Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 256/2012
Stuttgart,
05/09/2012



Bildungstandems für Grundschülerinnen und Grundschüler



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich23.05.2012



Beschlußantrag:

1. Der Umsetzung des Programms „Ich kann’s!“ – Bildungstandems für Grundschülerinnen und Grundschüler in Kooperation mit Big Brothers Big Sisters Region Stuttgart und dem Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart wird zugestimmt.

2. In der zweijährigen Pilotphase (Schuljahre 2012/13 und 2013/14) beteiligt sich die Landeshauptstadt Stuttgart an den Personal- und Sachaufwendungen in Höhe von je 120.000 €. Anschließend übernimmt Big Brothers Big Sisters Deutschland / Region Stuttgart die vollständige Finanzierung und Koordinierung des Projekts.

3. Der städtische Finanzierungsanteil von je 120.000 € wird in den Haushaltsjahren 2012 und 2013 im Teilergebnishaushalt THH 810 – Bürgermeisteramt - Kontengruppe 440 „Sonstige ordentliche Aufwendungen“ im Rahmen des Allgemeinen Budgets der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft gedeckt (vgl. GRDrs 1345/2011).

4. Der Annahme einer Spende der Wiedeking Stiftung Stuttgart mit Sitz in Bietigheim-Bissingen in Höhe von 50.000 € für das Programm-Schuljahr 2012/13 wird zugestimmt.


Begründung:


1. Bildungsgerechtigkeit als kommunale Aufgabe

Der Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund und den Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen ist in Deutschland so groß wie in keinem anderen westlichen Industriestaat. Die regelmäßigen Veröffentlichungen der PISA-Folgeuntersuchungen machen deutlich, dass trotz aller Bemühungen nach wie vor die soziale Herkunft die Bildungschancen bestimmt.

Demnach wird die Bildungsbiografie eines Kindes in der Regel von den Bildungserfahrungen und den damit verbundenen Erwartungen seiner Eltern geprägt und beeinflusst. Dies führt dazu, dass 46,1 % der Kinder in einem Elternhaus mit einem Hauptschulabschluss ebenfalls die Hauptschule besuchen, während nur 8,9% auf ein Gymnasium gehen. (Statistisches Bundesamt: Bildungsstand der Bevölkerung, 2010).
Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt deutlich, dass auch die Freizeitgestaltung der Kinder in hohem Maße abhängig vom soziökonomischen Status ihrer Familie ist. Je gehobener die Schicht, desto größer ist der Anteil der musisch, künstlerisch oder sportlich aktiven Kinder.

Da die negativen Konsequenzen von Bildungsdefiziten zuallererst auf lokaler Ebene sichtbar werden, müssen sich Kommunen hier aktiv gestaltend einbringen. Das Thema Bildungsgerechtigkeit ist nicht erst seit den Erkenntnissen des baden-württembergischen Mikrozensus vom November vergangenen Jahres ein zentrales Thema der Stuttgarter Bildungspartnerschaft.

Mehr Bildungsgerechtigkeit ist nur mit vielen, an den unterschiedlichen Bedarfslagen von Kindern und Jugendlichen ausgerichteten Angeboten zu erreichen, dies beginnt in der Kita und muss zumindest bis zum Übergang auf eine weiterführende Schule konsequent durchgehalten werden. Insbesondere die Beherrschung der deutschen Sprache ist hier wesentlich.

Bildungserfolg oder Misserfolg hängt nicht allein von schulischen Maßnahmen, sondern auch und vor allem von einer gelungenen „Alltagsbildung“ ab. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen sozialen, kulturellen und kognitiven Kompetenzen.

Auch wenn sich der sozioökonomische Hintergrund von Schülerinnen und Schülern nicht verändern lässt, so können doch dessen Auswirkungen auf ihre Bildung reduziert werden. Was benachteiligte Kinder brauchen, ist vielfältige Unterstützung und die Möglichkeit, ihre individuellen Potenziale auszuschöpfen und nicht nur im schulischen Bereich.

Wir wollen deshalb Stuttgarter Kindern und Jugendlichen helfen, sozioökonomisch bedingte Barrieren im Bildungssystem zu überwinden und neue Lernräume zu eröffnen. Wir können hier unter anderem auf den Empfehlungen des Expertenrats „Herkunft und Bildungserfolg“ aufbauen (BW 2020).

