Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser
Gz: AK 6235
GRDrs 749/2011
Stuttgart,
09/05/2011



Straßenbenennungen



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich21.09.2011



Beschlußantrag:

Den in der Begründung aufgeführten Namen für Verkehrsflächen wird zugestimmt
(Anlage 1).



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Zur Orientierung der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sind zusätzliche Straßenbezeichnungen erforderlich. Teilweise sollen die Namensgebungen auch dazu dienen, Persönlichkeiten zu ehren oder bereits im Volksmund geläufige Bezeichnungen in den Stadtplan zu bringen.


Finanzielle Auswirkungen






Beteiligte Stellen






Werner Wölfle
Bürgermeister


Anlagen



Stadtbezirk Stuttgart-Nord

Neubenennung

Lfd.
Nr.
Bisherige Straßen-
bezeichnung
Straßenbeschrieb
A = Anfang
E = Ende
Neue Straßen-bezeichnung
1Ohne BezeichnungA = Stresemannstr.
E = Am Weißenhof
Julius-Bissier-Weg

Text des Erläuterungsschildes:
Julius Bissier
* 1893 † 1965
Maler

Der Bezirksbeirat Nord hat auf Anregung eines Stuttgarter Bürgers am 13. Dezember 2010 beschlossen, einen Weg entlang des neuen Augustinums zwischen Stresemannstraße und Am Weißenhof nach dem Maler Julius Bissier zu benennen.

Die Fläche befindet sich vollständig im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart. Adressen sind am Weg nicht vergeben.

Julius Bissier wurde am 3. Dezember 1893 in Freiburg/Breisgau geboren. Nach kurzen Studien am kulturhistorischen Institut der Freiburger Universität und an der Akademie der Künste in Karlsruhe zwischen 1913 und 1914 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen.

Nach seiner Rückkehr nach Freiburg im Jahr 1918 bildete er sich auf dem Gebiet der Malerei ausschließlich autodidaktisch weiter. Dabei war die enge Freundschaft mit dem Sinologen Ernst Grosse, der Bissier in die fernöstliche Kunst einführte, für die Entwicklung des Künstlers von nachhaltiger Bedeutung. 1920 fand in Freiburg die erste Einzelausstellung der Werke Julius Bissiers statt. Stilistisch war das folgende Jahrzehnt geprägt von Einflüssen der neuen Sachlichkeit und des Surrealismus. Ende der 20er-Jahre ging seine Kunst allmählich zu einer ungegenständlichen Malerei, motiviert durch Willi Baumeister, über. 1930 entstanden die ersten ungegenständlichen Tuschen.

Julius Bissier war von 1929 an als Zeichenlehrer an der Universität Freiburg angestellt. 1934 wurde bei einem Brand der Universität fast sein gesamtes Frühwerk vernichtet. Auf Druck der Nationalsozialisten musste der Künstler 1939 sein Lehramt aufgeben.

Im selben Jahr zog Julius Bissier mit seiner Ehefrau nach Hagnau am Bodensee um. Für die sich dort entwickelnde Handweberei seiner Frau fertigte er Entwürfe für Teppiche und andere Webereien. Auch mit Keramik beschäftigte sich der Künstler. Von 1947 an gelang es Julius Bissier wieder, die Farbe in sein künstlerisches Schaffen zu integrieren. 1948 entstanden Holzschnitte, 1953 folgte eine kurze Periode mit geometrisierenden Leinwandbildern. Mitte der fünfziger Jahre fand der Künstler zur Aquarelltechnik und zu seinen „Miniaturen“ in Eiöltempera.

1958 fand seine erste große Retrospektive in Hannover und weiteren deutschen Städten statt, und der internationale Erfolg stellte sich ein. Im selben Jahr und auch 1960 nahm Julius Bissier an der Biennale in Venedig teil, 1959 und 1964 an der documenta in
Kassel. Ab Beginn der sechziger Jahre folgten internationale Ausstellungen verbunden mit zahlreichen Ehrungen und Preisen. Unter anderem erhielt er 1964 das Bundesverdienstkreuz. Am 18. Juni 1965 verstarb Julius Bissier in Ascona (Schweiz).


