Protokoll: Verwaltungsausschuss des Gemeinderats der Landeshauptstadt StuttgartNiederschrift Nr.
TOP:
365
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VerhandlungDrucksache:
527/2014
GZ:
SJG
Sitzungstermin: 19.11.2014
Sitzungsart: öffentlich
Vorsitz: BM Wölfle
Berichterstattung:Herr Pfeifle (JugA)
Protokollführung: Herr Häbe
Betreff: Beschäftigung von ausländischen Fachkräften in städtischen Tageseinrichtungen für Kinder
- Aufnahme eines Stellenplanvermerks

Beratungsunterlage ist die Vorlage des Referats Soziales, Jugend und Gesundheit vom 05.11.2014, GRDrs 527/2014, mit folgendem

Beschlussantrag:

1. Um den Fachkräftebedarf in den städtischen Tageseinrichtungen für Kinder weiter zu decken, wird das Jugendamt ermächtigt ab
2. Folgender Stellenplanvermerk wird im Teilstellenplan des Jugendamtes 2016/17 aufgenommen: Ermächtigung befristet bis Ende 2016 zur Beschäftigung und Weiterbildung von bis zu 15 ausländischen Praktikanten/Praktikantinnen mit einer Bezahlung analog Praktikantenvergütung Erzieher/in (entspricht einer Blockierung von 7,3 Stellen).

3. Der Internationale Bund (IB) erhält für seine Leistungen im Zusammenhang mit einer Beschäftigung bzw. Weiterbildung der ausländischen Fachkräfte einen Kostenersatz von einmalig 7.400 Euro pro Person, bei 15 Personen insgesamt 111.000.


Die Beratungsunterlage ist dem Originalprotokoll sowie dem Protokollexemplar für die Hauptaktei beigefügt.

Angesichts der schwierigen Situation von gut ausgebildeten jungen Menschen in Ländern wie z. B. Italien äußern sich StR Lazaridis (90/GRÜNE) und StR Klingler (FDP) positiv zum Angedachten. Beide sprechen sich vor diesem Hintergrund dagegen aus, von Abwerbungen zu sprechen. Zustimmung wird zudem von StR Perc (SPD) signalisiert.

Der Verwaltung, so Herr Pfeifle, sei es wichtig, mit der Vorlage aufzuzeigen, dass aufgrund der herrschenden Situation alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen, um Fachkräfte zu gewinnen. Etwas zurückhaltender wolle man bei Anwerbungen aus Rumänien verfahren. Der dortige Fachkräftemarkt solle nicht überstrapaziert werden. Man habe die Initiative des Internationalen Bundes (IB) bezogen auf Italien begrüßt. Ein großes Thema sei bei diesen Anwerbungen das Beherrschen der deutschen Sprache. Deswegen sei vor der Anerkennung als Fachkraft ein 20monatiger Aufenthalt in Deutschland vorgesehen. In den ersten vier Monaten erfolge ein intensiver Sprachkurs. Daran anschließend würden diese Personen in den Einrichtungen als Zusatzfachkraft, als Praktikant/-in, ohne Anrechnung auf den Stellenschlüssel, eingesetzt. In diesen 16 Monaten, und damit wendet sich Herr Pfeifle an StRin Ripsam (CDU), würden nicht nur die Sprachkenntnisse vertieft, sondern in dieser Phase würden auch Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt. Dort werden ausgehend vom Jugendamt der Einstein-Ansatz, aber auch andere Themen von zentraler Bedeutung, wie Landesvorgaben, vermittelt. Solche Fortbildungen mit dem Ziel, diese Kräfte auf das fachliche Niveau einheimischer Kräfte zu bringen, seien im Rahmen des bestehenden Etats möglich. Bei den Einrichtungsleitungen gebe es eine große Bereitschaft, italienische Personen mit keinen oder nur geringen Deutschkenntnissen aufzunehmen.

StR Lazaridis regt an, Angeworbene in den Jugendhilfeausschuss einzuladen, um mit ihnen über ihre Situation zu sprechen. Dies nimmt Herr Pfeifle für eine Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Frühjahr 2015 gerne auf.

Eine Frage von StR Perc beantwortend informiert Herr Pfeifle, der IB erkläre, solange eine Unterkunft benötigt wird, werde diese auch angeboten. StR Klingler weist auf das IB-Hotel am Wallgraben und auf die dort angebotene Betreuung hin. Zudem erinnert Herr Pfeifle an die Personalzimmer seines Amtes. Dort gebe es eine ständige Fluktuation. Ausgegangen werde davon, dass die Personen im Laufe der Zeit Möglichkeiten auf dem normalen Wohnungsmarkt finden. Auf Dauer könnten Unterbringungen nicht ermöglicht werden, und dies wolle man auch nicht anbieten. Wichtig sei, in der Anfangszeit für eine gute Unterbringung zu sorgen.



BM Wölfle stellt abschließend fest:

Der Verwaltungsausschuss stimmt dem Beschlussantrag einmütig zu.
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