Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR/10
GRDrs 1542/2023
Stuttgart,
12/01/2023



Haushalt 2024/2025

Unterlage für die 2. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 04.12.2023



Labor für gesellschaftliches Miteinander und für Bauen und Wohnen in der Zukunft

Beantwortung / Stellungnahme

Seit 2017 arbeiten Partner aus Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft in einem stadtweiten Prozess an der Weiterentwicklung der Engagementförderung in Stuttgart. Zu den gemeinsamen Projekten gehören die Planungen für ein „Haus des Engagements“, der Experimentierraum, die „Tour der guten Orte“ und ein digitales EngagementPortal. Die Federführung des Prozesses liegt bei den Kooperationspartnern Sachgebiet „Förderung Bürgerschaftliches Engagement“ des Haupt und Personalamtes, Engagementförderung im Sozialamt, Bürgerstiftung Stuttgart und Freiwilligenzentrum Caleidoskop.

Im Rahmen dieses Prozesses entwickelten die Kooperationspartner gemeinsam mit Engagierten und Organisationen aus der Zivilgesellschaft ein Konzept für das „Haus des Engagements“. 2019 wurde die Idee des Hauses in das IBA‘27-Netzwerk aufgenommen.

Die LBBW Immobilien hat im Sommer 2022 gegenüber der Bürgerstiftung Stuttgart Interesse bekundet, ab Ende 2026 in der Immobilie Königstraße 1c und 3, die vollständig saniert werden soll, Räumlichkeiten für das „Haus des Engagements“ zur Verfügung zu stellen. Die Flächen auf der Königstraße 3 wurden auch der Architektenkammer Baden-Württemberg für das geplante „Zentrum für das Bauen in der Zukunft“ angeboten. Nach ersten Gesprächen zwischen der Architektenkammer und der Bürgerstiftung, in denen mögliche Synergien einer Kooperation ausgelotet wurden, haben Herr Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, und Frau Irene Armbruster, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Stuttgart, zu einer potenziellen Kooperation des „Haus des Engagements“ und des „Zentrums für das Bauen in der Zukunft“ in der Königstraße 1c und 3 im Verwaltungsausschuss am 08. Februar 2023 berichtet. Die Präsentation erfolgte als Beantwortung des Antrags 405/2022 „Ein Zentrum für das Bauen in der Zukunft“ der Fraktionen 90/GRÜNE, CDU, Die FrAKTION und Freie Wähler vom 13. Dezember 2022.

Im Mai fand das erste Treffen der Verantwortlichen der beiden Hausprojekte zur Vorbereitung einer Kooperation statt. Neben einer Präsentation der Konzepte beider Häuser identifizierten die Teilnehmenden die wichtigsten Themenfelder für den Arbeitsprozess der nächsten Monate. In einer Arbeitsgruppe der beteiligten Partner wurde im Sommer und Herbst 2023 unter externer Moderation in mehreren Workshops intensiv an den im Mai definierten Themenfeldern gearbeitet: Art der Kooperation, inhaltliche Synergien und mögliche gemeinsame Projekte, Ziel- und Nutzergruppen und Raumaufteilung. Potenzielle inhaltliche Synergien wurden unter anderem in den Themenkomplexen Stadtentwicklung, Partizipation, Nachhaltigkeit, Gestaltung von (Engagement-)Räumen identifiziert. Weiterhin kristallisierten sich in diesem Prozess bedeutende Zukunftsthemen heraus, denen sich beide Hausvorhaben widmen werden, darunter der demografische Wandel, der Klimawandel sowie der soziale Zusammenhalt. Ein besonderes Augenmerk lag darauf, mögliche Schnittmengen und Überschneidungen zwischen den verschiedenen Nutzergruppen zu ergründen.

Parallel zur Erarbeitung inhaltlicher Synergien haben sich die Kooperationspartner um die Konkretisierung des Immobilienangebots bemüht. Das Immobilienangebot wurde im Laufe des Sommers von Seiten der LBBW Immobilien jedoch kurzfristig geändert. Die LBBW Immobilien hat einen größeren Teil der angebotenen Flächen zwischenzeitlich anderweitig vermietet. Die Königstraße 1c mit ihren rund 3000 qm steht für weitere Planungen nicht mehr zur Verfügung. Damit steht nur noch die Königstraße 3 mit circa 2100 qm zur Disposition. Zwischenzeitlich wurden von Seiten der LBBW Immobilien weitere Flächen als Optionen genannt: ein Zwischengeschoss sowie Teilflächen des Erdgeschosses in der Königstraße 3. Aus dem geänderten Immobilienangebot haben sich neue Fragen zur Raumteilung ergeben, die von den Projektpartnern gemeinsam bearbeitet werden.

Von Seiten der Kooperationspartner des „Haus des Engagements“ wurden mit der Mitteilungsvorlage GRDrs 596/2023 „Weiterentwicklung der Engagementförderung“ die benötigten finanziellen Mittel für die kommenden zwei Jahre benannt und durch Anträge von 90/Grüne, SPD und PULS aufgegriffen und in der 1. Lesung behandelt und beschlossen.

Von Seiten der Architektenkammer Baden-Württemberg wurden zwischenzeitlich zusätzliche finanzielle Bedarfe in Form einer Förderung durch die LHS an die AKBW für das Vorhaben benannt. Dies sind „erwartete Planungskosten für den Umbau von einem bereitgestellten Rohbauzustand seitens der LBBW zu einer Programmfläche des Hauses des Engagements/ Zentrums Baukultur“ in Höhe von 150.000,00 €.

Die LBBW Immobilien hat zu ihrem Immobilienangebot noch keine Quadratmeterpreise genannt, sodass zu den insgesamt benötigten finanziellen Mitteln zu diesem Zeitpunkt keine Aussagen getroffen werden können.

Die Vertreter des „Haus des Engagements“ und des „Zentrums für das Bauen in der Zukunft“ befinden sich in regelmäßigem Austausch und entwerfen gemeinsam die Weichenstellungen für eine zielführende Kooperation. Zudem wird weiterhin daran gearbeitet, auch hinsichtlich des Immobilienangebots verbindliche Informationen zu erhalten, um die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Kooperation in der Königstraße 3 konkret bewerten und die nächsten Schritte ausgestalten zu können.



Vorliegende Anträge/Anfragen

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2166/2023 CDU




Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister




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