Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 667/2010
Stuttgart,
08/24/2010



Förderung musikalischer Einrichtungen im Jahr 2010



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
21.09.2010
22.09.2010



Beschlußantrag:

1. Die nachstehend genannten Institutionen erhalten im Jahr 2010 folgende Zuwendungen:

Institution2010 in EUR
Stuttgarter Kammerorchester
768.550
Internationale Bachakademie Stuttgart
Projektförderung Musikfest
522.785
162.000
Musik der Jahrhunderte e.V.
Projektförderung Festival ECLAT
246.715
144.000
Popbüro Region Stuttgart
122.500
Musikinitiative Rock e. V.
63.080

2. Der Aufwand wird im Teilergebnishaushalt 2010 THH 410 – Kulturamt, Kontengruppe 430 – Transferaufwendungen, gedeckt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Nach § 41 der Zuständigkeitsordnung (ZO) ist der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats für die Gewährung von institutionellen Zuwendungen für kulturelle, wissenschaftliche oder volksbildende Zwecke bei Folgebewilligungen jährlich wiederkehrender Zuwendungen über 290.000 EUR oder Erhöhungen um mehr als 10 % bei einer sich dann ergebenden Zuwendung über 77.000 EUR im Einzelfall zuständig. Die im Bereich der Musik zu fassenden Sachbeschlüsse werden im Rahmen dieser Vorlage getroffen, damit die betroffenen Institutionen verbindlich wissen, mit welchen Zuwendungsbeträgen sie im Jahr 2010 rechnen können. Die durch den Gemeinderat in den Haushaltsplanberatungen 2010/2011 beschlossenen 5%-ige Kürzung der Zuwendungen gegenüber dem Vorjahr wurde berücksichtigt.

Finanzielle Auswirkungen

Es handelt sich um den Haushaltsvollzug 2010. Die Mittel sind im Haushaltsplan bei dem Sachkonto 43180000 Zuschüsse an übrigen Bereich, Kontierung 417EMUS10 und 417UMUS10 – Institutionelle Förderung veranschlagt.


Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

Anlage 1: Ausführung Begründung
Anlage 2: Leistungsberichte

Anlage 1 zur GRDrs 667/2010



Ausführliche Begründung:


Stuttgarter Kammerorchester e. V.

Das Stuttgarter Kammerorchester e. V. (SKO) erhält im Jahr 2010 eine städtische Zuwendung in Höhe von 768.550 EUR, was einer Kürzung um 5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Land Baden-Württemberg fördert das Orchester im Jahr 2010 mit Mitteln in Höhe von 691.600 EUR und erhöhte damit die Fördersumme um 90.200 EUR gegenüber dem Jahr 2009.

Im Rahmen der neun Stuttgarter Abonnementkonzerte arbeitet das Orchester regelmäßig mit bedeutenden Solisten zusammen. Ein Höhepunkt im Jahr 2010 war das Dreikönigskonzert mit Fazil Say; im Jahr 2011 ist Juliane Banse zu Gast in der Liederhalle. Außerdem wurde die Reihe „HaydnSpass“ mit der Aufführung von Haydns Solokonzerten neu aufgelegt.

Darüber hinaus tritt das Stuttgarter Kammerorchester in anderen Stuttgarter Reihen und bei Festivals auf, so z. B. bei der „Stunde der Kirchenmusik“ und beim „Musikfest Stuttgart“.

Weiterhin aktiv ist das SKO im Crossover-Bereich und bei der Erschließung neuer Konzertformate: Die Reihe „Klassik im Klub“ wird fortgesetzt, außerdem war für die „jazzopen Stuttgart 2010“ ein innovatives Konzertformat mit DJ geplant, das zwar aus Wettergründen abgesagt werden musste, aber nachgeholt werden soll.

Im Bereich Musikvermittlung engagiert sich das SKO u. a. durch die Zusammenarbeit mit seh- und mehrfach behinderten Schülern der Betty-Hirsch-Schule und einem in dieser Art einzigartigen gemeinsamen Musikprojekt mit Schülern der Klasse 4 a der Gustav-Sieber-Schule Tamm.

Deutschlandweit und auf internationaler Ebene gibt das Orchester regelmäßig Gastspiele. In der Saison 2010/2011 sind u. a. Konzerte im Concertgebouw Amsterdam, der Philharmonie Berlin sowie Tourneen nach China, Japan und Spanien geplant.

