Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Jugend und Bildung
Gz: JB
GRDrs 653/2020
Stuttgart,
11/23/2020



Grundsatzbeschluss Schulzentrum Freiberg



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Bezirksbeirat Mühlhausen
Verwaltungsausschuss
Einbringung
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
02.12.2020
15.12.2020
03.02.2021



Beschlußantrag:


Begründung:


1. Aktuelle Schul- und Raumsituation und künftige Entwicklung am Schulzentrum
Freiberg

Das Schulzentrum Freiberg besteht aus folgenden Schulen:
(vgl. Anlage Präsentation Seite 2)


Für die Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule – eine ehemalige Realschule – wurde im Jahr 2015 der Antrag auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule (GMS) beim Land gestellt (GRDrs 100/2015). Zum Schuljahr 2016/17 startete die Gemeinschaftsschule in Klassenstufe fünf mit sukzessivem Aufbau. Bereits zu Zeiten der Realschule entwickelte sich die Schule von der Zwei- zur Dreizügigkeit. Im Schuljahr 2019/20 werden an der Schule (GMS Stufen fünf bis acht und auslaufende Realschule Stufen neun und zehn) insgesamt 424 SchülerInnen in 17 Klassen beschult. Es wird auch weiterhin von einer dreizügigen Entwicklung der Gemeinschaftsschule ausgegangen.

Die Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule ist derzeit aufgrund der beengten Raumsituation und mangels eigenem Schulgebäude mit den Klassenstufen 5 bis 7 gemeinsam mit der Außenstelle der Herbert-Hoover-Schule im Gebäude Adalbert-Stifter-Straße 50 sowie mit den Klassenstufen 8 bis 10 gemeinsam mit dem Eschbach-Gymnasium im Gebäude Adalbert-Stifter-Straße 40 und in zum Schuljahr 2016/17 aufgestellten mobilen Unterrichtsräumen untergebracht.

Das Eschbach-Gymnasium – ein ursprünglich dreizügiges Gymnasium – hat sich zwischenzeitlich bis zur Vierzügigkeit entwickelt. Im aktuellen Schuljahr besuchen 710 SchülerInnen in 30 Klassen das Gymnasium. Aufgrund der gesamtstädtischen Übertrittsquote auf Gymnasien werden steigende Schülerzahlen an Gymnasien prognostiziert. Um zusätzlich benötigte Kapazitäten bei den Gymnasien in der Planregion Nord zu schaffen, soll das Eschbach-Gymnasium künftig mit fünf Zügen geplant werden.

Aktuell ist das Eschbach-Gymnasium gemeinsam mit den Klassenstufen 8 bis 10 der Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule im Gebäude Adalbert-Stifter-Straße 40 und in zum Schuljahr 2016/17 aufgestellten mobilen Unterrichtsräumen untergebracht.

Die Helene-Fernau-Horn-Schule, ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Sprache (SBBZ Sprache), besuchen im Schuljahr 2019/20 am Stammgebäude Freiberg insgesamt 161 Schülerinnen und Schüler in 15 Klassen. Darüber hinaus hat die Schule noch eine Außenstelle in Vaihingen. Für den Standort Freiberg wird weiterhin mit einem 16-klassigen sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum geplant.

Die Helene-Fernau-Horn-Schule ist – getrennt nach Grund- und Werkrealschule – in zwei Gebäuden in der Adalbert-Stifter-Straße 52 untergebracht. Durch den Auftrag als Beratungszentrum und das Angebot einer Nachmittagsbetreuung ab dem Schuljahr 2017/18 besteht auch hier zusätzlicher Raumbedarf.

Am Schulzentrum Freiberg ist eine zweizügige Grundschul-Außenstelle der Herbert-Hoover-Schule mit Ganztagsbetrieb in Wahlform verortet. Im Schuljahr 2019/20 werden hier 187 Schülerinnen und Schüler in 9 Klassen (inkl. 1 Sonderklasse mit 10 SchülerInnen) unterrichtet. Die Werkrealschule ist zum Schuljahr 2019/20 ausgelaufen. Das Stammgebäude befindet sich in Mönchfeld.

Die Grundschul-Außenstelle ist gemeinsam mit den Klassenstufen fünf bis sieben der Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule im Gebäude Adalbert-Stifter-Straße 50 untergebracht.

