Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Jugend und Bildung
Technisches Referat

Gz: JB, T
GRDrs 941/2016
Stuttgart,
04/20/2017



Einrichtung einer Ganztagsschule an der Maria-Montessori-Schule in Stuttgart-Hausen:
-Bericht zur Schulsituation
-Vorprojektbeschluss zum Ausbau der Ganztagsschule




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Bezirksbeirat Weilimdorf
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Einbringung
Beratung
Beschlussfassung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
03.05.2017
17.05.2017
23.05.2017
31.05.2017



Beschlußantrag:

1. Von dem Bericht über die Schulsituation an der Maria-Montessori-Schule in Stuttgart-Hausen wird Kenntnis genommen. 2. Von der aktuellen Schulraumsituation wird Kenntnis genommen. Dem Gesamtraumprogramm (Anlage 1) einer 2-zügigen Ganztagsgrundschule mit einer Gesamtprogrammfläche von bis zu 1.571 m² wird zugestimmt. 3. Dem Raumprogramm für die Erweiterung der Maria-Montessori-Schule zur Ganztagsschule mit einer Programmfläche von 647 m² (Anlage 1) sowie den erforderlichen Umstrukturierungen im Bestand wird zugestimmt. Für das Vorhaben entstehen voraussichtliche Gesamtkosten in Höhe von rd. 7,145 Mio. Euro (Erweiterung und Umstrukturierung im Bestand inkl. Einrichtung, Ausstattung und Außenanlagen sowie Versetzung und Abbruch Pavillonbau). 4. Die Verwaltung wird mit der Durchführung eines VgV-Verfahrens mit Gestaltungsgutachten beauftragt. Die Verwaltung wird weiterhin beauftragt, im Anschluss an das VgV-Verfahren die Vergabe der Planungsaufträge sowie die Weiterplanung der o.g. Maßnahme bis einschl. Leistungsphase 3 HOAI (Entwurfsplanung) durchzuführen. 5. Für die Weiterplanung gemäß Beschlussziffer 4 werden Planungsmittel in Höhe von 500.000 Euro benötigt. Die Gesamtkosten in Höhe von 7,145 Mio. Euro für das Projekt „Einrichtung Ganztagsschule an der Maria-Montessori-Schule“ sind im Teilfinanzhaushalt 400 – Schulverwaltungsamt – bei der Projektnummer 7.401151 ausgewiesen. Die Deckung erfolgt innerhalb des Teilhaushalts 400 – Schulverwaltungsamt – bei der Projektnummer 7.401908 - 3. Ausbaustufe, Ganztagsschulen. Die benötigten finanziellen Mittel werden im Rahmen der Deckungsfähigkeit auf das Projekt 7.401151- Einrichtung Ganztagsschule an der Maria-Montessori-Schule - umgesetzt.


Begründung:



1. Schulsituation
Die Maria-Montessori-Schule ist eine reine Grundschule im Stadtbezirk Weilimdorf-Hausen mit insgesamt 185 Schülerinnen und Schülern in 8 Regelklassen im Schuljahr 2016/17. Im Schuljahr 2016/17 werden 14 Schülerinnen und Schüler inklusiv beschult.

An der Maria-Montessori-Schule werden die Klassen jahrgangsübergreifend unterrichtet. Dies bedeutet, dass jeweils die Klassen eins und zwei sowie drei und vier kombiniert sind und hier ein reduzierter Klassenteiler von 25 Schülerinnen und Schülern zugrunde gelegt wird. Die aktuellen Prognosen zeigen für die Maria-Montessori-Schule für die nächsten Jahre weiterhin eine Zweizügigkeit auf.

Bereits seit 15 Jahren werden an der Maria-Montessori-Schule Schülerinnen und Schüler integrativ bzw. inklusiv beschult. Auch die Arbeit mit körperbehinderten Kindern hat an der Maria-Montessori-Schule eine lange Tradition.

Die Maria-Montessori-Schule ist seit dem Schuljahr 2015/16 Kulturschule 2020 und ist für den deutschen Schulpreis nominiert.