Nach der Prüfung des Verwendungsnachweises kann dem Stuttgarter Kammerorchester eine zufriedenstellende Finanzlage bescheinigt werden. Das Jahr 2009 wurde mit einem positiven Ergebnis in Höhe von 9.250,76 EUR abgeschlossen. Zusammen mit dem aus dem Vorjahr übernommenen Vortrag konnte der Vermögensbestand zum 31.12.2009 auf einen Wert von 19.066,02 EUR ausgebaut werden.

Dem Orchester ist es gelungen, seine Einnahmen aus Konzertleistungen gegenüber dem Vorjahr um 65.000 EUR zu erhöhen. Dies übertraf die im Finanzplan für 2009 festgehaltenen Erwartungen, brachte allerdings auch eine Erhöhung der projektbezogenen Ausgaben gegenüber dem Plan mit sich. Die Einnahmen aus Spenden und Sponsoring sind um 120.000 EUR gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Insgesamt ist das Volumen der Einnahmen und Ausgaben geringer als im Vorjahr.

Auf die zunächst geplante Kürzung des Förderbetrags für den Haushalt 2010/2011 um 10 % hat das Stuttgarter Kammerorchester mit einer Stellungnahme reagiert, die einerseits die Problematik der Reduzierung der Mittel in dieser Höhe skizziert, andererseits aber auch einen konstruktiven Vorschlag zu einer Gesamteinsparung seitens des Orchesters in Höhe von 40.000 EUR vorschlägt, was einer Kürzung des städtischen Zuschusses um ca. 5 % entspricht. Die städtische Kürzung soll in erster Linie durch Gehaltseinbußen der Musiker kompensiert werden. Eine Reduktion der Konzertengagements kommt für das Orchester als Sparmöglichkeit nicht in Frage, da sie auch eine Reduktion der hieraus resultierenden Einnahmen mit sich brächte, auf die man wiederum angewiesen ist.


Internationale Bachakademie Stuttgart

Die Internationale Bachakademie Stuttgart (IBA) erhält im Jahr 2010 eine städtische Zuwendung in Höhe von 522.785 EUR im Rahmen der institutionellen Förderung und 162.000 EUR für das Musikfest Stuttgart. Erstmals wurde 2010 die institutionelle und projektgebundene Zuwendung getrennt bewilligt. Die institutionelle Zuwendung verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5 %, die Projektzuwendung wurde um 10 % gekürzt.

Das Land Baden-Württemberg fördert die IBA im Jahr 2010 mit insgesamt 724.000 EUR und liegt damit erstmals über dem Förderbetrag der Stadt Stuttgart.

Mit der Tätigkeitsaufnahme des neuen Intendanten Christian Lorenz im Jahr 2008 rückte der Arbeitsschwerpunkt der Akademie vom musikwissenschaftlichen Forschen zum Vermitteln und Veranstalten.

Im Rahmen eines neuen Musikvermittlungsprogramms, das sich gezielt an Kinder und Jugendliche wendet, veranstaltet die IBA in der Reihe „Dux & Comes“ kommentierte Schülerkonzerte. Mit „JoJo“ wurde 2008/2009 außerdem ein Responsprojekt aus der Taufe gehoben, in dem Schulklassen aus Stuttgart und Umgebung im Klassenverbund eigene Werke komponieren und aufführen.

Bei den Akademiekonzerten werden in der Konzertsaison 2009/2010 und auch in den Jahren 2010/2011 nur noch drei von sechs Konzerten von Helmuth Rilling dirigiert, verstärkt werden Gastdirigenten engagiert – auch, um die Zeit nach Helmuth Rilling als künstlerischem Leiter vorzubereiten.

Das „Europäische Musikfest Stuttgart“ wurde 2009 neu konzipiert und umbenannt in „Musikfest Stuttgart“. Erklärtes Ziel ist es, die Landeshauptstadt selbst stärker in den Mittelpunkt zu rücken, etwa durch Kooperationen mit anderen Stuttgarter Kulturinstitutionen und die Erschließung neuer städtische Spielorte. Ein sehr breit gefächertes Programm soll möglichst viele Zielgruppen ansprechen. Strukturiert werden die Veranstaltungen durch ein übergeordnetes Thema: Im Jahr 2009 war es „Licht“, in diesem Jahr folgt die „Nacht“. Ein eigenes Festivalensemble, bestehend aus jungen Musikern aus der ganzen Welt, gibt es im Jahr 2010 erstmals nicht mehr. Die Zahl der Ur- und Erstaufführungen sowie der von der IBA vergebenen Kompositionsaufträge ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen.