Als Zielgruppe wählen wir bewusst Grundschülerinnen und Grundschüler, um sie auf ihrer schulischen Laufbahn von Beginn an optimal zu begleiten.

Bildungsbenachteiligte Kinder brauchen neben Förderung und materieller Unterstützung auch Begleitung und Beratung. Die Stuttgarter Bildungspartnerschaft unterstützt deshalb schon seit langem Paten- und Mentorenprogramme.

Auch die Arbeit am Bündnis für Integration geht schon seit Jahren in dieselbe Richtung. Wir müssen aber unsere Bemühungen auf eine breitere Basis stellen und wollen möglichst viele Akteure in Stuttgart mit einbeziehen. Dabei geht es um entsprechende Paten- und Mentorenprogramme, die Arbeit von Schulvereinen und die Einbindung von Stiftungen, vor allem aber Unterstützung der Eltern.

Deshalb werden wir ergänzend zum vorgeschlagenen Programm der Bildungstandems die in Stuttgart bereits modellhaft erprobten und bewährten Ansätze der Elternbildung, wie z.B. „Eltern helfen Eltern“ auch an den Modellstandorten der Bildungsregion Stuttgart einbringen.


2. Konzeptstruktur des Stipendienprogramms „Ich kann´s!“
– Bildungstandems für Grundschülerinnen und Grundschüler

a) Grundkonzept

Die Grundschülerinnen und Grundschüler erhalten eine außerhalb der Familie stehende Bezugsperson zur Seite, die ihnen hilft, ihre Stärken, Kompetenzen und Talente kennenzulernen, anzuwenden und auszubauen. Ihnen werden mit dem Tandemprogramm Vorbilder gegeben, die eine niederschwellige und strukturierte Unterstützung anbieten, die die Kinder ermutigen und Wege ebnen soll. Sie lernen, sich Herausforderungen zu stellen und diese zu meistern. Ihre Lernmotivation wächst, es entwickelt sich ein positives Selbstwertgefühl – die solide Grundlage für eine gelingende Bildungsbiografie.

Die Mentoren unterstützen die Kinder in ihrer Sprachkompetenz, beim Lesen und Rechnen oder bei den Hausaufgaben, aber auch in der ganz praktischen Alltagsbildung. Wir setzen bei diesem Programm darauf, dass für solche Tandems der Altersunterschied zwischen Mentor und Grundschüler nicht zu groß sein sollte und konzentrieren uns bei der Mentorensuche deshalb auf junge Erwachsene im Alter bis höchstens Mitte/Ende zwanzig. Wir denken also an Gymnasiasten der Oberstufe eines Stuttgarter Gymnasiums, an Auszubildende in fortgeschrittenen Ausbildungsjahren oder Studierende an einer Hochschule in der Region Stuttgart, die in einer Bildungspatenschaft mit einem Grundschüler auch einen Gewinn für sich selbst und ihre eigene Bildungsbiografie sehen.

Diese „Bildungstandems“ sollen außerdem im Idealfall um einen dritten Partner erweitert werden – Finanziers, Paten, Unternehmen und Stiftungen, die die Finanzierung „ihrer oder ihres“ Tandems für einen definierten, verlässlichen Zeitraum (mindestens ein Schuljahr) übernehmen (s.u. Ziff. 3).

Die Mentoren sollen sich verbindlich für ein Schuljahr verpflichten. Das Zeitbudget soll mindestens zwei bis drei Stunden in der Woche umfassen, um dem Schüler an der Schule Nachhilfe zu erteilen und mit ihm regelmäßig darüber hinaus bei gemeinsamen Unternehmungen „die Welt zu entdecken“. Die Freizeitaktivitäten können zeitlich flexibel gestaltet werden.

Grundschulkinder können auf Empfehlung ihrer Lehrer kostenlos an dem Tandemprogramm teilnehmen. Ein individueller Förderplan bietet den Mentoren und dem Kind eine gute Grundlage für die gezielte Förderung. Darüber hinaus ermöglichen die Mentoren den Kindern eine lernanregende Freizeitgestaltung.

