzeptverfahren bei den vorgesehenen Entwicklungsprozessen neuer Quartiere wie Bürgerhospital/AWS, NeckarPark, Rosenstein u. a. Um das Angebot für Interessenten für gemeinschaftliche Wohnprojekte und/oder neue Wohnformen auch tatsächlich ausweiten zu können und insbesondere in den frühen Phasen einer Projektentwicklung bessere Unterstützung als Schnittstelle zur externen Beratungsstelle und zu sonstigen Akteuren anbieten zu können, wäre die Schaffung einer zusätzlichen 0,5 Stelle erforderlich.





Vorliegende Anträge/Anfragen

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380/2021 Bündnis 90/DIE GRÜNEN, 474/2021 Bündnis 90/DIE GRÜNEN, 776/2021 Die FrAKTION, 965/2021 Die FrAKTION




Peter Pätzold
Bürgermeister




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