Im Februar fand die Bachwoche statt, die sich im Jahr 2010 mit dem Weihnachtsoratorium Johann Sebastian Bachs auseinandersetzte und erstmals nicht von Helmuth Rilling, sondern von Stiftskantor Kay Johannsen geleitet wurde. Im Jahr 2011 wird die Johannes-Passion im Mittelpunkt stehen. Ab 2011 soll im Rahmen der Bachwoche mit dem eigens hierfür zusammengestellten „Jungen Stuttgarter Bach-Ensemble“ an die künstlerisch-pädagogische Arbeit der früheren Festivalensembles im Rahmen des Musikfests angeknüpft werden.

Die Bilanz zum Stichtag 31.12.2009 weist einen Vermögensbestand in Höhe von 8.280 EUR auf. Es ist der IBA gelungen, das Jahr 2009 mit einem positiven Betriebsergebnis in Höhe von 36.808 EUR abzuschließen, was eine erhebliche Steigerung zum defizitären Ergebnis 2008 (-25.151 EUR) darstellt. Eigentlich wäre das positive Ergebnis noch um 110.000 EUR höher, da eine für 2009 gedachte Spende des Förderkreises IBA erst im Januar 2010 ausgezahlt und dann nicht in die Abrechnung 2009, sondern in den Finanzplan und somit auch in das Ergebnis für das Jahr 2010 eingebracht worden ist. Wäre der Betrag korrekt verbucht worden, wäre das Ergebnis des Jahres 2009 deutlich höher, aber im Finanzplan 2010 wäre eine Deckungslücke entstanden.

Durch die nicht ganz korrekte Verbuchung stellt sich der Finanzplan für das Jahr 2010 zwar nicht komplett ausgeglichen dar, doch kann der geplante negative Saldo in Höhe von -7.715 EUR durch den Vortrag aus 2009 ausgeglichen werden.

Sowohl für Erträge als auch für Aufwendungen ist im Finanzplan 2010 ein ca. um 1 Million geringeres Volumen als 2009 angesetzt. Neben dem gekürzten städtischen Zuschuss reduzierte sich der Zuschuss der Landesstiftung Baden-Württemberg um 250.000 EUR, außerdem wird mit einem erheblichen Rückgang der Sponsoringgelder gerechnet. Einsparungen sind u. a. im Personalbereich, bei der Werbung und bei Honorarzahlungen vorgesehen.

Beim neu profilierten Musikfest erhöhte sich im Jahr 2009 sowohl auf der Ausgaben- als auch auf der Einnahmenseite das Volumen im Vergleich zum Jahr 2008 um fast ein Drittel. Der Bedarf an Deckungsmitteln stieg um rund 400.000 EUR, was in Zusammenhang mit der Neukonzeption gesehen werden muss. Im Jahr 2010 wird wieder mit einem geringeren Finanzvolumen und Bedarf an Deckungsmitteln geplant – bei gleichzeitiger Verlängerung der Dauer des Festivals auf drei statt zwei Wochen und Erhöhung der Veranstaltungszahl von 63 auf 73.


Musik der Jahrhunderte e. V.

Musik der Jahrhunderte e. V. (MdJ) erhält im Jahr 2010 eine städtische Zuwendung in Höhe von 246.715 EUR im Rahmen der institutionellen Förderung und 144.000 EUR für das Festival Neue Musik ECLAT. In diese Zuwendung integriert sind die Fördermittel für die Durchführung des Preisträgerkonzertes des Kompositionspreises der Landeshauptstadt Stuttgart. Erstmals wurde 2010 die institutionelle und projektgebundene Zuwendung getrennt. Das Land Baden-Württemberg fördert Musik der Jahrhunderte im Jahr 2010 mit insgesamt 276.100 EUR.

Im Februar fand das ECLAT-Festival statt. Sowohl die Dauer des Festivals als auch die Zahl der Konzerte wurde im Vergleich zum Vorjahr reduziert. So wurden im Jahr 2010 an vier statt wie bisher fünf Tagen fünf Konzerte mit 15 Uraufführungen und einem Musiktheaterprojekt auf hohem musikalischem Niveau präsentiert. Das Programm umfasste außerdem das Preisträgerkonzert zum 53. Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart.