Für die Mentoren stellen wir Stipendien in überschaubarem Umfang zur Verfügung, damit sie bei ihren eigenen Bildungszielen unterstützt werden. Wir halten ein Stipendium in Höhe 100 € pro Monat (1.000 € pro Jahr) für angemessen. Ergänzend werden für die Mentoren Fortbildungen angeboten und darüber hinaus die Möglichkeit eröffnet, über ein Netzwerk Kontakte zu Firmen zu knüpfen, die für den eigenen beruflichen Werdegang von Bedeutung sein können.

In Stuttgart gibt es derzeit 16.553 Grundschülerinnen und Grundschüler in 72 Grundschulen. In der Pilotphase ab dem Schuljahr 2012/13 wollen wir uns daher zunächst an Grundschüler/innen mit Förderbedarf an den fünf Grundschulen der drei Bildungsregionen in Stuttgart wenden und dort mit bis zu 110 Tandems starten (s.u. Ziff. 3).

Das Gelingen der Bildungstandems wird wesentlich davon abhängen, wie der Schüler und der Mentor zusammenfinden und zusammenpassen. Deshalb ist es wichtig, dass genügend Zeit und Raum eingeplant werden und dies individuell gestaltet wird.

Um die Zielgruppe zu erreichen, die sich als Mentoren engagieren, ist es wichtig, noch vor der Sommerpause mit den Stuttgarter Gymnasien in Kontakt zu treten und in der Oberstufe für das Programm und ein Engagement zu werben. Gleichzeitig sind die Hochschulen mögliche Orte der Anwerbung neuer Mentoren.

Um die Kinder und deren Eltern zu erreichen, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern der fünf Grundschulen unerlässlich. Hier werden bereits erste vorbereitende Gespräche geführt.

Wir planen, in der Sitzung des Beirats Stuttgarter Bildungspartnerschaft am 23. Juli 2012 die Umsetzung dieses Grundkonzepts vorzustellen.


b) Programmkoordination, Steuerung und Partner

Das Engagement der Mentoren ist eine wertvolle Ergänzung zur Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer an den Grundschulen. Da die Mentoren in vielen Fällen keine professionelle pädagogische Vorbildung haben, ist es wichtig, alle Beteiligten von Beginn an intensiv zu begleiten. Im Interesse der Patenkinder, der Eltern, der Paten und der Schule ist es wichtig, hierfür eine professionelle Infrastruktur zu bieten, die die Qualität des Programms sichert.

Eine hauptamtliche Koordinationsstelle dient insoweit als Schnittstelle zwischen Schule, Kind, Eltern und Paten. Sie übernimmt die Akquise und Auswahl der Programmteilnehmer, bietet eine fachkundige Vermittlung zwischen den Mentoren und Kindern, schult die Mentoren, ist im ständigen Austausch mit allen Beteiligten und begleitet die Tandems fachlich. Durch diese Infrastruktur wird eine Stabilität gewährleistet, die sich positiv auf die Tandems auswirkt und damit ein wichtiger Bestandteil für eine nachhaltige Wirkung ist.

Die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft übernimmt in den ersten beiden Jahren mit den Kooperationspartnern zunächst die Steuerung dieses neuen Stipendienprogramms.

Bei der Vorbereitung der Programmstruktur ist es gelungen, Partner aus Stuttgart für die Umsetzung zu gewinnen, die zum einen fachlich und zum anderen aufgrund ihrer Infrastruktur zur gelingenden und nachhaltigen Umsetzung des Programms beitragen können. Die Partner sind zum einen das Deutsch-Türkische Forum mit seinem Programm „Ağabey-Abla“, zum andern die Organisation Big Brothers Big Sisters Region Stuttgart.


Ağabey-Abla

Im Frühjahr 2009 hat das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart e.V. ein Stipendienprogramm für begabte und engagierte deutschtürkische Gymnasiasten und Studierende eingerichtet, die auf ihrem Bildungsweg gefördert werden.

Die Stipendiaten sind zugleich als ehrenamtliche Mentoren für Schüler an vier Stuttgarter Grund- und Werkrealschulen sowie einem Gymnasium tätig: als Ağabey-Abla („großer Bruder“, bzw. „große Schwester“) begleiten sie individuell jüngere Schüler mit türkischen Wurzeln und helfen diesen und ihren Eltern, sich im deutschen Schulwesen und außerhalb der Schule besser zu entfalten.

