Der Aktionsplan „Nachhaltig mobil in Stuttgart“ formuliert als Teil des VEK 2030 den Handlungsrahmen und definiert konkrete Maßnahmen, mit denen die Ziele nachhaltiger Mobilität für und in der Landeshauptstadt Stuttgart erreicht werden können. Der Aktionsplan „Nachhaltig mobil in Stuttgart“ ist die planerische und strategische Grundlage des konkreten Verwaltungshandelns im sehr komplexen Themenfeld der Nachhaltigen Mobilität.

Die Strategie des Aktionsplans ist längerfristig ausgerichtet und kombiniert stadtplanerische Instrumente mit der Verkehrsplanung, den Verkehrsregelungen/-genehmigungen, dem Verkehrsmanagement sowie der Infrastrukturpolitik. Im Zentrum des Aktionsplans steht eine qualitative Aufwertung des öffentlichen Raums durch intensive Förderung der Innenentwicklung und einer Stadt der kurzen Wege.

Koordiniert vom damaligen Referat Strategische Planung und Nachhaltige Mobilität, jetzt Grundsatzreferat Klima, Mobilität und Wohnen (S/OB), wurden zu den Doppelhaushalten 2016/2017 mit GRDrs. 789/2015, 2018/2019 mit GRDrs. 924/2017, 2020/2021 mit GRDrs. 958/2019 und 2022/2023 mit GRDrs. 833/2021 vier Haushaltspakete als fach- und ämterübergreifendes Maßnahmenbündel aller wichtigen und haushaltsrelevanten Themen zur Nachhaltigen Mobilität geschnürt. Schwerpunkte waren dabei u.a. die Luftreinhaltung, die Elektromobilität und der Fuß-, Rad- und Individualverkehr. Inhaltlich wurde dabei auf die bereits zur Beratung in die Gremien eingebrachten Gemeinderatsdrucksachen, Haushalts- und Stellenplananträge verwiesen.

Die Umsetzung der im Aktionsplan „Nachhaltig mobil in Stuttgart“ ausgewiesenen innovativen Projekte und Maßnahmen erfordert wegen der hohen Komplexität eine enorme Kraftanstrengung aller beteiligten Stellen. Über die Umsetzung bzw. den Sachstand der beschlossenen Maßnahmen wurde der Gemeinderat letztmals mit der GRDrs. 335/2021 am 27./28. Juli 2021 umfassend informiert.

Zur Unterstützung und Beschleunigung der Ziele des Aktionsplanes „Nachhaltig mobil in Stuttgart“ hat die Verwaltung mit der Vorlage der GRDrs. 833/2021 zum Doppelhaushalt 2022/2023 ein umfangreiches, ausgewogenes und ehrgeiziges Haushaltspaket Mobilität geschnürt, das 4. Haushaltspaket Mobilität. Viele darin aufgeführten Positionen wurden in den Doppelhaushalt 2022/2023 aufgenommen und im Rahmen der Haushaltsberatungen noch durch weitere Maßnahmen ergänzt.

Mit dem vorliegenden Zwischenbericht werden die bisherigen Ergebnisse und Herausforderungen zum Doppelhaushalt 2022/2023 dargestellt und einen Ausblick auf die verbleibende Zeit des noch laufenden Doppelhaushaltes gegeben. Alle Zahlen in den folgenden Abschnitten beziehen sich, wenn nichts Anderes ausdrücklich erwähnt, ausschließlich auf den Doppelhaushalt 2022/2023.

I. Mittelbereitstellung im Ergebnishaushalt

Handlungsfeld 1: Intermodalität und Vernetzung

a. Autofreier Sonntag/Stuttgarter Mobilitätswoche (vgl. GRDrs. 569/2021)

- Referat S/OB - 570.000 € / 570.000 € (für zwei Veranstaltungen in 2022 - insgesamt 1.140.000 €), 750.000 € (für 3 Tage kostenlosen ÖPNV in Zone 1)

Vom 16. bis 22. September 2022 fand die zweite Stuttgarter Mobilitätswoche statt. Diese hatte zum Ziel, einen bewussten Umgang mit allen Mobilitätsformen zu fördern und die Bevölkerung für die aktive Teilnahme an Kampagnen und Aktionen auf lokaler Ebene zu sensibilisieren. Eine ganze Woche lang hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen zum Thema nachhaltige Mobilität zu besuchen.