Vom 15. bis 17. Juli 2010 veranstaltete MdJ gemeinsam mit der Akademie Schloss Solitude, der Staatsoper Stuttgart und dem SWR das Festival für zeitgenössische Musik „Sommer in Stuttgart“. Der Anteil von MdJ am Festival wurde sowohl hinsichtlich Konzertzahl als auch hinsichtlich Ausgabenvolumen erheblich reduziert.

Die im Jahr 2009 begonnene Konzertreihe „Werkstatt“ wurde im Jahr 2010 nicht fortgeführt. Anstatt dessen ist MdJ dabei, ein neues Konzertformat zu entwickeln. Das große Eröffnungskonzert der geplanten Reihe „Südseite nachts“ wird im Dezember 2010 stattfinden. Ziel ist es, durch die Schaffung einer Lounge-Atmosphäre eine größere Publikumsnähe als die einer klassischen Konzertsituation herzustellen. Man möchte in der neuen Reihe eng mit der freien Neue-Musik-Szene in Stuttgart zusammenarbeiten und ihr eine Plattform bieten.

Die Neuen Vocalsolisten, deren Träger MdJ ist, sind nach wie vor auf den wichtigen Festivals für Neue Musik europaweit präsent und bringen bei verschiedenen Konzerten interessante Programme auch in Stuttgart und Umgebung zur Aufführung.

MdJ weiterhin das regionale „Netzwerk Süd“, das Teil des bundesweiten „Netzwerks Neue Musik“ ist. Das Netzwerk wird in einem separaten Finanzkreis geführt und von der Stadt Stuttgart nicht unmittelbar finanziell unterstützt. Unterstützt wurden allerdings in Stuttgart stattfindende Einzelprojekte des Netzwerks aus dem Etat zur Förderung von Musikprojekten. So wurde 2009 der Jugendkongress „n[you]two“ mit 30.000 EUR unterstützt, 2010 wird der im Rahmen des Festivals „Zukunftsmusik“ des Netzwerks Süd von MdJ veranstaltete Erwachsenenkongress mit 20.000 EUR unterstützt. Gegenstand des Kongresses ist unter anderem die musikalische Auseinandersetzung mit dem Themenfeld einer veränderten Arbeitswelt.

Die Prüfung des Verwendungsnachweises für das Jahr 2008 ergab einen erwirtschafteten Überschuss in Höhe von 89.786,82 EUR, der zu einem zum Bilanzstichtag 31.12.2008 bilanzierten Vermögensbestand i. H. v. 32.203,61 EUR führte. Dieses sehr positive Ergebnis des Vorvorjahres zeigt, dass es Musik der Jahrhunderte gelungen ist, die Finanzierungslücke aus dem 2006 veranstalteten Projekt „WNMF – Grenzenlos“ durch Minderausgaben und Mehreinnahmen im Jahr 2008 zu schließen.

Da der Verwendungsnachweis für das Jahr 2009 noch nicht komplett vorliegt – die einzureichende Bilanz wird erst Ende September nachgereicht – kann eine Aussage über das Wirtschaftsjahr und den Vermögensstand zum 31.12.2009 nur unter Vorbehalt gemacht werden. Eine abschließende Einschätzung kann erst nach Vorlage aller erforderlichen Unterlagen gegeben werden.

Den eingereichten Unterlagen zu Folge schloss MdJ das Jahr 2009 mit einem Defizit in Höhe von -26.001,07 EUR ab. Der Vermögensbestand hätte sich demzufolge zum Bilanzstichtag 31.12.2009 auf einen Restbestand von 6.202,54 EUR reduziert.

Sowohl die Gesamtausgaben als auch die Gesamteinnahmen haben sich im Jahr 2009 gegenüber dem Finanzplan erhöht, letztere allerdings in geringerem Maße. Dies führte zum negativen Betriebsergebnis.

Betrachtet man die einzelnen Geschäftsbereiche, so lässt sich für die Gastspielkonzerte der Neuen Vocalsolisten ein positives Ergebnis in Höhe von ca. 2.000 EUR konstatieren. Das Festival ECLAT schloss 2009 hingegen mit einem Deckungsbedarf in Höhe von
-240.943,26 EUR ab und überschritt somit sowohl das im Finanzplan vorgesehene Budget als auch den Finanzierungsbedarf des Vorjahres. Allerdings gelang es MdJ, die Eintrittseinnahmen gegenüber dem Vorjahr erheblich zu steigern: Bei den 14 Konzerten mit insgesamt 1.900 Zuhörern (Auslastung: 76 %) wurden knapp 14.000 EUR eingenommen. (Im Vergleich hierzu wurden im Jahr 2008 beim ECLAT-Festival nur 1.600 EUR Eintrittseinnahmen erzielt.)