An der Kreuzsteinschule, einem sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen (SBBZ-L), werden im Schuljahr 2019/20 insgesamt 48 Schülerinnen und Schüler (der Klassenstufen 1 bis 9) in 4 Klassen beschult. Die Kreuzsteinschule ist im Gebäude Adalbert-Stifter-Straße 30 untergebracht. Die weitere Entwicklung der Kreuzsteinschule wird im Rahmen des parallel laufenden Masterplans Schulentwicklung der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren betrachtet.

Der Schulkindergarten Abraxas ist ein Schulkindergarten für sprachbehinderte Kinder. Im laufenden Schuljahr 2019/20 gibt es dort 20 Kinder in zwei Gruppen. Der Schulkindergarten ist in einem eigenen Gebäude neben der Helene-Fernau-Horn-Schule in der Adalbert-Stifter-Straße 52 B untergebracht.


2. Weiterentwicklung der Herbert-Hoover-Schule und der Bertha-von-Suttner-
Gemeinschaftsschule zur Grund- und Gemeinschaftsschule Freiberg mit
Außenstelle Mönchfeld

Mit GRDrs 167/2016 hat der Gemeinderat im April 2016 die Zusammenlegung der beiden vormals eigenständigen Grundschulen in Mönchfeld und Freiberg zum Schuljahr 2016/17 beschlossen.

Gemäß Beschluss liegt der Hauptstandort im Stadtteil Mönchfeld. Hier sollte die Grundschule dreizügig und ab Schuljahr 2018/19 mit Ganztagsbetrieb in Wahlform konzentriert werden. Am Standort Freiberg sollte eine einzügige Außenstelle im Halbtagsbetrieb verbleiben.

Von Anfang an wurde der Schulweg zwischen Freiberg und Mönchfeld von einem Teil der Elternschaft als kritisch bewertet. Darüber hinaus wurde aufgrund der Bedarfssituation ab dem Schuljahr 2018/19 auch für die Außenstelle in Freiberg ein Ganztagsangebot in Wahlform eingerichtet. (vgl. auch GR-Anträge Nr. 123/2018 und 240/2018)

Aufgrund weiterer Anträge von Seiten des Gemeinderats (Anträge Nr. 52/2019 und Nr. 82/2019) und geänderter politischer Zielsetzungen sollen darüber hinaus künftig wieder alle Freiberger Grundschülerinnen und –schüler am Standort Freiberg beschult werden.

Wegen der beengten Raumsituation am Schulzentrum Freiberg ist eine dreizügige Ganztagsgrundschule räumlich derzeit nicht möglich. Seit dem Schuljahr 2019/20 werden jedoch jeweils zwei Eingangsklassen in Freiberg und Mönchfeld aufgenommen, so dass es derzeit jeweils zwei Grundschulzüge mit Ganztagsbetrieb in Wahlform an beiden Standorten gibt.

Der im Jahr 2016 gefasste Beschluss soll bezüglich Verortung von Stammgebäude und Außenstelle, Zügigkeit und Verortung Ganztag auf Grundlage der aktuellen Entwicklungen und Bedarfe weiterentwickelt werden.

Die größten schulorganisatorischen Veränderungen am Standort Freiberg in den letzten Jahren sind bei folgenden Schulen zu verzeichnen:

Bei beiden Schulen wird derzeit der Ganztagsbetrieb aufgebaut und es wird mit neuen Lernformen gearbeitet. Um langfristig ein nachhaltiges Schulangebot am Standort Freiberg zu schaffen, das auf die Bedürfnisse vor Ort ausgerichtet ist und über pädagogisches und schulorganisatorisches Entwicklungspotenzial verfügt, ist aus Sicht der Schulverwaltung eine Zusammenlegung sinnvoll.