Den Rahmen bildet wie auch bei der ersten Mobilitätswoche 2021 die EUROPÄISCHE MOBILITÄTSWOCHE - eine Kampagne der Europäischen Kommission-, die in diesem Jahr unter dem Motto "Besser verbunden" stand.

Aufgrund der noch andauernden Corona-Pandemie und der damit verbundenen unklaren Lage, wurde auch 2022 auf eine zentrale Veranstaltung verzichten. Es fanden jedoch kleinere und mittelgroße Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Nachhaltige Mobilität über die ganze Landeshauptstadt verteilt statt. Die Stadt Stuttgart konnte wieder an dem Erfolg der ersten Mobilitätswoche mit rund 100 angemeldeten Veranstaltungen und Aktionen anknüpfen.

Aufgrund des späten Stellenantritts der Koordinatorin zum 01.06.2022 konnte aus Kapazitätsgründen leider keine zweite Veranstaltung im Jahr 2022 realisiert werden.

Ob das vorhandene Budget in Höhe von 570.000 € für eine Veranstaltung ausgeschöpft wurde, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festgestellt werden, da noch einige Rechnungen ausstehen.

Aufgrund des verspäteten Stellenantritts der Koordinatorin konnten einige Sach- und Dienstleistungen nicht umgesetzt werden. Somit konnten z.B. keine Radiospots zum Teilnahmeaufruf zur zweiten Stuttgarter Mobilitätswoche produziert werden. Im nächsten Jahr ist dies aber vorgesehen.

2022 konnte an drei Samstagen der öffentliche Nahverkehr in Zone 1 kostenlos angeboten werden; am 07.05.2022 (Trickfilmfestival), 25.06.2022 (Kinder- und Familienfestival, Lange Marktnacht Stuttgart und Wissenschaftsfestival) und am 17.09.2022 (während der zweiten Stuttgarter Mobilitätswoche).



Handlungsfeld 2: Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

b. Pilotprojekt Ortsbuslinie; Fortschreibung Ergänzungsverkehre (vgl. GRDrs. 1144/2021) - Referat S/OB - 200.000 € / 200.000 €


Der Gemeinderat hat im Rahmen der HH-Beratung zum Doppelhaushalt 2022/2023 beschossen, jedes Jahr ein Pilot für einen Ergänzungsverkehr in Stuttgart zu starten. Der Pilot hat eine Laufzeit von zwei Jahren und soll dabei und danach evaluiert werden.

Beschlossen ist bereits der Pilot in Stuttgart-Stammheim. In der aktuellen politischen Diskussion zeichnet sich ab, dass in Stuttgart-Kaltental der zweite Pilot in 2023 startet werden soll.



c. Bushaltestelle - Ausbau Barrierefreiheit
- Referat T - 400.000 € / 400.000 €

Seit 2011 werden die Bushaltestellen in Stuttgart sukzessive barrierefrei ausgebaut. Zuletzt wurde mit der Mitteilungsvorlage GRDrs. 494/2021 „Barrierefreier Ausbau von Bushaltestellen im gesamten Stadtgebiet“ über den aktuellen Stand des Ausbaus berichtet. 2020 und 2021 standen je 1.25 Mio. € zur Verfügung. Mit diesem Budget und dem Budget von Einzelprojekten konnten 20 Bushaltepunkte barrierefrei umgebaut werden. Um den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen zu beschleunigen wurde das Budget zum Doppelhaushalt 2022/2023 bis 2030 auf jährlich 2,3 Mio. € erhöht (1,6 Mio. € im Finanzhaushalt und 700.000 € im Ergebnishaushalt).

2022 konnten 23 Bushaltepunkte umgebaut oder mit dem Ausbau begonnen werden. Weitere Bushaltepunkte können aus Kapazitätsgründen erst in 2023 angegangen werden. Aus diesem Grund wurde ein Ingenieurbüro zur weiteren Unterstützung des Ausbaus beauftragt. Insgesamt sollen 2023 ca. 40 Bushaltepunkte barrierefrei umgebaut werden.



d. Einrichtung weiterer Busspuren

Zum Doppelhaushalt 2022/2023 wurde kein besonderes Budget (bisher 150.000 € pro Jahr) mehr zur Verfügung gestellt.

