Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 1577/2023
Stuttgart,
01/26/2024


Vergabe von Fördermitteln für Projekte in den Fachbereichen Bildende Kunst/Medienkunst, Interkultur, Kultur im öffentlichen Raum, Literatur/Philosophie, Musik und Theater/Tanz für das Jahr 2024



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
06.02.2024
21.02.2024

Bericht:


Im Zeitraum vom 21. November bis zum 19. Dezember 2023 fanden die Jurysitzungen zur Vergabe von Fördermitteln für Projekte in den Fachbereichen Bildende Kunst und Medienkunst, Interkultur, Kunst im öffentlichen Raum, Literatur und Philosophie, Musik sowie Theater und Tanz für das Jahr 2024 statt.

Es folgen im Einzelnen die Berichte aus den einzelnen Bereichen und Programmen:

1. Bildende Kunst und Medienkunst
2. Interkultur
3. Kultur im öffentlichen Raum
4. Literatur und Philosophie
5. Musik und Klang
6. Theater und Tanz


1. Bildende Kunst und Medienkunst

Am 4. Dezember 2023 fand die Jury zur Vergabe der Fördermittel im Fachbereich Bildende Kunst und Medienkunst statt.
Als stimmberechtigte Jurorinnen nahmen teil: Havin Al Sindy, Künstlerin und Dozentin, Katrin Ströbel, Künstlerin, Professorin an Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Anne Vieth, Leiterin der Mercedes-Benz Art Collection, Philipp Ziegler, Kurator am ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe sowie der Fachreferent für Bildende Kunst, Dr. Tobias Wall.

Für den Bereich Bildende Kunst und Medienkunst stehen jährliche Projektfördermittel von 115.000 EUR zur Verfügung. Zusätzlich wurden für 2023 erstmals auch Gelder aus dem Fonds „Ausstellungsgrundvergütung“ (AGV) vergeben, die der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen 2022/23 zur Verfügung gestellt hatte (GRDs 1047/2021). Das vom Kulturamt entwickelte Vergabemodell wurde vom Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung vom 12. Oktober 2022 beschlossen (GRDs 408/2022).

Eingereicht wurden 42 Einzelprojektanträge, davon sieben mit zusätzlichen AGV-Anträgen sowie zwei ausschließliche AGV-Anträge. Das Gesamtantragsvolumen für Projektförderung lag bei 518.259 EUR, für AGV bei 60.963 EUR. Die Jury entschied sich für die Förderung von 19 Projekten mit einer Gesamtfördersumme von 114.700 EUR (vgl. Anlage 1). Zusätzlich erhielten sechs Projekte Ausstellungsgrundvergütung im Gesamtvolumen von 32.063 EUR. 23 Anträge auf Projektförderung und zwei Anträge auf AGV wurden abgelehnt.

Wie schon in den vergangenen Jahren, wurden von einigen Einrichtungen erneut Anträge für die Finanzierung ihres Jahresprogramms gestellt. Da es sich hierbei um Institutionen handelt, die das Stuttgarter Kulturleben seit Jahren nachhaltig bereichern, hatte die Jury empfohlen, diese im Rahmen der Haushaltsberatungen 2024/25 in die institutionelle Förderung aufzunehmen. Hierbei handelt es sich um den Artspace "ITO" in Bad Cannstatt und den Projektraum Ostend im Stuttgarter Osten. Der Gemeinderat beschloss eine Aufnahme des Projektraums Ostend in die institutionelle Förderung. Der Antrag von ITO wurde abgelehnt. Damit wurde der Projektraum wie in den vergangenen Jahren in die Projektförderung aufgenommen. Für 2024 standen in der Projektförderung aufgrund erhöhter Anträge der geförderten Institutionen auf Ausstellungsgrundvergütung nur 37.000 EUR zur Verfügung (2023: 67.000 EUR). Entsprechend stehen für die freie, unterjährige Projektförderung 2024 nur rd. 5.000 EUR an AGV-Mitteln zur Verfügung.


2. Interkultur

Am 5. Dezember 2023 und 20. Juni 2023 fanden die Jurysitzungen zur Vergabe von Fördermitteln gemäß der Richtlinie zur Förderung von Projekten im Bereich Interkultur (GRDrs 813/2021) statt. Es nahmen als stimmberechtigte Jurorinnen teil: Alon Wallach, Musiker und 2. Vorsitzender „Trimum e. V.“, Mike Schattschneider, Leiter „Bildung und Vermittlung – Lindenmuseum“, Mehrnousch Zaeri-Esfahani, Autorin und Erzählerin, Leiterin „Denkwerkstatt“ und Naemi Zoe Keuler, Fachreferentin für den Bereich Interkultur Kulturamt Stuttgart.

Insgesamt stehen für die Projektförderung im Bereich Interkultur Mittel von jährlich 65.000 EUR zu Verfügung. Die Mittel werden in zwei Sitzungen pro Jahr vergeben.

