Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz: SJG
GRDrs 1338/2015
Stuttgart,
11/27/2015



Haushalt 2016/2017

Unterlage für die 2. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 07.12.2015



Bahnhofsmission Stuttgart - Sachstandsbericht 2015

Beantwortung / Stellungnahme

Die ökumenische Bahnhofsmission Stuttgart, Arnulf-Klett-Platz 2, Hauptbahnhof Gleis 16, 70173 Stuttgart, wird in gleichen Teilen getragen von IN VIA, Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit (Diözese Rottenburg Stuttgart e. V.), Stöckachstr. 55, 70190 Stuttgart, und vij, Verein für Internationale Jugendarbeit, Moserstr. 10, 70182 Stuttgart.

Die Landeshauptstadt Stuttgart fördert seit 1948 die Träger der ökumenischen Bahnhofsmission Stuttgart durch jährliche Betriebskostenzuschüsse.

Im Jahr 2015 wurde für die Arbeit der ökumenischen Bahnhofsmission Stuttgart entsprechend der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel ein städtischer Zuschuss in Höhe von 97.600 EUR zu den Personal- und Sachkosten gewährt. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen in Höhe von rd. 136.000 EUR (38 %) wurde mit Eigenmitteln der Träger ebenfalls je zur Hälfte finanziert.

Die Bahnhofsmission Stuttgart hat von Montag bis Samstag 6:30 bis 24:00 Uhr und Sonntag 9:00 bis 24:00 Uhr geöffnet (vgl. GRDrs 398/2013 „Erhöhung der städtischen Förderung für die Bahnhofsmission Stuttgart“, GRDrs 17/2014 „Zusammenfassung der Ergebnisse der Haushaltsplanberatungen 2014/2015 für den Bereich des Sozialamtes und des Gesundheitsamtes“).

Seit September 2015 sind 3,35 Fachkraftstellen und 30 Ehrenamtliche zur Sicherstellung der verlängerten Öffnungszeiten und einer durchgehenden Anlaufstruktur in der Bahnhofsmission Stuttgart eingesetzt.

Für alle Menschen, die sich am Hauptbahnhof aufhalten oder auf Reisen sind, ist die Bahnhofsmission Stuttgart eine offene Anlaufstelle. Sie ist ein Ort der Hilfe und des Schutzes. Den Reisenden wird Hilfe beim Ein-, Aus- und Umsteigen geleistet, es erfolgt die Unterstützung bei der Organisation des Reiseweges und weiteren sozialen Problemstellungen.

Insgesamt ist die Zahl der Kontakte von 65.450 (2013) um 68 % auf 110.204 (2014) gestiegen.

Zusätzlich machen in den letzten Monaten am Hauptbahnhof mit der Bahn ankommende Flüchtlinge fast 15 % der täglichen Kontakte der Bahnhofsmission Stuttgart aus. Die Entwicklung der Kontakte im Jahr 2015 sowie die Arbeitsinhalte sind im Einzelnen aus Anlage 1 ersichtlich.

Um die Arbeit der ökumenischen Bahnhofsmission Stuttgart zukünftig sicher zu stellen, wird von den Trägern folgender zusätzlicher Personalbedarf gesehen:

Zusätzlich 1,5 Fachkraftstellen: Fachliche Unterstützung des derzeitigen ehren- und
hauptamtlichen Personals

Zusätzlich 1,0 Fachkraftstelle: Sicherung der o. g. Öffnungszeiten, Einzelberatungen sowie fachliche Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter


Stellungnahme der Sozialverwaltung

1. Aus Sicht der Sozialverwaltung ist eine zusätzliche Förderung von einer 1,0 Fachkraftstelle (0,5 Fachkraftstelle je Träger) zur Sicherung der Arbeit der ökumenischen Bahnhofsmission Stuttgart zur fachlichen und konkreten Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforderlich und ausreichend.

2. Aufgrund der im Jahr 2015 stark angestiegenen Zahl von Flüchtlingen, die am Hauptbahnhof ankommen und von der ökumenischen Bahnhofsmission Stuttgart betreut und versorgt werden, wird zusätzlich eine 0,5 Fachkraftstelle, befristet für die Jahre 2016 und 2017, für erforderlich erachtet. Im ersten Halbjahr 2017 wird die Sozialverwaltung wieder über die Entwicklung der Arbeit der ökumenischen Bahnhofsmission Stuttgart im Sozial- und Gesundheitsausschuss berichten.

Zu 1. Für die zusätzliche dauerhafte Förderung der o. g. insgesamt 1,0 Fachkraftstellen sind zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 63.448 EUR (Pauschale 63.448 EUR/ Fachkraftstelle) ab dem Jahr 2016 erforderlich.

Zu 2. Für die befristete Förderung von 0,5 Fachkraftstellen sind in den Jahren 2016 und 2017 zusätzliche Mittel von jährlich 31.724 EUR notwendig.

Insgesamt ergibt sich damit jeweils für die Jahre 2016 und 2017 ein zusätzlicher Budgetbedarf von 95.172 EUR.



Vorliegende Anträge/Anfragen

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Mündliche Anfrage im VA, 1. Lesung am 13.11.2015, von Frau StR'in Gröger (SPD)






Bürgermeisterin
Isabel Fezer




<Anlagen>


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Anlage 1 zu GRDrs 1338_2015.pdf