Mit dem bisherigen Budget wurden Busse an stark belasteten Streckenabschnitten und Kreuzungen bevorrechtigt. Dies erfolgte mittels separater Busspuren und technischen Vorrangschaltungen an signalisierten Knotenpunkten.

In 2022 wurde in der Talstraße zwischen Landhaus und Leo-Vetter-Straße eine Busspur aus Luftreinhaltegründen eingerichtet. Die Maßnahmen wurden aus dem allgemeinen Budget des Tiefbauamts finanziert.

Handlungsfeld 4: Stadteigene Mobilität

e. Maßnahmen für das betriebliche Mobilitätsmanagement – Konzeptionierung und Umsetzungsmaßnahmen vor Ort (vgl. GRDrs. 484/2021)

- Referat AKR - 125.000 € / 125.000 €

Für das priorisierte Projekt „Einführung des Dienstradleasings für Mitarbeiter*innen der Landeshauptstadt Stuttgart“ wurde im Doppelhaushalt 2022/2023 eine Stelle zur administrativen Abwicklung und Betreuung des Dienstradleasings geschaffen.

Neben der Ausschreibung des Dienstradleasings, welches einen großen Teil der vorhandenen personellen Ressourcen 2022 in Anspruch nahm, wurden Standortanalysen an unterschiedlichen Standorten der Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführt. Ziel war es, Potenziale für innerbetriebliche Infrastrukturmaßnahmen zu erkennen, um den Anreiz für nachhaltiges Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden weiter zu erhöhen. Neben digitalen Methoden zur Analyse und Interviews mit verantwortlichen Personen der jeweiligen Standorte, bildete die direkte Zusammenarbeit mit der Personalvertretung den wichtigsten Baustein in der Methodik, Konzeptionierung und Umsetzung von Maßnahmen vor Ort. Daraus folgend wurden folgende Maßnahmen bereits umgesetzt, angestoßen oder sind noch im Entstehen:


· E-Bike-Ladestellenschrank in der Heilbronner Straße 18 (ca. 18.000 €)

· E-Bike-Abstellplätze und E-Bike-Ladestellenschrank in der Katharinenstraße 20 (ca. 15.000 €)

· Optimierung der Schließanlage des Fahrradabstellraum in der Eichstraße 9 (ca. 6.000 €)

· Erweiterung der Radstellanlagen des Umweltamtes in der Gaisburgstraße 4 (ca. 10.000 €)

· E Bike-Ladeschrank und Abstellanlagen an der Feuerwache 2 in der Weimarstraße 36 (ca. 32.000 €)

· Installation einer Radbox in der Tiefgarage des Jobcenters in der Rosensteinstraße 11; Vorabprüfung und Klärung mit dem Eigentümer des Gebäudes noch offen (ca. 10.000 €)

Weitere Maßnahmen sind angedacht und werden in den nächsten Jahren umgesetzt.

Ebenfalls war die Verwaltung an der Mobilitätswoche mit der Aktion „Nachhaltig mobil und sicher“ beteiligt.

Zusätzlich werden aus dem dafür bereitgestellten Budget (10.000 €) die Flugreisen der Belegschaft und des Gemeinderates kompensiert, vgl. GRDrs. 975/2019. Angedacht ist hierzu das zur Verfügung gestellte Budget wieder an die Klimastiftung des Landes Baden-Württemberg zu spenden. Die Kalkulation der Emissionen der jeweiligen Flüge erfolgt jeweils im November, sobald die notwendigen Daten von den Fachämtern und -stellen vorliegen.

f. Fonds emissionsarmes Fahren (vgl. GRDrs. 566/2021)
- Referat S/OB - 500.000 € / 500.000 €
Für das Haushaltsjahr 2022 stehen einschließlich Ermächtigungsübertragungen 636.000 Euro zur Verfügung. Davon sind bisher rund 100.000 Euro an die bewirtschafteten Ämter und Eigenbetriebe für die Beschaffung von E-Fahrzeugen, Lade-infrastruktur, Dienst-E-Lastenräder und Dienst-Pedelecs abgeflossen.