Neubenennung

Lfd.
Nr.
Bisherige Straßen-
bezeichnung
Straßenbeschrieb
A = Anfang
E = Ende
Neue Straßen-bezeichnung
2Ohne BezeichnungA = Am Kochehof
E = Stresemannstr.
Am Höhenpark

Im Zusammenhang mit ihrem Bauvorhaben am Killesberg hat die Firma Fürst Development den Wunsch geäußert, der neuen Verkehrsfläche entlang der „Grünen Fuge“ die Bezeichnung Am Höhenpark zu geben.

Der neu zu benennende Weg grenzt das Baugebiet auf der westlichen Seite zur öffentlichen Grünfläche hin ab. Die Wegbeschilderung befindet sich nach Auskunft des Stadtmessungsamts deshalb außerhalb des Baugebietes. Für Anwohner und Besucher ist eine Tiefgarage unter dem Baugebiet vorgesehen. Die Aufgänge der Tiefgarage befinden sich mitten im Baugebiet. Das Stadtmessungsamt hat den Bauherrn deshalb ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass die Hausnummern vor diesem Hintergrund zur Orientierung besonders deutlich an den Gebäuden angebracht und ggf. zusätzlich ausgeschildert werden müssen.

Die Flächen des zu benennenden Weges befinden sich vollständig im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart. Der Bezirksbeirat Nord hat die vorgeschlagene Namensgebung am 4. Juli 2011 einstimmig beschlossen.



Stadtbezirk Stuttgart-Süd

Neubenennung

Lfd.
Nr.
Bisherige Straßen-
bezeichnung
Straßenbeschrieb
A = Anfang
E = Ende
Neue Straßen-bezeichnung
3Ohne BezeichnungPlatz an der Kreuzung Falbenhennen-/Olgastr.Falbenhennenplatz

Der Bezirksbeirat Süd hat am 1. März 2011 vorgeschlagen, der Fläche an der Kreuzung Falbenhennen-/Olgastraße die bereits im Volksmund verwendete Bezeichnung Falbenhennenplatz zu geben.

Die Fläche befindet sich vollständig im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart. Eine Benennung des Platzes hat keine Adressenänderungen zur Folge.


Neubenennung

Lfd.
Nr.
Bisherige Straßen-
bezeichnung
Straßenbeschrieb
A = Anfang
E = Ende
Neue Straßen-bezeichnung
4Ohne BezeichnungPlatz an der Kreuzung Weißenburg-/Schlosser-/
Immenhofer Str.
Weißenburgplatz

Der Bezirksbeirat Süd hat am 1. März 2011 vorgeschlagen, der Fläche an der Kreuzung von Weißenburg-, Schlosser- und Immenhofer Straße die Bezeichnung Weißenburgplatz zu geben. Im Volksmund ist diese bereits gebräuchlich.

Die Fläche befindet sich vollständig im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart. Eine Benennung des Platzes hat keine Adressenänderungen zur Folge.


Stadtbezirk Stuttgart-West

Neubenennung

Lfd.
Nr.
Bisherige Straßen-
bezeichnung
Straßenbeschrieb
A = Anfang
E = Ende
Neue Straßen-bezeichnung
5Ohne BezeichnungA = Rötestr. 65
E = Seyfferstr. 64
Rossbollengässle

Derzeit wird im Bereich Röte-, Vogelsang-, Seyffer- und Paulusstraße eine Anwohnertiefgarage gebaut, die die Bezeichnung Rossbollengässle trägt. Im Innenhof des Geländes, dem Dach der Tiefgarage, soll ein Nachbarschaftsquartier angelegt werden. Dabei wird ein Fußweg quer über den Platz verlaufen und einen Durchgang zwischen Röte- und Seyfferstraße bilden. Dieser Weg soll nun offiziell die bereits im Volksmund gängige Bezeichnung Rossbollengässle erhalten.

Die Fläche des Weges befindet sich teilweise im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart. Teile verlaufen jedoch über private Flächen. Die Eigentümerinnen und Eigentümer dieser Teilbereich wurden zu beabsichtigten Namensgebung angehört. Zwei der Betroffenen zeigten sich erfreut über die Benennungspläne. Von den übrigen kam keine Rückmeldung. Hausnummern werden an dem neuen Weg nicht vergeben.

Der Bezirksbeirat hat am 28. Juni 2011 dieser Bezeichnung, die an den Standort des letzten Bauernhofs im Stuttgarter Westen erinnern soll (zerstört durch einen Luftangriff 1944), am 28. Juni 2011 zugestimmt.



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