Das Modellprogramm wird von der Robert Bosch Stiftung unterstützt. Es umfasste zu Beginn 47 Stipendiaten, die zunächst an vier Stuttgarter Grund- und Hauptschulen eingesetzt waren. Zum Schuljahr 2009/10 wurde das Programm auf insgesamt 80 Stipendien und fünf Schulen ausgeweitet.

Im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2012/13 hat der Gemeinderat eine finanzielle Förderung aus dem Förderbudget des Jugendamtes für die Koordinierungsstelle des Programms ab 2012 beschlossen.

Das Programm kooperiert eng mit den Lehrkräften der beteiligten Schulen sowie zahlreichen Stuttgarter Kultureinrichtungen, mit denen außerschulische Freizeitaktivitäten angeboten werden. Die Stipendiaten erhalten Fortbildungen zum Ausbau ihrer sozialen und pädagogischen Kompetenzen, ebenso wie zur Weiterqualifizierung im persönlich-beruflichen Bereich. Elternseminare zu pädagogischen und schulischen Themen unterstützen das Programm.

Das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart wurde für das Ağabey-Abla-Programm in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet: Nach der Empfehlung als eines von bundesweit 17 nachhaltig wirksamen Integrationsprojekten im PHINEO-Themenreport „Brücken bauen! Integration junger Migranten durch Bildung“, wurde das Programm 2011 im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgewählt. Die Bürgerstiftung Stuttgart würdigte das Engagement 2011 mit dem Bürgerpreis in der Kategorie „Innovation“.


Big Brothers Big Sisters (BBBS)

ist ein internationales 1:1-Mentoring Programm zur individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen, das 1904 in New York gegründet wurde. Mentorinnen und Mentoren übernehmen eine Patenschaft auf Zeit. Sie verbringen mindestens ein Jahr lang einige Stunden im Monat mit einem Kind und geben auf spielerische Weise Anregungen und neue Impulse für die Entwicklung dieses Kindes. Für Kinder und Jugendliche ist die Teilnahme am Programm kostenlos. Zur Vorbereitung durchlaufen die Mentoren ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren und nehmen an Workshops teil.

Big Brothers Big Sisters Deutschland startete Anfang 2007 in der Metropolregion Rhein-Neckar mit den Standorten Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Seit 2008 wird das Mentoring-Programm nach und nach in weiteren Regionen Deutschlands ausgebaut. Im Sommer 2008 startete die Region Rhein-Main in Frankfurt. Es folgte das Ruhrgebiet mit dem ersten Standort Essen, dann Hamburg und 2009 Stuttgart und München.

Unterstützt wird die gemeinnützige, unabhängige Einrichtung durch die Benckiser Stiftung für Jugendförderung sowie verschiedene Unternehmen. Big Brothers Big Sisters Deutschland wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem USable-Preis der Körber-Stiftung und der Auszeichnung „Ausgewählter Ort“ im Land der Ideen 2009. Die gemeinnützige Organisation ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe.

Derzeit gibt es in Stuttgart 120 Tandems im „Community Based Program“. Im Bereich des „School Based Mentoring“ hat Big Brothers Big Sisters internationale Erfahrungen gesammelt.

Weitere Partner aus Stuttgart, die Erfahrungen im Bereich des Mentorings im Grundschulbereich haben, sind gerne eingeladen, im Rahmen des Netzwerkes Stuttgarter Paten für Bildung und Zukunft mitzuwirken.


c) Weitere Entwicklung nach der Pilotphase 2012 – 2014

Big Brothers Big Sisters Region Stuttgart hat angeboten, das Programm Bildungstandems für Grundschüler ab 2014 ohne weitere Finanzierungsanteile der Landeshauptstadt in eigener Verantwortung und auf eigene Kosten fortzuführen.

