Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau und Umwelt
Gz: StU
GRDrs 1185/2011
Stuttgart,
11/03/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 09.11.2011



Attraktivität der Gewerbegebiete erhöhen: Urbane Gewerbegebiete

Beantwortung / Stellungnahme

Eine qualifizierte und detaillierte Auseinandersetzung mit den Gewerbegebieten und weiteren Arbeitsstättengebieten im Stadtgebiet Stuttgarts ist zu begrüßen. Zweifellos ist auch in Stuttgart die Attraktivität der Gewerbegebiete zu erhöhen. Im Zuge einer alle Gewerbebereiche umfassenden Bestandsaufnahme und Gebietsanalyse erfolgt seit einiger Zeit bereits durch das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung eine Untersuchung der bestehenden Gewerbeflächen vor Ort. Die Ergebnisse sollen in einem sog. Arbeitsstätten-Atlas zusammengeführt und ausgewertet werden.

Zusammen mit der Anfang 2011 vorgelegten Zeitstufenliste Gewerbe 2010 (GRDrs. 587/2010) stellt der Arbeitsstätten-Atlas eine Grundlage für ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept, das mit dem vorliegenden Haushaltsantrag bis Ende 2013 vorliegen könnte. Zielsetzung dieses Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes ist die Profilierung und Qualifizierung von Gewerbegebieten und sonstigen Arbeitsstättengebieten. Auch für die Flächenentwicklung und -vermarktung ist eine Differenzierung und Gebietsprofilierung sinnvoll. Hier geht es um eine differenzierte Betrachtung einzelner Gebietstypen, aus der sich eine künftige Handlungsstrategie und entsprechende Empfehlungen für den Umgang mit und für die Weiterentwicklung von Gewerbeflächen ableiten werden. So könnten auch gezielte Maßnahmen zur Aufwertung und Weiterentwicklung einzelner Standorte identifiziert werden.

Gleichzeitig geht es um die Bestandssicherung und Bestandsentwicklung produktionsgeprägter Gewerbegebiete und industrieller Kerne sowie um die Schaffung von Flächenangeboten für nahversorgungsorientiertes Gewerbe (Kleingewerbe/ Handwerk).

„Urbane Atmosphären“ bzw. urbane Umgebungsqualitäten findet man i. d. R. in den gut erreichbaren zentralen Lagen, so insbesondere in der Stuttgarter Innenstadt und ihren Rändern. Hier wurden auch dem Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Ernst & Young entsprechende Flächenpotenziale im Zuge der geplanten Standortverlagerung aufgezeigt und angeboten; das Unternehmen entschied sich dann jedoch für einen anderen, international ausgerichteten Standort am Flughafen Stuttgart.

Zu klären ist allerdings im Weiteren, in welchen dienstleistungs-, forschungs- und wissensorientierten Arbeitsstätten- bzw. Gewerbegebieten „urbane Atmosphäre“ vorherrschen sollte. Die erhöhten gestalterischen wie infrastrukturellen Anforderungen an kreative Arbeitsumfelder in urbaner Umgebung sind nicht an jedem Standort herstellbar, oft aus unterschiedlichen Gründen auch gar nicht erwünscht. Hier ist als Teil des geplanten Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes eine differenzierte Untersuchung der Gewerbestandorte vonnöten.


Vorliegende Anträge/Anfragen

Haushaltsantrag Nr. 640/2011, Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion




Matthias Hahn
Bürgermeister




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