Eine Zusammenlegung bietet auch aus pädagogischer Sicht Vorteile. So können Schülerinnen und Schüler und ihre Familien in Freiberg künftig länger und sozusagen „aus einer Hand“ begleitet werden. Gemeinschaftsschultypische Arbeitsformen können bereits in der Grundschule angelegt und durchgängig fortgeführt werden. Durch enge Kooperationen (Patenschaften) und verschiedene Formen von Altersmischung, sowohl im schulischen Kontext wie auch im Ganztagsbereich, wird der Zusammenhalt der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Es können familienähnliche Strukturen entstehen, die einen Gewinn für die gesamte Schulgemeinschaft darstellen. Auch inklusiv beschulte Kinder können nach dem Wechsel in die Sekundarstufe I in der gewohnten Schulumgebung verbleiben. Dies stärkt und stabilisiert die Schülerinnen und Schüler in ihrem Selbstbewusstsein. Im Bereich Ganztag und Schulsozialarbeit können sich Synergien ergeben und Übergänge können insgesamt erleichtert werden.

Am Standort Freiberg wird, wenn die entsprechenden Räumlichkeiten vorhanden sind, die neue Grund- und Gemeinschaftsschule künftig von Klassenstufe 1 bis 10 wieder dreizügig geführt werden. Im Grundschulbereich soll es darüber hinaus noch eine Sonderklasse geben. Die neue Schule soll zunächst unter dem Titel „Grund- und Gemeinschaftsschule Stuttgart-Freiberg mit Außenstelle Mönchfeld“ geführt werden.

Mit den Schulleitungen der Herbert-Hoover-Schule und der Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule, Elternbeiratsvorsitzenden und Bezirksvorsteher wurden unter anderem hinsichtlich einer möglichen Zusammenführung der beiden Schulen Anfang des Jahres 2020 Gespräche geführt.

Beide Schulen sind sich darüber einig, dass der Standort Mönchfeld als Grundschul-Außenstelle geführt werden soll. Die Standorte Freiberg und Mönchfeld seien in den letzten Jahren zusammengewachsen und so besteht für Freiberger Eltern, die ihre Kinder gerne am Standort Mönchfeld beschulen lassen möchten, weiterhin diese Möglichkeit ohne Umschulung.

Unter Berücksichtigung größerer anstehender Aufsiedlungen (Balthasar-Neumann und Julius-Brecht) wird langfristig von einer bis zu zweizügigen Außenstelle in Mönchfeld ausgegangen, sodass die Grundschule an den Standorten Freiberg und Mönchfeld insgesamt bis zu fünfzügig geführt werden kann. An beiden Standorten besteht nach wie vor die Wahlmöglichkeit zwischen Ganztag und Halbtagsschule.

Von Seiten der Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule wird eine Zusammenlegung von Grundschule und Gemeinschaftsschule unter anderem aus oben genannten Gründen uneingeschränkt befürwortet.

Die Herbert-Hoover-Grundschule kann sich die gemeinsame Nutzung eines Gebäudes mit der Gemeinschaftsschule vorstellen, lehnt eine Zusammenlegung der beiden Schulen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ab. Begründet wird dies unter anderem damit, dass die Herbert-Hoover-Schule sich im Moment noch mitten im Prozess der Zusammenlegung der beiden Standorte Freiberg und Mönchfeld befindet. Aus Sicht der Schule gilt zunächst prioritär, beide Kollegien, Standorte und Stadtteile miteinander zu verbinden, bevor ein neuer Prozess gestartet werden kann. Darüber hinaus gibt es noch offene Fragestellungen, was zum Beispiel Leitungsstellen etc. betrifft.

Aus Sicht der Verwaltung spricht ebenfalls die noch unklare Interimssituation in den nächsten Jahren gegen eine kurzfristige Zusammenlegung der beiden Schulen, da nicht bekannt ist, ob diese auch im Interim gemeinsam untergebracht werden können.

Die Verwaltung schlägt daher vor, den konkreten Zeitpunkt der Zusammenlegung der beiden Schulen im Rahmen der Grundsatzvorlage zunächst offen zu lassen und folgendermaßen vorzugehen:

3. Gesamtbetrachtung Schulzentrum Freiberg – Weiterplanung auf Grundlage
von Variante 4

Durch die Beschlussfassung im April 2016 zur Zusammenlegung und die zuvor erfolgte Aufhebung der Werkrealschule der Herbert-Hoover-Schule hätte sich die beengte räumliche Situation am Standort Freiberg künftig entspannt. Der Raumbedarf aller Schulen im Vergleich zum vorhandenen Raumbestand in Summe aller Gebäude vor Ort wäre insgesamt weitgehend ausgeglichen gewesen. Die benötigten Soll-Flächen der einzelnen Schule wären in den vorhandenen Gebäuden jedoch jeweils nicht eins zu eins umsetzbar gewesen.