Die Organisation bietet aufgrund ihrer Infrastruktur und Erfahrungen die Gewähr, dass das Programm in unserem Sinn weitergeführt wird und bei Bedarf auch jederzeit auszuweiten ist. Aufgrund ihrer bundesweiten Ausrichtung ist die Organisation zudem in der Lage, die Finanzierung des Programms nachhaltig zu sichern und bei Personalengpässen (Krankheit, Urlaub etc.) rasch und kompetent zu reagieren. Big Brothers Big Sisters bietet zudem ein standardisiertes Verfahren, das eine Mitarbeiterauswahl ermöglicht, die hohen Qualitätsstandards entspricht. Die Koordinierungs- und Betreuungsstelle wird daher von Anfang an beim Kooperationspartner Big Brothers Big Sisters Region Stuttgart angesiedelt. Sie kann so jederzeit auf die Infrastruktur der Organisation zurückgreifen.


3. Finanzierung des Programms „Ich kann´s!“ – Bildungstandems für Grundschüler Für die Finanzierung des Programms stehen in den beiden Haushaltsjahren 2012 und 2013 innerhalb des Allgemeinen Budgets der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft jeweils 120.000 € zur Verfügung (vgl. GRDrs 1345/2011).

Darüber hinaus haben wir damit begonnen, zur Finanzierung weiterer Stipendien Unternehmen, Privatpersonen und Stiftungen auf dieses Programm anzusprechen mit der Bitte, die Finanzierung von Stipendien in Höhe von jeweils 1000,- € für ein Jahr zu übernehmen. Damit werden letztlich immer zwei Menschen auf Ihrem Bildungsweg unterstützt. Zum einen der Schüler und zum anderen der Mentor, der bei seinen eigenen persönlichen Bildungszielen finanziell gefördert wird und über das Programm außerdem die Möglichkeit erhält, Kontakte zu diesen Unternehmen zu knüpfen, die evtl. für seine eigene berufliche Entwicklung von Interesse sein könnten. Die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft stellt hierfür die entsprechenden Angebote von Unternehmen für die Mentoren bereit.

Die Wiedeking Stiftung Stuttgart hat sich erfreulicherweise vor wenigen Tagen als erster Partner bereit erklärt, im ersten Programm-Schuljahr 2012/13 mit zunächst 50.000 € insgesamt 50 weitere Mentoren bzw. Tandems finanziell zu fördern.

Mit den damit insgesamt zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von 170.000 € kann im Schuljahr 2012/13 das Projekt im Einzelnen wie folgt finanziert werden:

· 50 Stipendien (Spende der Wiedeking Stiftung Stuttgart)

· Aus dem städtischen Projektbudget (120.000 €) würden wir 50.000 € für insgesamt bis zu 50 Stipendien bereitstellen.

· Mit weiteren 10.000 € würden wir die Kosten für zehn zusätzliche Stipendien übernehmen, die im Rahmen von „Ağabey-Abla“ betreut werden.

· 50.000 € sind als Finanzierungsanteil der Landeshauptstadt für die Koordinie-rungsstelle, die bei Big Brothers Big Sisters Region Stuttgart angesiedelt werden soll, zur Gewinnung der Mentoren und deren fachliche Begleitung vorgesehen.

· 10.000 € stehen für Fortbildungsangebote an alle Mentoren, für Öffentlichkeitsarbeit und andere Overheadkosten zur Verfügung.

Zusammen mit dem finanziellen Engagement der Wiedeking Stiftung Stuttgart können so bis zu 110 Bildungstandems ab Beginn des Schuljahres 2012/13 starten. 100 Tandems werden von Big Brothers und Big Sisters begleitet und 10 Tandems über das Programm „Ağabey-Abla“, das sich in diesen Fällen auch für nicht-türkische Kinder öffnet.

Im Schuljahr 2013/14 würden dann nochmals städtischerseits 120.000 € zur Verfügung gestellt, wobei wir uns auch weiterhin ergänzend um „Stipendien-Partner“ bemühen.

Nach Abschluss der Pilotphase (ab Schuljahr 2014/15) wird das Programm „Ich kann´s“ von Big Brothers Big Sisters Region Stuttgart eigenständig unter den genannten Rahmenbedingungen weitergeführt. Eine städtische Finanzierung ist dann nicht mehr erforderlich. Die Referate WFB, KBS und SJG haben die Vorlage mitgezeichnet.

Finanzielle Auswirkungen




Beteiligte Stellen






Dr. Wolfgang Schuster

Anlagen






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