Dabei blieben sowohl die Qualität als auch die Quantität „auf der Strecke“. Angehörige und Psychiatrie-Erfahrene beklagen einen Rückgang von Leistungen. Aufgrund der akuten Problemlage der Klientinnen und Klienten ist es notwendig, zeitnah auf Anfragen nach Beratungsgesprächen reagieren zu können. Dies wird den Diensten erst wieder möglich sein, wenn die Personalausstattung deutlich erhöht wird. Insbesondere die ambulant aufsuchende Arbeit ist für das Tätigkeitsfeld der SpDis von zentraler Bedeutung. Um die Grundversorgung chronisch psychisch erkrankter Menschen zu erhalten, sind aus Sicht der Sozialverwaltung bei den SpDis insgesamt zwei zusätzliche Personalstellen erforderlich. Berechnung pro Stelle: Personalkostenpauschale von 60.590 Euro x Fördersatz von 80 % 48.472 Euro zzgl. Sachkostenpauschale 1.950 Euro insgesamt 50.422 Euro Dazu wäre eine Budgeterhöhung im Ergebnishaushalt in Höhe von rund 101.000 Euro jährlich erforderlich, verteilt auf das Sachkonto 43180000, Auftrag 534F01 - Sozialpsychiatrische Hilfen Freier Träger, mit rund 63.000 Euro für fünf GPZ des Caritasverbandes Stuttgart e. V. und der Evangelischen Gesellschaft und auf das Sachkonto 43150100, Kostenträger 534F00 – Kostenerstattungen Klinikum, mit 38.000 Euro für drei GPZ des Klinikums, Zentrum für Seelische Gesundheit. Offene Herberge Seit 2006 betreibt die Offene Herberge e. V. die Kontakt- und Beratungsstelle Clubhaus von Psychiatrie-Erfahrenen für Psychiatrie-Erfahrene als Selbsthilfeangebot und Begegnungsangebot am Wochenende in den Räumen Schlosserstraße 28a in Stuttgart. Häufig treten bei Psychiatrie-Erfahrenen Krisen am Wochenende auf. Einsamkeit und Isolation sind Faktoren, die dies begünstigen. Hier kann das Clubhaus mit seinen Aktivitäten entgegenwirken, Anlaufstelle sein und Isolation sowie Ausgrenzung vermeiden. Der Input von Psychiatrie-Erfahrenen in Theorie und Praxis der psychiatrischen Versorgung in der Landeshauptstadt Stuttgart hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Die Arbeit von Psychiatrie-Erfahrenen mobilisiert Selbsthilfe und Empowerment. Der Gemeindepsychiatrische Verbunde (GPV) in Stuttgart ist heute ohne die Mitsprache von Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und Bürgerhelfern nicht mehr vorstellbar. Der partizipative Ansatz im Sinne der Inklusion der UN-Konvention dient der Weiterentwicklung der Versorgungsstruktur und bietet insbesondere für Psychiatrie-Erfahrene am Wochenende eine sinnvolle Begegnungsmöglichkeit und hilft, der Isolation entgegenzutreten. Insofern bildet die Förderung der Aktivitäten der Offenen Herberge eine logische, fachlich inhaltliche Fortentwicklung des GPV Stuttgart im Hinblick auf eine Kommune, die Inklusion fördert. Die Sozialverwaltung befürwortet die Weiterentwicklung der Kontakt- und Beratungsstelle Offene Herberge als weiteren Baustein im GPV. Durch die neue Förderung wird es möglich sein, die begonnen Aktivitäten fortzusetzen. Hierfür wird im Ergebnishaushalt ein zusätzliches Budget für das Sachkonto 43180000, Auftrag 534F01 - Sozialpsychiatrische Hilfen Freier Träger, für das Jahr 2012 in Höhe von 5.000 Euro und ab dem Jahr 2013 in Höhe von 7.400 Euro jährlich benötigt. Vorliegende Anträge/Anfragen --- 413/2011 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 482/2011 Ziff. 1 (CDU), 553/2011 Ziff. 1 und 2 (SPD), 574/2011 (Freie Wähler), 739/2011 ((SÖS und Linke), 749/2011 Ziff. 3 (SÖS und Linke) Isabel Fezer Bürgermeisterin <Anlagen>