Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 239/2023
Stuttgart,
03/14/2023



Änderung der Bezeichnung des Literaturpreises der Landeshauptstadt Stuttgart und Berufung der Fachjury zur Verleihung 2023



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Ausschuss für Kultur und Medien
Vorberatung
Beschlussfassung
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
öffentlich
29.03.2023
30.03.2023
09.05.2023



Beschlußantrag:


1. Der Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart trägt künftig die Bezeichnung „Johann Friedrich von Cotta-Literatur- und Übersetzungspreis“.

2. In die Fachjury zur Verleihung des Johann Friedrich von Cotta-Literatur- und Übersetzungspreises der Landeshauptstadt Stuttgart im Jahr 2023 werden berufen:


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

1. Die neue Bezeichnung des Literaturpreises wurde der gendergerechten Sprache angepasst.

2. Nach den Bestimmungen des Cotta Literatur- und Übersetzungspreises (GRDrs 394/2003) soll sich die Jury mit Persönlichkeiten aus den Bereichen Schriftsteller/in, Literaturkritik, Lektorat und Übersetzungen zusammensetzen (§ 3 Jury). Nach diesen Kriterien und aufgrund des Votums der jetzt ausscheidenden Fachjury wurde die prominent besetzte Jury ausgesucht.

Finanzielle Auswirkungen

Der Aufwand wird im Teilergebnishaushalt 2023 THH 410 – Kulturamt, Kontengruppe 420, Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, gedeckt.



Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1 - Ausführliche Begründung


Ausführliche Begründung zur Fachjury



Larissa Bender ist eine deutsche Übersetzerin für arabische Literatur, Dozentin für Arabisch, Lektorin und Journalistin. Sie wurde 1958 in Köln geboren und studierte Islamwissenschaft, Ethnologie, Soziologie, Kunstgeschichte und Arabisch in Köln, Berlin und Damaskus. Bender übersetzt arabische Literatur und Sachtexte vorwiegend aus Syrien, Irak, Ägypten und dem Libanon (Samar Yazbek, Dima Wannous, Fadhil al-Azzawi, Jabbour Douaihy, Yussef Ziedan, Abdalrachman Munif). Sie ist Dozentin für Hocharabisch sowie den syrischen Levante-Dialekt an der Universität zu Köln. Zusätzlich arbeitet sie als freie Journalistin, Moderatorin, Lektorin für arabische Literatur und Gutachterin für arabische Romane. Dabei fungiert sie als Expertin für arabische Kultur, Literatur, Politik und Gesellschaft. Als eine der bekanntesten Übersetzerinnen arabischer Literatur ins Deutsche hat sie enge Beziehungen zu vielen syrischen Schriftstellern. Bender übersetzt auch arabische Literatur von aus Syrien geflüchteten Autoren. Bis zum Ausbruch der syrischen Revolution reiste sie regelmäßig nach Syrien und bezeichnet das Land als ihre „zweite Heimat“.
Larissa Bender setzt sich für das Übersetzen als Kunstform ein und leitete mehrere Male die deutsch-arabische Übersetzerwerkstatt des Deutschen Übersetzerfonds, ein Programm für Übersetzer aus beiden Sprachräumen.
Bender ist Vorstandsmitglied des Vereins Weltlesebühne, einem Zusammenschluss von Übersetzern aus Berlin, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Köln und Zürich, dessen Veranstaltungsprojekte sich der Vermittlung von internationaler Literatur und ihrer Übersetzung widmen.
Für ihr kultur- und bildungspolitisches Engagement wurde Bender am 2. Oktober 2018 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgezeichnet, welches die höchste Anerkennung für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen und Verdienste um das Gemeinwohl der Bundesrepublik Deutschland ist.


Anna Katharina Hahn ist eine deutsche Schriftstellerin. Geboren 1970 in Ostfildern, studierte sie nach ihrem Abitur in Stuttgart Germanistik, Anglistik und Volkskunde an der Universität Hamburg. 2004 nahm sie am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. 2009 erschien ihr Longseller „Kürzere Tage“, der auch ins Englische und Finnische übersetzt wurde. Ihr zweiter Roman „Am Schwarzen Berg“ stand auf Platz 1 der SWR-Bestenliste und auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse. Mit „Das Kleid meiner Mutter“ hat sie 2016, wie der Kritiker Denis Scheck feststellte, ein „großes europäisches Tableau“ entworfen. Die Recherchen für „Aus und davon“ führten sie in die USA und nach Mainz, wo sie 2018 die renommierte Stelle als Stadtschreiberin innehatte. „Aus und davon“ stand mehrfach auf der Spiegel-Bestsellerliste. 2020 erhielt sie den Preis der Stiftung Ravensburger Verlag. Sie ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie des PEN-Zentrums Deutschland, Mitgründerin des PEN Berlin und lebt heute mit ihrer Familie in Stuttgart.






Martin Kordić ist Lektor und deutscher Schriftsteller. Er wurde 1983 in Celle geboren und wuchs in Mannheim auf. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und Zagreb. Er war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Bella triste und 2008 im Leitungsteam des Hildesheimer Literaturfesitvals Prosanova. Er gibt Workshops und Seminare zum Literarischen Schreiben, zuletzt für die Bayerische Akademie des Schreibens. Seit über zehn Jahren arbeitet er als Lektor für deutschsprachige Literatur, zunächst bei DuMont in Köln, heute im Carl Hanser Verlag in München. Für seinen Debütroman „Wie ich mir das Glück vorstelle“ erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis sowie die Alfred-Döblin-Medaille. 2022 erschien sein zweiter Roman „Jahre mit Martha“ im S. Fischer Verlag, für den er mit dem Tukan-Preis der Stadt München sowie dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2023 ausgezeichnet wurde.


Verena Lueken kam nach humanistischem Abitur, Studium Tanz in Frankfurt und Philadelphia, Soziologie, Germanistik und Filmwissenschaft in Frankfurt und New York auf professionellen Umwegen als Autorin zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Arbeitete dort von 1991 bis 2021 als Redakteurin im Feuilleton, war viele Jahre Kulturkorrespondentin in New York, einige Jahre stellvertretende Leiterin des Feuilletons. Ihre Schwerpunkte: Literatur, Kino, Amerika. Seit 2021 wieder freie Autorin. Buchveröffentlichungen: „Kinoerzählungen“ (Hrsg.), Hanser Verlag (1995); „New York. Reportage aus einer alten Stadt“, DuMont Literatur und Kunst Verlag (2003); „Gebrauchsanweisung für New York“, Piper Verlag (2018). Ihre Romane „Alles zählt“ (2015) und „Anderswo“ (2018) erschienen bei Kiepenheuer & Witsch. Auszeichnungen: Internationaler Publizistik-Preis (Klagenfurt 1992), Michael-Althen-Preis für Kritik (Berlin 2019).




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