Phase | Gegenstand |
„well“ | Stuttgarter Klassentage – Dialog zur sozialen und emotionalen Unterstützung der Schüler*innen (siehe Anlage): Der Klassentag soll eine offene Begegnung zwischen den einzelnen Schüler*innen untereinander sowie mit den Bezugspersonen der Klasse (Klassenlehrerin, Schulsozialarbeit, Erzieher*in o. a.) ermöglichen. Der Klassentag beinhaltet zum einen den „Tapetenwechsel“ und zum anderen verfolgt er den persönlichen Austausch mit den jungen Menschen rückblickend und vor allem mit Blick nach vorn - frei nach dem Motto „Für Euch und mal anders“
Bei den Klassentagen stehen die Bedürfnisse, Fragen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen im Zentrum. Es geht darum, was die Kinder und Jugendlichen brauchen, damit es ihnen wieder gut gehen kann.
Die Lehrkräfte und die Fachkräfte des Ganztags bzw. der Schulsozialarbeit nehmen sich Zeit, die Leistungen der Schüler*innen während des Fernunterrichts anzuerkennen, den Schüler*innen zuzuhören und im Dialog gemeinsame Perspektiven für den Start ins neue Schuljahr zu entwickeln. Beziehungen können dadurch neu aufgenommen und Fragen gemeinsam geklärt werden. Unterschwellige Konflikte oder Ängste können so sichtbar und bearbeitbar gemacht werden. Die Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte erhalten mit einem solchen Klassentag Einblick in die Situation der Klassengemeinschaft und können Wünsche und Bedarfe der Schüler*innen wahrnehmen.
Alle Schulklassen der Stuttgarter Schulen wurden durch ein gemeinsames Schreiben von Herrn Schenk, Leiter des Staatlichen Schulamtes, und Frau Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, angeregt und bestärkt, sich vor und/oder nach den Sommerferien, Zeit und Raum zu nehmen, um mit den Schüler*innen ins Gespräch zu gehen. Dabei können folgende Punkte thematisiert werden:
- was während der Pandemie vermisst wurde,
- welche Befürchtungen aus den Lockdowns für die Zukunft erwachsen,
- welche Wünsche für das neue Schuljahr und insbesondere den Start bestehen,
- was die Klasse braucht, um in ihrer Gemeinschaft gestärkt und das Miteinander wieder aufbauen zu können.
Bei diesem ersten Schritt werden Materialien und Methoden bereitgestellt, sodass die Umsetzung möglichst niederschwellig im Klassenverbund erfolgen kann. |
„come“ | Der zweite Schritt lässt den Ruf „KOMMT, ES GIBT EIS!“ erschallen. Als Symbol der Wertschätzung und der Anerkennung für das letzte Jahr, geben die Stiftungen bzw. Unternehmen – als Vertreter der gesamten Stadtgesellschaft - allen Schüler*innen der Stuttgarter Schulen ein Eis aus. Mit dem Eis wird auch ein Dank für Zurückhaltung und Entbehrung während langer Monate ausgesprochen werden.
In der Woche, rund um den Weltkindertag am 20. September rollen Eislaster auf die Schulhöfe und für die Klassen können in ausgewählten Supermärkten Gutscheine eingelöst werden. |
„back“ | Der zweite Schritt ist zugleich auch Auftakt für den dritten Schritt: Für jede Klasse soll ein Angebot zu Stärkung der Klassengemeinschaft, zum sozialen Lernen, zum Auftanken der Ressourcen oder zum neuen Durchstarten ins neue Schuljahr zur Verfügung stehen.
Die Lehr- und pädagogischen Fachkräften sollen, neben ihren vielen Herausforderungen die zum Schuljahresbeginn zu bewältigen sind, Aktionen, wie Ausflüge im Klassenverbund, niederschwellig realisieren können. Die Auswahl aus ca. 2.000 Angeboten für ca. 2.000 Klassen der Stuttgarter Schulen, soll auf die Bedarfe ausgerichtet sein, die bei den Klassentagen erarbeitet wurden. Die Angebote sollen pädagogische Reflexion und gemeinsames Erleben enthalten.