2. Einrichtung der Ganztagsschule
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 15.10.2014 der Einrichtung der Maria-Montessori-Schule als verbindliche Ganztagsschule zum Schuljahr 2015/16 zugestimmt und entsprechende finanzielle Mittel für den laufenden und den investiven Betrieb zur Verfügung gestellt (GRDrs 590/2014). Als Vorstufe zur Ganztagsschule wurde an der Maria-Montessori-Schule zum Schuljahr 2014/15 zunächst ein Schülerhaus eingerichtet.

Im September 2015, zum Schuljahr 2015/16, startete die Schule mit dem Ganztagsbetrieb. Aufgrund der bestehenden jahrgangsübergreifenden Klassen in einem ersten Schritt mit 4 Ganztagsklassen der Stufen eins und zwei. Seit Beginn des Schuljahres 2016/17 befinden sich alle 8 Klassen im Ganztagsbetrieb (Endausbau). 3. Raumsituation und Zustand Pavillon
Die Maria-Montessori-Schule wurde 1996 als 2-zügige Grundschule errichtet. Darüber hinaus verfügt die Schule derzeit noch über einen Pavillonbau, der im Jahr 2005 erstellt wurde, um die steigenden Schüler- und Klassenzahlen aufgrund von Aufsiedlungen für die zum damaligen Zeitpunkt nächsten fünf bis sechs Jahre zu beschulen. Er verfügt über 3 Klassenräume und einen Lehrmittelraum sowie Toiletten (231 m² Programmfläche).

Aus dem Modellraumprogramm des Landes für Grundschulen sowie dem vom Gemeinderat beschlossenen städtischen Raumstandard für Ganztagsgrundschulen ergibt sich ein Soll-Bedarf für die Maria-Montessori-Schule von 1.394 bis 1.571m². Der Ist-Raumbestand im Bestandsgebäude liegt bei 906 m². Somit ergibt sich ein rechnerischer Raumfehlbedarf in Höhe von bis zu 665m². (vgl. Anlage 1)

Der vorhandene Pavillonbau wird seit mittlerweile 11 Jahren genutzt -bei einer geplanten Nutzungsdauer von 5 Jahren - und ist mittelfristig (max. 6 bis 7 Jahre) abgängig. Er kann daher nicht zur Deckung des Raumbedarfs herangezogen werden. Es wird untersucht, ihn während der Bauzeit an eine andere Stelle auf dem Grundstück umzusetzen und als Interimsquartier zu nutzen. Nach Fertigstellung der Maßnahme soll der Pavillonbau rückgebaut werden.

4. Umstrukturierung im Bestand / Brandschutz / Fassadensanierung
Neben der erforderlichen Erweiterung der Maria-Montessori-Schule ist auch der Bestand der Schule zu betrachten und im Hinblick auf den vorgegebenen rhythmisierten Tagesablauf in der Ganztagsschule und moderne pädagogische Konzeptionen anzupassen.

Darüber hinaus wurde bezüglich des Bestands festgestellt, dass dieser nicht über die erforderlichen Nebenflächen wie beispielsweise ausreichend große und entsprechend ausgestattete Putzräume, Serverräume oder Lehr-/Lernmittelräume verfügt, die bei der Umstrukturierung bzw. im Erweiterungsbau berücksichtigt werden.

Das künftige Nutzungskonzept des Bestandsgebäudes wurde gemeinsam mit der Schulleitung der Maria-Montessori-Schule unter Einbindung der Schulgemeinde und unter Berücksichtigung des pädagogischen Konzepts der Schule in einem Workshop und einer Vielzahl an Besprechungen erarbeitet und abgestimmt.

Es werden bestehende Klassenzimmer bzw. Kursräume in Ganztagsräume (Ruheraum/Bücherei, Medienbereich und Bewegungsraum) umgewidmet und mit Verbindungstüren zu den daneben liegenden Räumen versehen. Dafür sind bauliche Anpassungen erforderlich. Mit der Umstrukturierung werden auch wesentliche Mängel aus der letzten Brandverhütungsschau behoben. Darüber hinaus muss die Fläche für Lehrer und pädagogische Mitarbeiter der Ganztagsschule im Bestand erweitert, entsprechend vernetzt und ein Büro für die pädagogische Leitung der Ganztagsschule sowie ein eigenes Büro für die stellvertretende Schulleitung geschaffen werden. Zudem wird im Rahmen der Umstrukturierung im Toilettenbereich ein kombinierter Umkleide-/Wickel-/Duschraum für die Pflege (Wickeln bzw. Katheterisieren) der körperbehinderten Schülerinnen und Schüler geschaffen.