Nachdem nun die Grundschule mittel- bis langfristig wieder mit drei Zügen und Ganztagsbetrieb am Standort Freiberg verortet und darüber hinaus die Zügigkeit des Eschbach-Gymnasiums auf fünf Züge erhöht werden soll, besteht am Schulzentrum Freiberg insgesamt ein erheblicher Raumfehlbedarf.

In der Sitzung des Schulbeirats am 2. April 2019 wurde unter anderem aus diesem Grund eine nochmalige ganzheitliche Betrachtung unter Berücksichtigung der aktuellen politischen Zielsetzungen und der pädagogischen Konzeptionen der Schulen von Seiten der Verwaltung zugesagt.

Als Ergebnis dieser Gesamtbetrachtung wurden im Rahmen eines zweiten Runden Tisches im November 2019 insgesamt vier verschiedene Varianten der Umsetzung und künftigen Strukturierung des Schulzentrums Freiberg vorgestellt. Am Runden Tisch haben Vertreter der Schulgemeinden, Elternvertreter, Bezirksvorsteher und Vertreter des Bezirksbeirats Mühlhausen, Vertreter aus dem Gemeinderat, Staatliches Schulamt und städtische Schulverwaltung teilgenommen.

Auf die aus Sicht der Verwaltung aus verschiedenen Gründen nicht zur Weiterplanung zu empfehlenden Varianten eins bis drei wird hier nicht näher eingegangen. Die Varianten sind im Detail jeweils mit Beschreibung und Bewertung in der Präsentation zum 2. Runden Tisch (Anlage) ersichtlich.

Aus Sicht der Verwaltung soll auf Grundlage der im Folgenden dargestellten Variante 4 die weitere Planung mit den Schulen erfolgen:

Variante 4:




Bewertung:
Bei Variante 4 ist aus Sicht der Verwaltung eine sinnvolle und klare Verortung aller Schulen auf dem Schulzentrum Freiberg gegeben. Es gibt zwei Schwerpunkte mit den großen Schulen auf dem Campus: im Norden das Eschbach-Gymnasium und im Süden die neue Grund- und Gemeinschaftsschule.

Ein Eingriff in das „Wäldchen“ bei der Kreuzsteinschule, der höchst wahrscheinlich einen Ersatz der dortigen Bäume nach sich ziehen würde, ist nicht erforderlich. Weiterhin ist ein Neubau für die neue Grund- und Gemeinschaftsschule als Einheit bei dieser Variante möglich, der an den pädagogischen Erfordernissen der neuen Grund- und Gemeinschaftsschule ausgerichtet ist. Zwischen den allgemeinen Schulen und den SBBZ besteht eine räumliche Nähe, sodass Durchlässigkeit und Kooperation möglich sind. Darüber hinaus können mit dieser Variante alle von den Schulen am Schulzentrum Freiberg im Jahr 2017 in einem gemeinsamen Brief geforderten Punkte für eine Neubetrachtung erfüllt werden:

Mit dem Neubau der geplanten gemeinsamen Mensa für die Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule und die Helene-Fernau-Horn-Schule ist ein erster Schritt in Richtung Essensversorgung der Schülerinnen und Schüler am Schulzentrum Freiberg getan. (GRDrs 946/2019) Durch die am Schulzentrum Freiberg künftig dreizügige Ganztagsgrundschule ergeben sich weitere Verpflichtungen des Schulträgers zur Essensversorgung, die im Rahmen der weiteren Planungen berücksichtigt werden.

Darüber hinaus ist auch die Sportstättensituation am Schulzentrum Freiberg im Rahmen der weiteren Planungen neu zu bewerten, die sich durch die schulorganisatorischen Entwicklungen (Erhöhung Zügigkeit und damit höhere Schüler- und Klassenzahlen an Grundschule, Gymnasium und SBBZ-L) verschärfen wird.

