Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 321/2013
Stuttgart,
07/01/2013


Schülerentwicklung an den öffentlichen Gymnasien in Stuttgart
- Sachstandsbericht
- Darstellung von Lösungsoptionen angesichts zunehmender Kapazitätsengpässe




Mitteilungsvorlage zum Haushaltsplan 2014/2015


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Schulbeirat
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
16.07.2013
17.07.2013

Kurzfassung des Berichts:
Ausführlicher Bericht siehe Anlage 1

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung 2009-2020 wurde für die Gymnasien in Stuttgart ein gesamtstädtisches Defizit von insgesamt 7 Gymnasialzügen bis zum Jahr 2015 bzw. 14,5 Gymnasialzügen bis zum Jahr 2020 prognostiziert.

Seit Beschluss der Schulentwicklungsplanung haben sich jedoch die bildungspolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingung verändert und weiterentwickelt: Die fehlende Akzeptanz der Werkrealschule und die somit sinkende Nachfrage nach dieser Schulart, der weiterhin bestehende Trend zu höheren Bildungsabschlüssen sowie der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung haben nochmals eine deutliche Verstärkung der seit Jahren zu beobachtenden sinkenden Übertrittsentwicklung auf die Werkrealschulen bewirkt.

In dem als Anlage 1 angeschlossenen ausführlichen Bericht wird auf folgende Punkte eingegangen:

Anmeldungen zum Schuljahr 2013/2014

Aktuell haben sich zum neuen Schuljahr insgesamt 2.318 Schüler/innen angemeldet. Im Vorjahr waren es 2.205 Schüler/innen. Vor Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung lag die Zahl der Übertritte bei jeweils rd. 2.000 Schüler/innen. Damit steigt die Übertrittsquote auf Gymnasien von 51 % im Schuljahr 2011/2012 auf nunmehr rd. 63 %. Mit 86 Klassen müssen sechs Klassen mehr als im Vorjahr gebildet werden. Diese verteilen sich auf die einzelnen Standorte wie folgt:



Die Anzahl der zu bildenden Eingangsklassen orientiert sich bislang nur an den Anmeldezahlen. Inwieweit sich möglicherweise Wiederholer noch auf die Klassenzahl auswirkt, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Situation G8/G9

Nach dem Zeppelin-Gymnasium, das bereits im laufenden Schuljahr Klassen in G9 führt, konnten sich diesmal Schüler/innen auch am Wilhelms-Gymnasium in S-Degerloch und am Leibniz-Gymnasium in S-Feuerbach anmelden. Da alle Standorte räumlich nur für eine 2 bis 3-Zügigkeit ausgelegt sind, hat die Stadt jeweils zwei Züge beim Land für G9 beantragt.

Die Nachfrage an allen Standorten ist sehr hoch. An allen Gymnasien wird derzeit noch ein G8-Zug geführt. Die Schulen können in Absprache mit dem Regierungspräsidium einmalig jeweils vier Eingangsklassen bilden. Wenn jedoch die Nachfrage weiter so anhält, muss optional überlegt werden, ob diese Schulen künftig nicht ausschließlich G9 anbieten. So könnten notfalls die sechs vorgesehenen Züge auf bis zu neun erweitert werden. Für Schüler/innen mit Bedarf für G8 gibt es an den weiteren 23 Gymnasialstandorten genügend Angebotsmöglichkeiten.
Ergebnis Umfrage der versetzungsgefährdenden Fünftklässer

Die Umfrage erfolgte bei den Realschulen und Gymnasien. Bei den Realschulen sind 11,3 % und bei den Gymnasien 5,1 % versetzungsgefährdet. Die Realschulen tendieren in größerem Maße zur Einschätzung, dass der Anteil deutlich zugenommen hat. Die Gymnasien sind hier noch zurückhaltender.

Bei den Gymnasien stellte sich in den letzten Jahren die Rückläuferquote eher in der Klassenstufe 7 ein.

Auswirkungen auf die Raumsituation

Fast alle Gymnasien werden bereits im kommenden Schuljahr ihre Kapazitätsgrenze erreicht oder sogar überschritten haben. Im Schuljahr 2011/2012 gab es den doppelten Abitursjahrgang. Nur aufgrund der dadurch geschaffenen Raumkapazitäten halten sich die Raumprobleme zum kommenden Schuljahr noch im überschaubaren Rahmen. Derzeit sind viele Schulen noch bereit dazu, durch die Einrichtung von Wanderklassen den Raumengpass zeitlich begrenzt zu überbrücken. Ab dem Schuljahr 2014/2015 wird es aber sehr eng und es besteht hier dringender Handlungsbedarf. Da die geplanten Investitionen erst noch finanziert und umgesetzt werden müssen, werden auch Außenstellen in freiwerdenden Werkrealschulen und Interimsbauten geprüft.

Situation in den einzelnen Planbereichen

Da sich die Zunahme der Übertritte an die Gymnasien in den einzelnen Planbereichen unterschiedlich auswirkt und ein dringender Handlungsbedarf entstanden ist, wurde im angeschlossen Bericht die Situation der Gymnasien in den jeweiligen Planbereichen auch im Einzelnen dargestellt. Insgesamt starten zum kommenden Schuljahr 2013/14 an 4 Gymnasien die Eingangsklassen 5-zügig.


