2001 Dr.-Leopold-Lucas-Preis der Evangelisch-theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen 2004 Karl-Jaspers-Preis der Stadt Heidelberg und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 2005 Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen Werke (Auswahl)
Ø Der Begriff Ernst bei Søren Kierkegaard. Freiburg i. Br./München: Verlag Karl Alber 1958 (Symposion 1)
Ø Der Andere: Studien zur Sozialontologie der Gegenwart. Berlin: de Gruyter 1965 (2. Aufl.)
Ø Gesellschaft und Geschichte: Zur Kritik der kritischen Theorie. Berlin: de Gruyter 1969 (2. Aufl.)
Ø Sein und Schein: die kritische Funktion der Hegelschen Logik. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1978
Ø Selbstverwirklichung und Allgemeinheit: zur Kritik des gegenwärtigen Bewusstseins. Berlin; New York: de Gruyter 1982
Ø Negative Theologie der Zeit. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1991 (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft; 938)
Ø Das Selbst auf dem Grund der Verzweiflung. Frankfurt am Main: Hain 1991 (Anton Hain; Nr. 14)
Ø Der Begriff Verzweiflung: Korrekturen an Kierkegaard. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1993 (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft; 1062)
Ø Pindar: Menschenlos und Wende der Zeit. München: Beck 2000. (3. Aufl. 2008)
Ø Reichweite und Grenzen der Erinnerung, Tübingen: Mohr Siebeck 2001.
Ø Schicksal in Antike und Moderne (Erweiterte Fassung eines Vortrags, gehalten in der Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung am 17. Mai 2004). München: Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung 2004. 3. Die Begründung der Jury Herr Prof. Dr. Michael Theunissen, der bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998 den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie an der Freien Universität Berlin innehatte, darf als einer der radikalsten und scharfsinnigsten Philosophen im Deutschland der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gelten. In seinen zahlreichen Arbeiten zur Philoso- phie sowohl der Neuzeit als auch der Antike hat er den ehrgeizigen Versuch unter- nommen, wesentliche Gehalte der christlichen Heilsbotschaft unter Bedingungen des zeitgenössischen Denkens zu reformulieren und für die Absichten einer kriti- schen Zeitdiagnose fruchtbar zu machen. Im Mittelpunkt dieses über einen Zeitraum von vierzig Jahren hinweg entwickelten Unternehmens stand von Beginn an die Vor- stellung, dass der Mensch sein Selbstsein einem Dialog mit Anderen verdankt, der seinerseits angemessen aber nur als Resultat einer vorgängigen Selbstbegrenzung Gottes zur Schaffung eines kommunikativen Gegenübers zu verstehen ist. In der beharrlichen Leugnung der Abhängigkeit von einem solchen Absoluten, das doch gleichzeitig in jeder zwischenmenschlichen Begegnung schon vorausgesetzt ist, erblickt Michael Theunissen den Grund für die Bodenlosigkeit und Zerrissenheit der Moderne. Ihr sich dadurch entgegenzusetzen, dass in der Dekonstruktion aller Metaphysik Raum für den Gedanken einer bevorstehenden Erlösung geschaffen wird, darf als das Hauptanliegen seines umfangreichen Werkes angesehen werden. In diesem eigenwilligen und tiefgreifenden Unternehmen, das wie kaum ein zweites Hegels Gedanken eines Absoluten kritisch weiterzuentwickeln versucht, erblickt die Jury eine Leistung, die es aufgrund ihrer beeindruckenden Originalität, ihrer zeitdiag- nostischen Hellsichtigkeit und ihrer philosophiehistorischen Umsichtigkeit in beson- derem Maße verdient, mit dem Hegel-Preis der Stadt Stuttgart ausgezeichnet zu werden. zum Seitenanfang