Für die vor beschriebenen für die Einrichtung der Ganztagsschule erforderlichen Umstrukturierungsmaßnahmen wurden Kosten in Höhe von 1,42 Mio. Euro inkl. Ausstattung ermittelt.

Die Fassade des Stammgebäudes der Maria-Montessori-Schule muss aufgrund von Spechtbefall saniert werden. Hierfür stehen im Rahmen des Schulsanierungsprogramms finanzielle Mittel zur Verfügung. Die Umsetzung der Fassadensanierung soll im Zuge der Umstrukturierungen im Bestand stattfinden.

5. Raumprogramm Erweiterung
Unter Berücksichtigung der bestehenden Raumstrukturen im Bestandsgebäude (unter anderem fehlen im Bestand erforderliche Nebenflächen, vgl. Ziffer 4), dem Wegfall der Unterrichtsräume im Pavillonbau und den Umstrukturierungen im Bestand ergibt sich ein Raumfehlbedarf von 647m² (Anlage 1).
Im Detail ergibt sich für die Erweiterung folgendes Raumprogramm:



Ganztagsbereich
Fläche
Bemerkung
Küche mit Nebenräumen
50* m²
Aufbereitungs-und Spülküche (sowohl nach den Verfahren Cook&Chill als auch Cook&Freeze möglich) reine Programmfläche; erforderliche Nebenräume sind in der Restfläche nachzuweisen
Speisebereich
100 m²
Für eine zweizügige Ganztagsgrundschule mit Mittagessen im Zweischichtbetrieb
(Achtung: reduzierter Klassenteiler!)
Kreativbereich GTS
60 m²
Materialraum GTS
20 m²
Materialraum
15 m²
Schulischer Bereich
4 Klassenräume à 60 m²
240 m²
2 Kursräume à 36 m²
72 m²
1 Büro für Schulsozialarbeit
20 m²
Lehrerzimmer / Fläche für päd. Mitarbeiter
50 m²
Lehr-/ Lernmittelraum
20 m²
Summe Programmfläche
647 m²
*Es hat sich gezeigt, dass in der Regel bis zu 60 m² insgesamt benötigt werden 6. Umsetzung des Raumprogramms
Da eine räumliche Verbindung zwischen dem Erweiterungsbau und dem Bestand funktional sinnvoll und schulseitig gewünscht ist, kommt nur ein Standort auf dem jetzigen Schulhof bzw. anstelle des vorhandenen Pavillonbaus in Frage. Mit der gewünschten Anbindung entsteht eine nachhaltige Lösung, die sich gut mit dem Bestand verzahnt und dadurch eine Flexibilität in der Nutzung ermöglicht.
Die flächenmäßige Unterbringung des geforderten Raumprogramms an dieser Stelle wurde geprüft und ist planungsrechtlich und gestalterisch möglich. Städtebaulich ist ein zweigeschossiger Erweiterungsbau an dieser Stelle gut vorstellbar, es entsteht aus dem Ensemble von Sporthalle, Grundschule und Erweiterungsbau eine neue städtebauliche Identität. Die Schulhoffläche ist weiterhin sinnvoll nutzbar. (vgl. Anlage 2)
Im Rahmen des VgV-Verfahrens mit Gestaltungsgutachten soll jetzt die optimale Lösung für den Erweiterungsbau und die Umstrukturierung im Bestand ermittelt werden.
Die Maßnahme wird mehrstufig realisiert, in einem Bauabschnitt wird der Erweiterungsbau erstellt, in einem weiteren Bauabschnitt erfolgt die Umstrukturierung im Bestand. Der vorhandene Pavillonbau wird für beide Realisierungsstufen als Interimsquartier eingesetzt. Nach Abschluss der Baumaßnahme soll der Interimspavillon zurückgebaut werden, um so wieder den räumlichen Bezug zum offenen Landschaftsraum herzustellen.