Die Angebote sollen auch dazu dienen, die Kooperationen zwischen den Bildungsakteuren wieder zu beleben. Die Vielfalt der Angebote spiegelt die Vielfalt der Stadtgesellschaft wieder. Denkbar ist…
- der gemeinsame Besuch in einem Klettergarten, bei dem Vertrauen in sich selbst und die anderen geübt werden,
- das Erkunden einer Streuobstwiese, auf der Äpfel geerntet und gepresst werden können, sodass der selbst hergestellte Saft getrunken werden kann,
- das gemeinsame Bestreiten einer Olympiade, bei der die unterschiedlichen Talente der Klasse zum Einsatz kommen,
- eine gemeinsame Wanderung durch Wald und Reben, als sichtbares Zeichen, gemeinsam auf dem Weg zu sein
- Sportaktivitäten, Kulturangebote, etc.
Die Angebote gehen dabei über das übliche Maß der Kooperation hinaus und bedürfen deshalb einer eigenständigen Finanzierung. Honorarkräfte für Aktionen, Eintrittsgelder, Finanzierung von Begleitpersonen für Aktivitäten außerhalb des Schulgeländes oder Fahrtkosten sind hier beispielsweise zu nennen.
Die unterschiedlichen Angebote werden auf der digitalen Plattform „Schul-Booster“ der Stuttgarter Kinderstiftung nach Kategorien sortiert eingestellt und können von den Klassenlehrer*innen der allgemeinbildenden Stuttgarter Schulen kostenfrei ab dem 20.09.2021 gebucht werden. Die Umsetzung der Angebote wird sich auf das ganze erste Schulhalbjahr 2021/22 erstrecken. Angefragt werden Akteure aus den Bereichen Natur, Kultur, Soziales, Technik, Sport und dem Kreativbereich. |
Phase | Arbeitspaket und Zuständigkeit | Kosten und Finanzierung |
Erarbeitung des Konzepts
(seit Frühjahr 2021) | Beteiligte: Staatliches Schulamt, Geschäftsführende Schulleitungen (GS, Sek 1, SBBZ), Jugendamt, eva, Caritas, Stjg, GES, Vector-Stiftung, Bürgerstiftung, Stuttgarter Kinderstiftung.
Moderation: Abteilung JB-BiP | Keine direkten Kosten |
„well“ | Durchführung der Klassentage: Klassenlehrkräfte unter Beteiligung pädagogischer Fachkräfte an den Schulen.
Dimension: ca. 2.000 Klassen
Fachliche und methodische Unterstützung wird den Schulen zur Verfügung gestellt | Keine direkten Kosten |
„come“ | Organisation der Eisaktion: Vector-Stiftung
(Eislaster und Gutscheine bei Supermärkten)
Kalkulation: 46.000 Schüler*innen, je 3 EUR | 140.000,- EUR
trägt Vector-Stiftung
(Zusage liegt vor) |
„back“ | Erstellung, Programmierung, Pflege und Moderation der digitalen Plattform, sowie ein Beratungssupport für die Klassenlehrer*innen: Bürgerstiftung/ Stuttgarter Kinderstiftung
Akquise und Begleitung der Angebote:
Abteilung JB-BiP
Dimension: ca. 2.000 Angebote,
davon ca. 400 bereits finanzierte Angebote
Kalkulation: 46.000 Schüler*innen, je 5 EUR bzw. 125 EUR pro Klasse | 60.000,- EUR
tragen die Stiftungen
(Zusage liegt vor)
120.000,- trägt JB-BiP
Angestrebt wird, dass weitere 60.000,- über Stiftungen und Unternehmen eingeworben werden. |