Im Finanzplan für das Jahr 2010 reagiert MdJ auf die Kürzungen der Förderung durch die Stadt Stuttgart und die zum Ende des Jahres 2009 wieder eher angespannte Finanzlage mit Einsparungen beim ECLAT-Festival, beim Festival „Sommer in Stuttgart“ und bei den Werkstatt-Konzerten (s. o.). Bei letzteren war zunächst eine Reduktion auf drei statt sechs Konzerte geplant. Wie bereits dargelegt finden sie nun jedoch im Jahr 2010 gar nicht mehr statt, sondern werden durch eine neue Konzertreihe ersetzt.


Popbüro Region Stuttgart

Die institutionelle Förderung des Popbüros Region Stuttgart beträgt im Jahr 2010 122.500 EUR.

Seit seiner Gründung im Jahr 2003 konnte sich das Popbüro Region Stuttgart sehr erfolgreich in der Region etablieren. Es verbindet als Einrichtung zur Förderung populärer Musik und Musikwirtschaft der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH und der Stuttgarter Jugendhaus gGmbH Wirtschafts-, Kultur- und Jugendförderung in der Region Stuttgart. Durch die institutionelle Anbindung, welche die inhaltlichen Themen Jugend, Kultur und Wirtschaft widerspiegelt, konnte in den letzten Jahren erfolgreich, nachhaltig und sehr flexibel gearbeitet werden. Neben Konzerten jeglicher Größenordnung veranstaltet das Büro den Branchenevent für Baden-Württemberg „Pop-Open“, diverse Förderpreise, u. a. für elektronische Musik in der Kirche VERS oder für Schülerbands den „Rocktest“. Jährlich werden ca. 50 Weiterbildungsseminare und Coachings angeboten, drei Special Interest Groups betreut und ca. fünf Bachelor-/Masterarbeiten von Universitäten und Fachhochschulen begleitet. Zur Vermittelung sozialer und kultureller Kompetenzen sieht das Popbüro insbesondere im Bereich Jugendkultur/Jugendbildung und internationaler Projekte einen starker Entwicklungsbedarf. Mit neuen Angeboten wie Schulprojekten und Lehrerfortbildungen sollen Jugendliche erreicht werden, die sich bisher nicht musikalisch betätigt haben. Durch die Schaffung eines Jugendkulturnetzwerkes soll die Zusammenarbeit bestehender Institutionen, wie Schule, Jugendrat, soziokulturelle Zentren, MuPäDi, Musikschule, Jugendhäuser und Kultureinrichtungen verbessert werden.

Das Popbüro erhielt seit seiner Gründung eine institutionelle Förderung durch die Landeshauptstadt Stuttgart von 106.300 EUR pro Jahr. Zusätzlich stellten das Medienteam und OB/82 jährlich Projektmittel von jeweils maximal 5.000 EUR zur Verfügung. Im Jahr 2008 erhielt das Popbüro eine institutionelle Förderung von 107.400 EUR, 2009 von 108.500 EUR. Nach der Auflösung des Medienteams wurden seit 2008 jährlich Projektfördermittel von insgesamt 10.000 EUR von OB/82 zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen wurden diese Fördermittel ab 2010 gestrichen. Aus dem Etat zur Förderung von Musikprojekten erhielt das Popbüro 2009 Projektfördermittel in Höhe von 40.000 EUR für den Schülerbandwettbewerb „Rocktest“. Für die Jahre 2010 und 2011 erhält das Popbüro 17.000 EUR bzw. 15.000 EUR für das Projekt „Jugendkultur und Schule“.

Der Gesamtetat des Popbüros hat sich seit der Gründung von 474.009 EUR auf 743.220 EUR im Jahr 2009 gesteigert. Er setzt sich zusammen aus den Budgets der beiden Träger, der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart in Höhe von 433.939 EUR und der Stuttgarter Jugendhaus gGmbH in Höhe von 309.281 EUR.

Das Budget der Wirtschaftförderung hat sich von 260.000 EUR im Jahr 2004 auf 433.939 EUR im Jahr 2009 gesteigert. Darin ist die städtische institutionelle Förderung in Höhe von 108.500 EUR sowie Projektmittel von OB/82 in Höhe von 10.000 EUR enthalten.

Das Budget der Jugendhausgesellschaft hat sich von 214.009 EUR im Jahr 2004 auf 309.281 EUR im Jahr 2009 erhöht.