Rahmenterminplan
Abschluss VgV-Verfahren Ende 2017
Projektbeschluss Herbst 2018
Baubeginn Herbst 2019
Fertigstellung Ende 2021


7. Neugestaltung der Außenanlagen
Neben der Schaffung von zusätzlichen Räumlichkeiten wie Ruhe-, Kreativ-, Spiel- und Bewegungs- sowie Medienräume gewinnen auch die Außenanlagen im Ganztagsbetrieb zunehmend an Bedeutung. Hier können sportliche Bewegungsangebote, Unterricht und Aufenthalt im Freien sowie Beschäftigung mit der Natur im Rahmen der vielfältigen Angebote der Ganztagsschule stattfinden.

Aus den genannten Gründen ist im Rahmen der Ganztagspauschale der durchschnittliche Betrag in Höhe von bis zu 500.000 Euro für die am pädagogischen Konzept der Ganztagsgrundschule orientierte Neugestaltung des Außengeländes an der Maria-Montessori-Schule vorgesehen.

Die Neugestaltung des Außengeländes soll im Rahmen eines Beteiligungsprozesses gemeinsam mit der Schulgemeinde entwickelt werden.

Hierbei soll auch der Müllstandort entsprechend erweitert und neu gedacht werden, da durch die Mittagessensversorgung im Rahmen der Ganztagsschule mit einem erhöhten Aufkommen von Restmüll zu rechnen ist.

8. Zuschüsse
Es sind grundsätzliche Fördermöglichkeiten im Rahmen der Schulbauförderung gegeben. Die Verwaltung wird die Fördermöglichkeiten mit dem Land abklären.

9. Personal
Aufgrund der baulichen Erweiterung für die Ganztagsgrundschule ist nicht mit zusätzlichen Personalstellen im Sekretariats- bzw. Hausmeisterbereich zu rechnen.

Finanzielle Auswirkungen

Kostenschätzung
Nach einer groben Kostenannahme des Hochbauamtes entstehen für den Neubau Gesamtkosten in Höhe von 5,125 Mio. Euro und für das Umsetzen und den späteren Rückbau des Pavillonbaus Kosten in Höhe von 0,6 Mio. Euro.
Die Umbaukosten im Bestand wurden auf Basis einer Bedarfsermittlung zur Umstrukturierung im Bestand mit 1,42 Mio. Euro veranschlagt.

Gesamtbaukosten Neubau 5.125.000 Euro
davon Ausstattung Neubau 125.000 €
Interimslösung einschl. Rückbau 600.000 Euro
Gesamtkosten Umbau Bestand 1.420.000 Euro
davon Ausstattung Bestand 165.000 € .

Gesamtkosten 7.145.000 Euro

Auswirkungen auf die Pauschale zum Ausbau von Ganztagesschulen

Durchschnittlich stehen für jede neu einzurichtende Ganztagesschule gemäß der vom Gemeinderat bereitgestellten Investitionspauschale pauschal 3,5 Mio. Euro für Investitionsmaßnahmen zur Verfügung. Die Maria-Montessori-Grundschule (Projekt Nr. 7.401151) ist zusammen mit 17 weiteren Schulen im Rahmen der Pauschale zum Ausbau von Ganztagesschulen, 3. Ausbaustufe, Projekt-Nr. 7.401908 finanziert.

Da noch nicht für alle 18 Schulen, für die Mittel im Rahmen der Pauschale zur Verfügung zu stellen sind, der Planungsprozess abgeschlossen ist, kann noch nicht zuverlässig beurteilt werden, ob die Pauschalmittel insgesamt ausreichen werden. Die Verwaltung wird dem Gemeinderat hierüber fortlaufend im Rahmen der entsprechenden Vorprojekt- bzw. Projektbeschlüsse berichten.





Folgelasten
Für den vorgeschlagenen Neubau einer Mensa und Ganztagesräumen muss mit Folgelasten in Höhe von mindestens 410.900,- Euro brutto gerechnet werden. Dies entspricht ca. 8,0% der Gesamtneubaukosten.


Beteiligte Stellen

Die Referate WFB und StU haben die Vorlage mitgezeichnet.




Isabel Fezer Dirk Thürnau
Bürgermeisterin Bürgermeister


Anlagen

Raumprogramm
Schemazeichnung


<Anlagen>



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