Der 2016 angestoßene Umstellungsprozess ist allerdings noch lange nicht abgeschlossen.

Handlungsfeld 6: Motorisierter Individualverkehr (MIV)

g. Taxiaktionsplan: städtische E-Taxiförderung, laufende Kosten

Schnellladeinfrastruktur (vgl. GRDrs. 565/2021)
- Referat S/OB - 45.000 € / 45.000 €

Weiterhin werden die laufenden Kosten (Wartung und Betrieb) für drei städtischen taxiexklusiven Schnelllader getragen. Zudem trägt die Stadt weiterhin die Kosten für den Strom der dort geladenen E-Taxen. Aktuell werden weitere Förderanträge für den Betrieb in Stuttgart neu beschaffter E-Taxen (vgl. GRDrs. 729/2021) bearbeitet.

Eine neue Rechtsgrundlage des Landes, wonach die Vergabe neuer Konzessionen an den emissionsfreien Antrieb geknüpft werden, ist in Vorbereitung.


Handlungsfeld 7: Nicht-motorisierter Verkehr (Fahrrad, Pedelec u. Fußgänger)

h. Platz zum Spielen durch Ausbau verkehrsberuhigter Bereiche

(vgl. GRDrs. 364/2021) - Referat T - 50.000 € / 50.000 €

Ziel ist es, ohne bauliche Maßnahmen mit niederschwelligen und einfachen Mitteln zusätzliche verkehrsberuhigte Bereiche einzurichten, die den in diesem Bereich wohnenden Kindern das Spielen auf der Straße ermöglicht.

Der bereits bestehende verkehrsberuhigte Bereich im Vivaldiweg in Stuttgart-Botnang wurde immer wieder zu schnell befahren. Daher wurde dieser Teil mit Markierungs- und Möblierungselementen aufgewertet und damit hervorgehoben. Mit diesem Projekt konnten Erfahrungen gesammelt werden, die nun bei anderen Maßnahmen berücksichtigt werden sollen. Als erstes Projekt wird noch in 2022 die Obernitzstraße in Stuttgart-Ost mit einem vergleichbaren Konzept verkehrsberuhigt. Aufgrund der langen Lieferzeiten der Möblierungselemente ist die Fertigstellung allerdings erst im 1. Quartal 2023 möglich. Als zweites Projekt soll ein Teilbereich der Steinhausenstraße in Stuttgart-West verkehrsberuhigt werden. Die Umsetzung soll ebenfalls im 1. Halbjahr 2023 erfolgen.


i. Fortführung Fußverkehrskonzept
- Referat T - 1.000.000 €

Mit dem bereitgestellten Budget werden im Rahmen der Umsetzung der Fußverkehrskonzepte die Hauptfußwegeverbindungen und die Flanierrouten verbessert und aufgewertet.

2022 wurde der Umsetzungsplan für Flanierroute VII erstellt, die in der Gutenbergstraße in S-West verläuft. Hier sollen in fünf Teilprojekten u. a. Gehwege verbreitert, Gehwegnasen und -überfahrten in Einmündungsbereichen hergestellt und zusätzliche Bäume gepflanzt werden. Wo möglich, wird auch Sickerpflaster zur Verbesserung des Mikroklimas eingebaut. Die Umsetzung ist für 2023 geplant.

Am Knotenpunkt Rotebühl-/Schwabstraße in Stuttgart-West wird ein zusätzlicher signalisierter Fußgängerüberweg eingerichtet und damit die fehlende Verbindung am Knotenpunkt geschaffen. Dadurch entfallen in Zukunft zeitaufwändige Umwege über die anderen Knotenpunktarme. Die Planungen werden im Winter 2022/2023 abgeschlossen, der Bau ist im Herbst 2023 vorgesehen.