Kurzübersicht Handlungsoptionen

Nachfolgende Übersicht fasst die Handlungsoptionen zur Weiterentwicklung der gymnasialen Kapazitäten in Stuttgart zusammen. Eine ausführliche Darstellung zur Situation an den einzelnen Schulen ist in der Anlage 1 (Bericht zur Schülerentwicklung an den öffentlichen Gymnasien in Stuttgart) zu entnehmen:


Fazit

Als Ergebnis stellen sich bei der absehbaren Entwicklung folgende Handlungsoptionen:

Investive Maßnahmen

Die größtenteils im Rahmen der Schulentwicklungsplanung angestoßenen Investitionsvorhaben im gymnasialen Bereich sind daher zwingend notwendig und müssen in den kommenden Jahren schnellstmöglich umgesetzt werden. Andernfalls ist mit den vorhandenen Gymnasialressourcen das heutige Schüleraufkommen nicht mehr zu beschulen. Im Bereich der Innenstadt kann . Die im Rahmen der Schulentwicklungsplanung beschlossene parallele Prüfung eines zusätzlichen Gymnasialstandorts in der Innenstadt wäre bei Realisierung all dieser Maßnahmen nicht weiter notwendig. Für den Standort Steinenbergschule wird die Einrichtung eines neuen Gymnasiums weiter geprüft.

Außenstellen in anderen Schulen

Die Nutzungsmöglichkeiten in anderen Schulgebäuden wie beispielsweise der auslaufenden Werkrealschulen sind als kurzfristige Lösungsansätze für die absehbaren Raumprobleme zu prüfen. Die Verwaltung hat hierzu Planungsmittel beantragt, siehe GRDrs 496/2013, Anlage 1 Buchstabe C insbesondere laufende Nummer 38. Mit den betroffenen Schulgemeinden müssen daher frühzeitig Gespräche aufgenommen werden, damit die Voraussetzungen rechtzeitig geschaffen werden können. Die Sanierungsnotwendigkeiten müssen dabei berücksichtigt werden.

Weitere Interimsmaßnahmen

Wo absehbar diese Lösungsansätze nicht rechtzeitig greifen, sind notfalls auch Interimsbauten als Zwischenlösung in Angriff zu nehmen.

Aufstellung von 6 Klassenräumen in Mobilbauweise im Planbereich Zuffenhausen
Um das eklatante Raumdefizit im Schulzentrum Freiberg mittelfristig zu beheben, sind auf dem Schulgrundstück des Eschbach-Gymnasiums insgesamt 6 Klassenräume in Mobilbauweise notwendig (siehe Anlage 1, S. 10ff). Nach einer groben Kostenannahme des Hochbauamtes vom 27.05.2013 sind für die Anmietung für voraussichtlich 3 Jahre, Ausstattung und Gründung der 6 mobilen Schulräume Gesamtkosten in Höhe von 1.213.000€ im Doppelhaushalt 2014/15 zu beantragen.


Priorisierung Mitteilungsvorlagen:
Das Schulverwaltungsamt hat insgesamt 8 Mitteilungsvorlagen für die Haushaltsplanberatungen gefertigt. Innerhalb dieser Mitteilungsvorlagen hat diese Vorlage die 4. Priorität.


Finanzielle Auswirkungen


Ergebnishaushalt (zusätzliche Aufwendungen und Erträge):
Maßnahme/Kontengr.
2014
TEUR
2015
TEUR
2016
TEUR
2017
TEUR
2018
TEUR
2019 ff.
TEUR
Anmietung
216
216
216
Finanzbedarf
216
216
216
(ohne Folgekosten aus Einzelmaßnahmen, Investitionen oder zusätzlichen Stellen – diese bitte gesondert darstellen)

Finanzhaushalt / Neue Investitionen
(zusätzliche Ein-/Auszahlungen):
(Bezeichnung Vorhaben/ Maßnahme)Möglicher Baubeginn im Jahr:
2014
Geplante Inbetriebnahme im Jahr:
2015
2014
TEUR
2015
TEUR
2016
TEUR
2017
TEUR
2018
TEUR
2019 ff.
TEUR
Einzahlungen
Auszahlungen Bau (einschl. Baunebenkosten)
400
152
Einrichtung der Container
13
Finanzbedarf
400
13
152
Summe
TEUR
2014
TEUR
2015
TEUR
2016
TEUR
2017
TEUR
2018
TEUR
2019 ff.
TEUR
Gesamt-Finanzbedarf Projekt
1.213
400
229
216
216
152
Mitzeichnung der beteiligten Stellen

Referat WFB hat Kenntnis genommen. Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen erfolgen.

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-




Dr. Susanne Eisenmann Bürgermeisterin


Anlagen:

Bericht zur Schülerentwicklung an den öffentlichen Gymnasien in Stuttgart

<Anlagen>

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Anlage 1 zur GRDrs 321_2013.pdf