Für die erste Jahreshälfte 2024 lagen der Jury 17 Förderanträge mit einem beantragten Volumen von rund 115.000 EUR vor. Seitens der Jury wurden sechs Projekte mit insgesamt 33.600 EUR befürwortet. Für die zweite Jahreshälfte 2023 lagen der Jury 13 Förderanträge mit einem beantragten Volumen von rund 116.000 EUR vor. Es wurden acht Projekte mit insgesamt 47.100 EUR befürwortet (vgl. Anlage 2).

3. Kunst im öffentlichen Raum

Am 30. November 2023 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln gemäß der Richtlinie zur Förderung von interdisziplinären Kunstprojekten im öffentlichen Raum für das erste Halbjahr 2024 sowie am 24. Oktober 2023 für den Open Call Hidden Places – Stuttgart neu erzählt! Kunst und Kulturprojekte an Orten der Erinnerungskultur im öffentlichen Raum in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur statt.

Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen für die allgemeine Projektförderung teil: Markus Ambach (Künstler, Kurator, Projektplattform MAP Düsseldorf), Ania Corcilius (Künstlerin, Kuratorin, Vorstandsvorsitzende des Künstlerhauses Stuttgart Reuchlinstraße e. V.), Anike Joyce Sadiq (Künstlerin, Gastdozentin am HISK in Brüssel), Sibel Adakci (Architektin, Künstlerin) sowie Tosin Shari Stifel (Leiterin Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum). Für den Open Call Hidden Places nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Yolanda Guttiérez (Künstlerin, Choreografin), Anat Ivgi (Künstlerin, Projektleiterin Shalom und Salam), Martin Krenn (Künstler, Kurator, Professor für Kunstvermittlung am Institut FREIE KUNST der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig), Dr. Günter Riederer (Stadtarchiv Stuttgart), Anike Joyce Sadiq (Künstlerin, Gastdozentin am HISK in Brüssel), Nadine Seidu (Leiterin Koordinierungsstelle Erinnerungskultur) sowie Tosin Shari Stifel (Leiterin Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum).

Der Jury stehen jährlich 240.000 EUR zur Vergabe der Allgemeinen Projektförderung verteilt auf zwei Jurysitzungen und 100.000 EUR für die Kontextbezogene Projektförderung (Open Call Hidden Places) zur Verfügung. Die Kosten im Rahmen des Open Calls werden anteilig von der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur und dem Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum getragen.

Bei der Allgemeinen Projektförderung lagen 30 Anträge mit einem Antragsvolumen von ca. 577.000 EUR vor. Seitens der Jury wurden für das erste Halbjahr 2024 acht Projekte mit einer Gesamtsumme von 120.200 EUR zur Förderung ausgewählt. Für die Kontextbezogene Projektförderung im Rahmen des Open Calls Hidden Places lagen 30 Anträge mit einem Antragsvolumen von insgesamt 360.000 EUR vor. Die Jury wählte acht Anträge mit einem Volumen von 104.500 EUR zur Förderung aus (vgl. Anlage 3).


4. Literatur und Philosophie

Am 21. November 2023 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln in den Bereichen Literatur und Philosophie für das Jahr 2024 statt. Als stimmberechtigte Juror*innen nahmen teil: Katharina Borchardt (Redakteurin und Moderatorin beim SWR),
Dr. Madeleine Brook (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Dr. Maik Bozza (Württembergische Landesbibliothek), Dr. Sebastian Ostritsch (Universität Stuttgart). Das Kulturamt wurde vertreten von der Fachreferentin für die Kultursparte „Literatur und Philosophie“, Neda Pouryekta.


Der Jury zur Vergabe von Projektmitteln in den Bereichen Literatur und Philosophie stehen jährlich Mittel in Höhe von 96.500 EUR zur Verfügung. Nach Abzug der Kosten für die Jurysitzung standen insgesamt 91.500 EUR für die Vergabe von Projektmitteln für das Jahr 2024 zur Verfügung. Demgegenüber standen 20 Anträge zur Entscheidung mit einem Antragsvolumen in Höhe von insgesamt 203.739 EUR. Die Anzahl der Anträge kann auf das im Mai 2023 erfolgte Literaturfestival Stuttgart zurückgeführt werden, bei dem zahlreiche literarische Akteur*innen bereits eingebunden waren. Unter den 20 Anträgen befanden sich zehn Antragsstellende, die erstmalig eine jurierte Projektförderung in der Kultursparte „Literatur und Philosophie“ beantragten. Auffallend ist eine zunehmende Diversifizierung von Antragsstellenden und Themen sowie die Zunahme von interdisziplinären Projekten. Letzteres kann u. a. mit dem Hannsmann-Poethen-Literaturstipendium in Verbindung stehen.