Rückmeldungen Runder Tisch
Beim zweiten Gespräch am Runden Tisch im November 2019 wurden den Teilnehmern alle Varianten vorgestellt und die Weiterplanung von Variante 4 empfohlen. Die Neubetrachtung des Schulzentrums Freiberg, die vorgestellten Varianten sowie die Empfehlung der Variante 4 zur Weiterplanung wurde vom anwesenden Teilnehmerkreis mehrheitlich positiv aufgenommen und begrüßt.

Stellungnahmen der Schulen am Schulzentrum Freiberg
Zu den unterschiedlichen Varianten sowie der von der Verwaltung favorisierten und zur Weiterplanung vorgeschlagenen Variante 4 liegen dem Schulverwaltungsamt die Stellungnahmen der Schulen vor.

Das Eschbach-Gymnasium und die Kreuzsteinschule begrüßen die Neubetrachtung des Schulzentrums Freiberg. Da diese beiden Schulen nachrangig von der geplanten Neuordnung betroffen sind, können sie Variante 4 uneingeschränkt zustimmen.

Mit den hauptsächlich betroffenen Schulen Helene-Fernau-Horn-Schule, Herbert-Hoover-Schule und Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule wurden Anfang des Jahres 2020, unter Beteiligung des Bezirksvorstehers von Mühlhausen und Elternvertretern, Gespräche mit der städtischen Schulverwaltung geführt.

Die Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule, die bisher einzige Schule am Schulzentrum ohne eigenes Gebäude begrüßt die Gesamtbetrachtung des Schulzentrums Freiberg. Variante 4 sei zukunftsorientiert und decke die Bedarfe am Schulzentrum am besten ab.

Für die Herbert-Hoover-Schule ist ein gemeinsames Gebäude mit der Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule akzeptabel. Aus Sicht der Herbert-Hoover-Schule sind in diesem gemeinsamen Gebäude bestimmte für die Grundschule / die Grundschüler wichtige Aspekte zu berücksichtigen.

Die Helene-Fernau-Horn-Schule und der Schulkindergarten Abraxas lehnen einen Umzug in das Gebäude Herbert-Hoover aus folgenden Gründen ab:
Zeitgleich werden in der Stellungnahme Szenarien für einen Umzug in das Gebäude Herbert-Hoover aufgezeigt. Unter anderem die Beibehaltung bzw. klare Trennung von Grundschulbereich mit Verwaltung, Werkrealschulbereich und Schulkindergarten sowie die Umstrukturierung des Gebäudes zu einem an den pädagogischen Erfordernissen eines sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit Förderschwerpunkt Sprache ausgerichteten Gebäudes mit ausreichend großem und geschützten Außenbereich.

Aufgrund des Gesprächs mit und der Stellungnahme von Helene-Fernau-Horn-Schule und Schulkindergarten Abraxas wurde im Rahmen von Variante 4 alternativ verwaltungsintern geprüft, ob ein Neubau für die Grund- und Gemeinschaftsschule auch anstelle der Gebäude der Herbert-Hoover-Schule geschaffen werden könnte. Ergebnis ist, dass das Volumen einer Grund- und Gemeinschaftsschule die bisher dort verorteten Gebäudeflächen weit übersteigt und räumlich eine starke Trennung des Schulzentrums Freiberg bedeuten würde. Zudem kann durch ein solches Volumen an dieser Stelle die erforderliche Schulhoffläche für eine Grund- und Gemeinschaftsschule nicht nachgewiesen werden.

Im weiteren Verfahren wird mit der Schulgemeinde der Helene-Fernau-Horn-Schule in einem ersten Schritt eine nutzerspezifische Raumkonzeption anhand deren pädagogischen Konzepts erarbeitet, bei der auch die oben aufgeführten Anregungen und Bedenken aufgenommen werden. Die weiteren Schritte sind unter Punkt 4 aufgeführt.

Sanierungsvorhaben
Für alle Gebäude auf dem Schulgelände wurden im Rahmen der Drees & Sommer Studie im Jahr 2010 Sanierungsbedarfe festgestellt. Teilweise wurden diese – vor allem im Bereich Brandschutz – bereits behoben. Auch bei den Gebäuden Herbert-Hoover und Helene-Fernau-Horn, die ja bei Variante 4 entweder wegfallen oder erheblich umstrukturiert werden müssen, besteht noch Sanierungsbedarf. Die Sanierungsmaßnahmen wurden bisher bis auf die zwingend notwendigen Maßnahmen aufgrund der ausstehenden Schulentwicklungsplanung am Schulzentrum Freiberg zurückgestellt.