Zusätzlich wurden in 2022 verschiedene Stuttgarter Rechtecke eingerichtet. So z. B. in der Schlossstraße in Stuttgart-West. Weitere Stuttgarter Rechtecke sind im Zuge der Flanierroute XI geplant. Auch wird der Fußgängerüberweg in der Lorenzstaffel über die Danneckerstraße erneuert. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Fußverkehrs geplant.

Handlungsfeld 1: Intermodalität und Vernetzung

j. Weiterentwicklung der IVLZ, Paket 1 - LSA-Erneuerungen/-Anpassungen für Netzbeeinflussung Neckar-Ost/NeckarPark, Nord; vgl. GRDrs. 352/2021 - Referat T - 212.000 € / 1.060.000 €


Die Planungen zu den verkehrstechnischen Erneuerungen und Anpassungen für die Netzbeeinflussung haben begonnen. Die Umsetzungen beginnen im Jahr 2023.

k. Weiterentwicklung der IVLZ, Paket 2 - Erneuerung Verkehrsrechner Neckar; vgl. GRDrs. 352/2021 - Referat T - 21.000 € / 170.000 €

Die Planungen zur Erneuerung des Verkehrsrechners Neckar haben begonnen. Die Umsetzungen beginnen im Jahr 2023.



Handlungsfeld 2: Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

o. Ausbau Barrierefreiheit Bushaltestellen; vgl. GRDrs. 494/2021 - Referat T - 800.000 € / 800.000 €


Seit 2011 werden die Bushaltestellen sukzessive barrierefrei ausgebaut. Zuletzt wurde mit der Mitteilungsvorlage GRDrs 494/2021 Barrierefreier Ausbau von Bushaltestellen im gesamten Stadtgebiet über den Stand berichtet. In 2020 und 2021 standen je 1.25 Mio. € zur Verfügung. Mit diesem Budget und dem Budget von Einzelprojekten konnten ca. 20 Bushaltepunkte barrierefrei umgebaut werden. Um den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen zu beschleunigen wurde das Budget zum Doppelhaushalt 2022/2023 auf jährlich 2,3 Mio. € erhöht (1,6 Mio. € im FHH und 700.000 € im EHH).

2022 konnten 23 Bushaltepunkte umgebaut werden oder es konnte mit dem Ausbau begonnen werden. Weitere Bushaltepunkte können aus Kapazitätsgründen erst in 2023 angegangen werden. Aus diesem Grund wurde ein Ingenieurbüro zur weiteren Unterstützung beauftragt. Insgesamt sollen in 2023 ca. 40 Bushaltepunkte barrierefrei umgebaut werden.


Handlungsfeld 6: Motorisierter Individualverkehr (MIV)

p. Pragstraße Bad Cannstatt, Umgestaltung; vgl. GRDrs. - Referat T - 1.057.000 € / 5.286.000 €


Nach der Freigabe des Rosensteintunnels wird die Pragstraße in Stuttgart-Nord im Abschnitt zwischen dem Polizeipräsidium und der Neckartalstraße (Haltestelle Wilhelma) einschließlich der Wilhelmastraße umgestaltet. In der Pragstraße wird je eine Fahrspur je Fahrtrichtung entfallen. Zusätzlich sind Geh- und Radwege sowie Grünstreifen mit Bäumen vorgesehen. Die Neckartalstraße sowie der Knotenpunkt Rosensteinbrücke Nord werden an die neuen Verkehrsverhältnisse angepasst. Auch hier werden z. B. die Geh- und Radwege verbreitert sowie der Platz vor dem Wilhelma-Theater vergrößert.

Aufgrund der kurzfristig erforderlichen Sperrung der Rosensteinbrücke wird nun in einem ersten Abschnitt die Pragstraße bis einschließlich der Wilhelmastraße umgestaltet. In 2022 hat bereits die Planung begonnen. Der Baubeginn ist derzeit für Ende 2023 vorgesehen. Die Umsetzung des zweiten Abschnitts der Pragstraße zwischen Wilhelmastraße und der Neckartalstraße sowie in der Neckartalstraße vor dem Wilhelma-Theater ist abhängig von den weiteren Maßnahmen an der Rosensteinbrücke und wird erst einmal zurückgestellt.