Bei der Einrichtung des Popbüros wurde auf eine möglichst gleichmäßige Bereitstellung der Finanzen aus Kultur-, Wirtschafts- und Jugendförderung geachtet. Dies hat sich für die Weiterentwicklung als sehr sinnvoll erwiesen.

Um diesem Aspekt und dem vermehrten Bedarf im Bereich Jugendkultur und Jugendbildung und der stark gestiegenen Nachfrage im Kernbereich (Beratung, Kommunikation, Veranstaltungen, Weiterbildung) gerecht werden zu können, wurde im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2010/2011 eine Erhöhung der institutionellen Förderung des Popbüros um 14.000 EUR auf insgesamt 122.500 EUR beschlossen. Damit erhöht sich die institutionelle Förderung des Popbüros um mehr als 10 % und bedarf der Zustimmung des Verwaltungsausschusses.


Musikinitiative Rock e. V. (MIR)

Die institutionelle Förderung an die Musikinitiative Rock e. V. beträgt im Jahr 2010 63.080 EUR. Die Zuwendung wurde gegenüber der des Jahres 2009 entsprechend der Vorgaben der Haushaltsplanberatungen um 3.320 EUR gekürzt.

Seit 1978 ist die Musikinitiative Rock e. V. Stuttgart (MIR) zunächst ehrenamtlich, seit 1998 mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter Ansprechpartner für Musikerinnen und Musiker in Stuttgart und der Region und setzt sich für die Kultur der Livemusik im Bereich Rock- und Popmusik ein. Der Verein hat ca. 250 Mitglieder, zumeist aktive Musikerinnen und Musiker, und ist Träger der freien Jugendhilfe. Vorrangiges Ziel des Vereins ist es, jugendlichen Nachwuchsmusikern Übungs- und Auftrittsmöglichkeiten im Bereich Rock- und Popmusik zu bieten. Er betreibt ein Proberaumzentrum in Stuttgart-Feuerbach mit 19 Räumen, die von über 40 Bands genutzt werden, berät und betreut diese sowie weitere externe Bands, unterstützt seine Mitglieder bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und organisiert Bandaustauschprogramme mit den Stuttgarter Partnerstädten. Pro Jahr werden mit 40 bis 50 Livekonzerten in Stuttgart und der Region Auftrittsmöglichkeiten für ca. 200 regionale Bands geschaffen, darunter die Reihen „Mit MIR an den Strand“ – Livemusik-Sommerprogramm am Stadtstrand in Bad Cannstatt – und „Central Stage“ mit Schülerbands. Darüber hinaus kooperiert der Verein bei „Play Live“, dem landesweiten Bandwettbewerb der Musikinitiativen in Baden-Württemberg und dem Popbüro Region Stuttgart. Die MIR ist im Stadtjugendring und in der Kulturregion vertreten und gehört zu den Gründungsmitgliedern der LARI e.V. (Landesarbeitsgemeinschaft der Rockinitiativen), aus der zunächst die Rockstiftung Baden-Württemberg und später dann die Popakademie hervorging.

Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen wurde die Zusammenlegung von Aufgaben der MIR und des Popbüros Region Stuttgart angedacht. Beide Einrichtungen sehen dies derzeit als schwer realisierbar an, können sich aber durchaus vorstellen, langfristig Lösungen wie ein gemeinsames Proberaumkonzept zu entwickeln, die Synergieeffekte ermöglichen.

Der vorgelegte Kosten- und Finanzierungsplan für die Jahre 2010/2011 ist ausgeglichen und weist Gesamtausgaben in Höhe von 136.480 EUR aus. Wesentliche Ausgabeposten stellen die Miete für 19 Proberäume und das Büro sowie die Gehaltskosten des hauptamtlichen Mitarbeiters dar. Die Einnahmen setzen sich aus den städtischen Fördergeldern (63.080 EUR = 46,2 %) und Eigeneinnahmen (73.400 EUR = 53,8 %) zusammen. Der Verein erhält keine weiteren öffentlichen Fördermittel. Zu den Eigeneinnahmen zählen Mitgliedsbeiträge (3.500 EUR), Mieteinnahmen Proberäume (57.000 EUR), Konzerteinnahmen (12.000 EUR) sowie sonstige Einnahmen (900 EUR). Die Kürzung der städtischen Zuwendung wurde hauptsächlich durch Kürzungen im Bereich Personalkosten aufgefangen.



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Anlage 2 GRDrs 667-2010.pdf