Im Rahmen des bei Variante 4 angedachten Umzugs der Helene-Fernau-Horn-Schule und des Schulkindergarten Abraxas werden zusätzlich zu den Sanierungsmaßnahmen erhebliche Umstrukturierungsmaßnahmen erforderlich sein, um auch der Helene-Fernau-Horn-Schule und dem Schulkindergarten ein modernes, an deren pädagogischen Erfordernissen angepasstes Gebäude zur Verfügung stellen zu können.


4. Weiteres Vorgehen

Nach Beschlussfassung werden mit den Schulgemeinden der Herbert-Hoover-Schule, der Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule und der Helene-Fernau-Horn-Schule sowie des Schulkindergartens Abraxas im Rahmen der so genannten Phase Null Beteiligungsprozesse angestoßen, um gemeinsam nutzerspezifische Raumkonzeptionen anhand der jeweiligen pädagogischen Konzepte zu erarbeiten.

Dies kann beispielsweise im Rahmen von Exkursionen, Auftaktveranstaltungen oder Workshops ggf. mit Begleitung durch Externe geschehen. Die Raumkonzeptionen der einzelnen Schulen werden zunächst unabhängig vom Gebäude entwickelt. Im späteren Verlauf werden die Ergebnisse der Konzeptionen dann in einen Planungsauftrag an das Hochbauamt zusammengefasst. Hierbei werden auch entsprechende zusätzliche räumliche Bedarfe sowie Digitalisierung, die sich während des Schulbetriebs unter Pandemiebedingungen ergeben haben, geprüft und gegebenenfalls entsprechend berücksichtigt.

Auf Grundlage der erarbeiteten Konzeptionen wird das Hochbauamt dann Standortuntersuchungen bzw. Machbarkeitsstudien durchführen.

Über die Ergebnisse dieser Untersuchungen wird im Rahmen eines Vorprojektbeschlusses / von Vorprojektbeschlüssen berichtet.

Parallel dazu wird gemeinsam mit der Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule und der Herbert-Hoover-Schule der Prozess zur Zusammenlegung der beiden Schulen unter externer Begleitung angestoßen.

In der Fortschreibung des schulischen Investitionsprogramms zum Doppelhaushalt 2020/21 (Stand 20. Januar 2020) ist für die Maßnahmen ein Projektbeginn frühestens ab Januar 2021 vorgesehen. Die Maßnahmen sind bisher nicht finanziert.


Finanzielle Auswirkungen

Für bauliche Untersuchungen und pädagogische Begleitprozesse werden Planungsmittel in Höhe von 300.000 Euro auf Projekt-Nr. 7.401209 (Gesamtbetrachtung Schulzentrum Freiberg) zur Verfügung gestellt. Die Deckung erfolgt über die Pauschale zum Ausbau von Ganztagsschulen, 4. Ausbaustufe, Projekt 7.401909.

Das Projekt ist darüber hinaus bisher nicht finanziert.

Personelle Auswirkungen
Durch die grundlegende Neuordnung am Schulzentrum Freiberg und die sich dadurch ergebenden weiteren Schritte (vgl. Ziffer 4) entstehen für dieses neu strukturierte Campus-Projekt im Schulverwaltungsamt in den Bereichen Schulentwicklungsplanung sowie Neu- und Erweiterungsbauten aufgrund der besonderen Komplexität und Vielzahl an Akteuren mit der Aufnahme des Beteiligungsprozesses erhöhte Anforderungen.
Die Schulverwaltung wird zum nächsten Doppelhaushalt 2022/23 die Stellenbedarfe in den Bereichen Schulentwicklungsplanung sowie Neu- und Erweiterungsbauten in der Gesamtschau der Fortschreibung des Investitionsprogramms aufzeigen.




Beteiligte Stellen

Die Referate SWU, T und WFB haben die Vorlage mitgezeichnet und Referat AKR hat Kenntnis genommen.




Isabel Fezer
Bürgermeisterin


Anlagen

Präsentation Gesamtbetrachtung - 2. Runder Tisch / November 2019

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