Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 63/2017
Stuttgart,
01/30/2017


Vergabe von Fördermitteln für innovative Projekte im Bereich Theater und Tanz 2017



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
14.03.2017
15.03.2017

Bericht:


Im Rahmen der Vergabe von Projektfördermitteln 2017 im Bereich Theater und Tanz haben sich insgesamt 41 freie Gruppen mit 47 Anträgen beworben. Davon wurden 5 Anträge auf Konzeptionsförderung und 42 Einzelprojektanträge gestellt. Das beantragte Fördervolumen betrug bei der Einzelprojektförderung 594.550 EUR, bei der Konzeptionsförderung für das erste Jahr 148.000 EUR und somit insgesamt 742.550 EUR.

Für das Jahr 2017 standen abzüglich der bereits vergebenen Konzeptionsförderungen aus den letzten Jahren an das Tanztheater Erdmann-Rajski (22.000 EUR), an das Ensemble Materialtheater (25.000 EUR) und an das O-Team GbR (20.000 EUR) noch 223.000 EUR zur Verfügung. Damit übersteigt das gesamte Antragsvolumen die zu vergebenden Mittel.

Die Fachjury tagte am 29. November 2016 und setzte sich zusammen aus der Dipl.-Regisseurin und Kulturmanagerin Annette Dabs aus Bochum, dem Intendanten des Nationaltheaters Mannheim Burkhard C. Kosminski, dem Schauspieldramaturgen Tobias Schuster aus Lübeck, dem Theaterwissenschaftler und Dramaturgen Frederik Zeugke aus Stuttgart, der Tanzjournalistin Nicole Strecker aus Köln und der zuständigen Fachreferentin für Theater und Tanz Marcela Herrera Oleas.

Im Jahr 2017 werden 12 Einzelprojekte und 2 neue Konzeptionen gefördert: Gütesiegel Kultur und backsteinhaus produktion mit jeweils einer Förderung für den Zeitraum von drei Jahren.

Die 14 geförderten Gruppen untergliedern sich in folgende Sparten, wobei die Spartentrennung nicht immer genau vorgenommen werden kann:
7 Figurentheaterproduktionen (darunter 2 Produktionen für Kinder), 3 Tanz-produktionen, 2 Performances, 2 Site-Specifictheater-Produktionen (im öffentlichen Raum).


Auffällig ist, dass die meisten zugesagten Anträge dem Bereich Figurentheater zufallen. Aus diesem Bereich kommen zahlenmäßig auch mehr überzeugende Konzepte als aus den anderen Sparten. Dies liegt auch daran, dass das Figurentheater mit dem FITZ! ein Zentrum hat, was das Auftreten mit hohem Niveau begünstigt. Da das Sprechtheater kein Zentrum hat, haben diese Gruppen einen erhöhten Aufwand, was die Theaterschaffenden belastet und ihre künstlerische Entwicklung teilweise hemmt. Es macht sich finanziell und organisatorisch bemerkbar, dass Spielstätten hergerichtet werden müssen.

Jeder der Anträge wurde durch die Jury ausführlich beraten. Einige Projektanträge wurden aus formalen Gründen mit besonderer Aufmerksamkeit diskutiert: Inhaltlich überzeugend, aber hinsichtlich des geographischen Arbeitsschwerpunktes Stuttgart der Antragsteller umstritten. Die Jury beobachtet in den letzten Jahren vermehrt überregionale z. T. internationale Kooperationen zwischen Einzelkünstlern, aber auch Gruppen. Das ist einerseits sehr begrüßenswert, da es die überregionale Ausstrahlung der Arbeiten fördert und den künstlerischen Austausch bereichert. Außerdem weisen die freien Künstler darauf hin, dass Kooperationen auch aus Gründen der Mittelbeschaffung notwendig sind. Andererseits macht diese Entwicklung der Jury es zunehmend schwerer, Gruppen der Stadt Stuttgart eindeutig zuzuordnen. Gerade neue Gruppen mit überzeugenden Konzepten agieren in unterschiedlichen Städten, ihr geographischer Arbeitsschwerpunkt ist noch nicht definitiv festgelegt und hängt zukünftig davon ab, wie sie in den jeweiligen Städten gefördert werden. Aber auch erfahrene und erfolgreiche Gruppen können aus Mitgliedern bestehen, die in unterschiedlichen Städten leben und arbeiten. Diese Entwicklung spiegelt die Realität unserer globalisierten Gesellschaft, in der es leichter möglich ist, große Distanzen zu überbrücken.

Die Jury musste bei jeder Gruppe, die überregional zusammengesetzt war, im Einzelfall entscheiden, da es momentan keine Richtlinien dafür gibt, wie mit diesen Gruppen umzugehen ist. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt auch wenig ratsam, hierfür starre Richtlinien festlegen zu wollen. Empfehlenswerter ist es, dieses Phänomen erst einmal zu beobachten und dass die Juroren im Entscheidungsprozess ein Bewusstsein dafür haben.

Neben der Innovativität war für die Jury die zu erwartende Qualität der Projekte ein wichtiges Entscheidungskriterium – nicht alle eingegangenen Projektanträge konnten den Qualitätsansprüchen der Jury gerecht werden. Bei der Mittelvergabe hat sowohl die Förderung von Einzelprojekten als auch die Konzeptionsförderung eine angemessene Berücksichtigung gefunden.

Um eine von den Kulturpolitischen Sprechern der Fraktionen gewünschte Transparenz der Entscheidungen zu gewährleisten, fand im Anschluss an die Jurysitzung eine Informationsveranstaltung statt.


Beteiligte Stellen

Keine


Vorliegende Anträge/Anfragen

Keine
Keine




Dr. Fabian Mayer




Anlage 1: Übersicht Projekt- und Konzeptförderung Tanz/Theater 2017

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