Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau/Wohnen und Umwelt
Gz: SWU 8100
GRDrs 1168/2021
Stuttgart,
11/12/2021



Haushalt 2022/2023

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 19.11.2021



Abwärme aus Abwasserkanälen nutzen

Beantwortung / Stellungnahme

Die Stadtverwaltung hat schon frühzeitig das Potenzial des Abwassers erkannt und bereits 2011 eine Abwasserwärmepotenzialstudie in Auftrag gegeben und anschließend im städtischen Kartensystem veröffentlicht. Diese Potenzialkarte entstand in Zusammenarbeit von Tiefbauamt/SES, Amt für Umweltschutz und der Firma Klinger & Partner. Die letzte Aktualisierung dieser Studie erfolgte 2019. Die Studie dient auch als Basis für die kommunale Wärmeplanung.

Bereits heute arbeiten Tiefbauamt/SES und die Energieabteilung im Amt für Umweltschutz bei Anfragen bezüglich Abwasserwärmenutzung Hand in Hand. So leitet Tiefbauamt/SES jede eingehende Anfrage mit ersten Einschätzungen an die Energieabteilung weiter, die diese im Rahmen der Energieleitplanung bewertet und wiederum eine Einschätzung an Tiefbauamt/SES zurückspiegelt. So kann beispielsweise sichergestellt werden, dass sich nicht mehrere Abwasserwärmenutzungen gegenseitig negativ beeinflussen. Auf diese Weise erhalten Antragstellende eine kombinierte Einschätzung aus technischer Machbarkeit und Umsetzbarkeit im Rahmen der Energieleitplanung.

Des Weiteren arbeiten die Energieabteilung und die Stadtwerke Stuttgart im Rahmen der Energieleitplanung eng zusammen und prüfen bei der Entwicklung neuer Nahwärmenetze stets die Einbindung von Abwasserwärme als Wärmequelle.

Zur Erstellung eines Umsetzungskonzepts mit konkreten Baumaßnahmen wären denkbare Gebäude oder Netze für die Abwasserwärmenutzung in Stuttgart zu identifizieren und die notwendigen Kanalmessungen (Temperatur, Durchflussmenge) durchzuführen. Darüber hinaus müssten - gegebenenfalls unter Beteiligung von externen Dienstleistern - Fragen zur Auslegung, zur Konzeption und zur Kostenabschätzung der Anlagen geklärt werden. Es wird davon ausgegangen, dass pro Jahr 10 Gebiete untersucht werden könnten. Pro Gebiet werden für Kanalmessungen 2.000 Euro und zur Klärung von Konzeptionsfragen und technischer Details 5.000 Euro veranschlagt. Damit wird in 2022 und 2023 jeweils von einem Bedarf in Höhe von 70.000 Euro ausgegangen.




Vorliegende Anträge/Anfragen

Keine

321/2021 Bündnis 90/DIE GRÜNEN




Peter Pätzold
Bürgermeister




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