Handlungsfeld 7: Nicht-motorisierter Verkehr (Fahrrad, Pedelec und Fußgänger)

q. Jahnstraße, Neubau Radweg HHR 41 (und bisherige Radschnellwegeverbindung RSV7) mit Fahrbahnsanierung; vgl. GRDrs. 512/2022 - Referat T - 159.000 € / 1.219.000 €


Im Bereich Mittlere Filder-, Jahn- und Pischekstraße soll im Rahmen der Hauptradroute 41 in drei Bauabschnitten ein Zweirichtungsradweg im Tausch gegen einen Fahrstreifen (stadtauswärts) eingerichtet werden. Im Abschnitt zwischen Stelle und Geroksruhe wird die Mitteltrennung aufgehoben, so dass ein Grünstreifen zwischen Fahrbahn und dem Radweg möglich ist.

Für den ersten Bauabschnitt zwischen Mittlere Filderstraße bis zur Stelle sollen die Planungsleistungen noch in 2022 europaweit ausgeschrieben werden. Die Vergabe der Ingenieurleistung erfolgt im 1. Quartal 2023, so dass die Planung in 2023 erstellt werden kann. Der Bau ist ab Sommer 2024 vorgesehen. Die weiteren Bauabschnitte sollen sukzessive in den Folgejahren umgesetzt werden, so dass die Gesamtmaßnahme voraussichtlich 2027 fertiggestellt werden kann.

Aufgrund der Aktualisierung der Qualitätsstandards des Landes Baden-Württemberg vom Mai 2022 entspricht die bisher geplante Variante im betreffenden Streckenabschnitt nicht mehr den aktuellen Radschnellwegestandards. Trotzdem soll diese Variante als hochwertige Radverbindung weitergeplant und gebaut werden.

r. Entwicklung von Konzepten und Erprobung von Lösungsansätzen im Bereich Citylogistik - Digitales Lieferzonen-Management, vgl. GRDrs 992/2018 - Referat L/OB-RZ - 285.000 € incl. 50 % Förderung des Bundes - finanziert aus dem „Klima-Aktionsprogramm“ der Landeshauptstadt

Das Projekt wurde im Rahmen des Sofortprogramms „Saubere Luft“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Das Pilotprojekt „Smart Zone Stuttgart“ - Konzeption, Pilotierung und Evaluation eines digitalen Lieferzonenmanagements in der Landeshauptstadt Stuttgart – wurde im Auftrag der LHS vom Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart und dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in zwei Stadtgebieten, S-Feuerbach und S-Zuffenhausen, durchgeführt. Der Schlussbericht wurde im Oktober 2022 veröffentlicht.

In Zusammenarbeit mit dem lokalen Handel und Gewerbe sowie den beteiligten Lieferdienstleistern hat die Stadt durch das Projekt neue und detaillierte Erkenntnisse und Daten zu den Lieferprozessen und der Anliefersituation vor Ort erhalten. Die Stadt Stuttgart wird die Ergebnisse der Studie nutzen, um daraus abgeleitet die notwendigen Rahmenbedingungen zu setzen.

s. Machbarkeitsstudie „Unterirdischer Warentransport Landeshauptstadt Stuttgart“ - Referat L/OB - 289.170 € incl. 70 % Förderung vom Bund (202.419 €)

Das Projekt wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Städtische Logistik des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Die Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2021 erstellt.

Dabei wurden neben technischen und räumlichen Aspekten auch die Interessen unterschiedlicher Stakeholder berücksichtigt. Der Schlussbericht befindet sich Stand November 2022 in der redaktionellen und fachlichen Prüfung. Dabei werden die Ergebnisse mit den aktuellen Planungen und Entwicklungen der Landeshauptstadt, insbesondere mit den Projekten Stuttgart 21 und Rosenstein auf Plausibilität geprüft.




t. Unterstützung von Handwerkern und Sozialdiensten bei deren Fuhrparkumstellung auf E-Fahrzeuge - Programm „flottes Gewerbe“ zur Förderung der gewerblichen E-Lastenradnutzung in Stuttgart, Sachentscheidung - Referat L/OB - 45.000 €