Wie aus Anlage 4 ersichtlich, befürwortete die Jury nach ausführlicher Diskussion zehn Anträge, zehn Anträge wurden abgelehnt. Ein der von der Jury zur Förderung ausgewählter Antrag wurde jedoch im Rahmen der Haushaltsberatungen vom Gemeinderat bis 2027 als verstetigte Projektförderung beschlossen. Damit werden final neun Projekte durch die Innovationsfonds gefördert. Insgesamt wurden für das Jahr 2024 durch die Jury 70.960 EUR vergeben. Die Bereitstellung von Mitteln in Höhe 20.540 EUR wurden für die unterjährig Förderung kleinere Projekte beschlossen. Die Jury begrüßte neben der Erhöhung der Künstler*innen-Honorare ausdrücklich das neu eingeführte Mentoring-Programm für geförderte Projekte zur Professionalisierung und Optimierung inhaltlicher, konzeptioneller und methodischer Ansätze.


5. Musik und Klang

Am 4. Dezember 2023 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln im Bereich Musik für das Jahr 2024 statt. Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Doris Blaich (Musikredakteurin bei SWR2 und in leitender Position zuständig für die Musikproduktionen), Volker Engelberth (Jazzpianist, Komponist und Dozent u. a. an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart), Jörg Freitag (Leiter des Kulturbereichs im Jugendhaus Komma Esslingen), Prof. Sonja Lena Schmid (Professorin für Ensemble und Digitale Performance an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen) sowie die zuständige Fachreferentin für Musik, Katharina Löthe.

Der Jury standen für Projekte im Bereich Musik Mittel in Höhe von 135.000 EUR zur Vergabe zur Verfügung. Der Haushaltsansatz hatte sich um die bereits in Vorjahren beschlossenen, noch laufenden Konzeptionsförderungen, die Mittel für den Feuerwehrtopf sowie um die Kosten der Jurysitzung reduziert. Demgegenüber standen 47 Anträge zur Entscheidung mit einem Antragsvolumen in Höhe von insgesamt 665.494 EUR.

Wie aus Anlage 5 ersichtlich, befürwortete die Jury 15 Anträge, 32 Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt wurden für das Jahr 2023 durch die Jury 135.000 EUR vergeben sowie der Feuerwehrtopf für unterjährig beantragte, kleinere Projekte mit 10.000 EUR beschlossen. Zwei im Jahr 2022 beschlossene Konzeptionsförderungen im Umfang von zusammen 25.000 EUR laufen weiter.


6. Theater und Tanz

Die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln im Fachbereich Theater und Tanz für das Jahr 2024 fand am 18. und 19. Dezember 2023 statt. Als stimmberechtigte Jurorinnen nahmen teil: Anna Donderer (Kuratorin u. a. des Münchner Rodeo-Festivals, Dramaturgin, Nerzwerkerin, Projektleiterin, München), Annette Dorothea Weber (freie Regisseurin, ehem. Leiterin COMMUNITYartCENTER, Mannheim), Inga Kunz (Kulturmanagerin, Stuttgart) sowie die zuständige Fachreferentin, Nora Niethammer. Aus dringenden, nachvollziehbaren Gründen konnten Sezin Onay (Theaterpädagogin, Stuttgart) und Alba
Scharnhorst (Künstlerin, Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin, Hannover/Braunschweig) kurzfristig nicht an der Sitzung teilnehmen.


Zur Vergabe von Projektmitteln standen der Jury einschließlich der zum Doppelhaushalt 2024/2025 neu beschlossenen Mittel für die Förderrunde 2024 insgesamt 600.000 EUR zur Verfügung. Abzüglich der Jurykosten und in Vorjahren bewilligter, laufender Konzeptionsförderung standen insgesamt 554.000 EUR zur Verfügung. Demgegenüber standen 65 Anträge zur Entscheidung mit einem Gesamtantragsvolumen in Höhe von 1.268.282 EUR. Über jeden Antrag wurde durch die Fachjury beraten.

Wie in Anlage 6 abgebildet, befürwortete die Jury 26 Anträge (23 Einzelprojektanträge, ein Konzeptionsantrag für drei Jahre, zwei Rechercheanträge). Hinzu kommt eine Aufstockung der bereits laufenden Konzeptionsförderung (Antragsjahr 2021) aufgrund gestiegener Mindesthonorarempfehlungen sowie ein Feuerwehrtopf, um auf dringende, unterjährige Bedarfe der Szene reagieren zu können. 39 Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt konnten so für das Jahr 2024 durch die Jury 553.640 EUR vergeben werden.


Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister





Anlage 1: Projektliste Bildende Kunst und Medienkunst
Anlage 2: Projektliste Interkultur
Anlage 3: Projektliste Kultur im öffentlichen Raum
Anlage 4: Projektliste Literatur und Philosophie
Anlage 5: Projektliste Musik
Anlage 6: Projektliste Theater und Tanz





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