Das Projekt wurde im Jahr 2022 erstmals in Stuttgart durchgeführt. Mit der Organisation und Durchführung des Programms wurde die cargobike.jetzt GmbH beauftragt. Das Programm besteht aus fünf Bausteinen und adressiert die gewerbliche Nutzung von E-Lastenrädern in Ergänzung oder als Ersatz von Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben in den Fuhrparks der Unternehmen und Betriebe. Kernbausteine des Programms sind eine mehrwöchige Testphase und ein Aktionstag mit Testparcours. Zu Beginn konnten sich interessierte Unternehmen als Test-Pioniere bewerben. Die ausgewählten Pioniere (insgesamt neun Betriebe, darunter zwei Handwerksbetriebe und ein sozialer Pflegedienst) erhielten nach umfangreicher Beratung ein passendes Lastenrad für einen mehrwöchigen Testzeitraum kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Das gesamte Programm und die Erfahrungen der Test-Pioniere werden aktuell ausgewertet und in einem Projektbericht dokumentiert. Als weiterer Baustein wird es einen Online-Testbaukasten mit einem Lastenradkatalog, den vorhandenen Test- und Service-Angeboten der Lastenrad Händler in Stuttgart sowie einem Beratungstool zur individuellen Auswahl eines geeigneten Lastenrades geben.

Handlungsfeld 1: Intermodalität und Vernetzung

Gesamtstädtische Koordinierung von Förderprogrammen (Mobilität) - (vgl. STPA 170/2021; 1,0/EG 13) - Referat S/OB

Die Stelle konnte ab 01.01.2023 entfristet werden.

Ingenieur*in Digitale Infrastruktur (vgl. GRDrs. 352/2021 und STPA 4765/2021; 1,0/EG 13) - Referat T

Die zum Stellenplan 2022 neu geschaffene Ingenieursstelle (1,0/EG 13) konnte zum 01.01.2022 bzw. mit Ermächtigung zur befristeten Besetzung seit 01.09.2018 besetzt werden.

Ingenieur*in für Digitalisierung und Förderprojekte (vgl. GRDrs. 352/2021 und STPA 1850/2021; 1,0/EG 13) - Referat SOS

Die Stelle wurde zum 01.01.2022 durch den Stelleninhaber, der bis Ende 2022 befristeten Stelle aus dem Sofortprogramm Saubere Luft, besetzt.

Seither führt der Stelleninhaber die bereits begonnenen Maßnahmen in der Digitalisierung der IVLZ-Systeme fort. Somit kann die große Aufgabe des Transformationsprozesses innerhalb der Digitalisierung im Verkehrsmanagement weiter vorangetrieben werden. Die bestehenden großen Förderprojekte aus dem Sofortprogramm Saubere Luft, die das Verkehrsmanagement in Stuttgart auf neue Beine stellt, können damit fortgeführt und vorangetrieben werden.

Handlungsfeld 2: Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Barrierefreie Bushaltestellen, Planung Ausbau barrierefreie Bushaltestellen, Sachbearbeitung Rechnungswesen als Teil des Haushaltspakets Inklusion 3.0 (GRDrs. 62/2021); außerdem vgl. GRDrs. 449/2021 (Barrierefreier Ausbau von Bushaltestellen im gesamten Stadtgebiet) (STPA vgl. 4705/2021 und 4740/2021; 1,0/EG 12 und 0,5/ EG 9a) - Referat T

Die zum Stellenplan 2022 neu geschaffene Ingenieursstelle (1,0/EG 12) konnte zum 01.10.2022 besetzt werden. Die neu geschaffene Stelle im Rechnungswesen (0,5/EG 9a) wurde bereits zum 01.07.2022 besetzt.

Handlungsfeld 7: Nicht-motorisierter Verkehr (Fahrrad, Pedelec und Fußgänger)

Umsetzung Radverkehrsmaßnahmen, u. a. Jahnstraße, Neubau Radweg (HHR7 und Radschnellverbindung) und Theodor-Heuss-Straße, Umgestaltung Außenbereiche und baulicher Radweg (vgl. STPA 4770/2021; 1,0/EG 12) - Referat T

Die zum Stellenplan 2022 neu geschaffene Ingenieursstelle (1,0/EG 12) konnte zum 01.11.2022 besetzt werden.