Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Jugend und Bildung
Gz: JB
GRDrs 266/2021
Stuttgart,
04/30/2021



Freie Fahrt für Schülergruppen - Wiederaufnahme des Pilotversuchs im Schuljahr 2021/2022



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich19.05.2021



Beschlußantrag:

1. Der Wiederaufnahme des mit GRDrs 1104/2018 beschlossenen und mit GRDrs 495/2020 ausgesetzten Pilotversuchs „Freie Fahrt für Schülergruppen“ wird für das Schuljahr 2021/2022 zugestimmt.

2. Die Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen des Pilotversuchs zu prüfen, welche Rahmenbedingungen für eine flächendeckende Einführung der „Freien Fahrt für Schülergruppen“ erforderlich sind und dem Gemeinderat über die Ergebnisse des Pilotversuchs Bericht zu erstatten. Darauf aufbauend wird zum Doppelhaushalt 2024/2025 entschieden, ob der Pilotversuch auf alle Stuttgarter Grundschulen ausgeweitet wird.

3. Die zur Durchführung des Pilotversuchs benötigten Mittel in Höhe von 30.000 EUR stehen im Teilhaushalt 400 – Schulverwaltungsamt, Amtsbereich 4007010, Kontengruppe 440 zur Verfügung.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Mit GRDrs 1104/2018 wurde die Durchführung des Pilotversuchs „Freie Fahrt für Schülergruppen“ an 9 Stuttgarter Grundschulen und einer Grundschule in freier Trägerschaft für das Schuljahr 2019/2020 genehmigt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde mit GRDrs 495/2020 beschlossen, den Pilotversuch nicht fortzusetzen. Der Versuch endete vorzeitig im März 2020. Die Wiederaufnahme des Pilotversuchs sollte im Juni 2021 neu geprüft werden.

Trotz der derzeitigen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wird davon ausgegangen, dass sich der Schulalltag im kommenden Schuljahr normalisieren und das Angebot „Freie Fahrt für Schülergruppen“ wieder rege Nachfrage finden wird.





Rahmenbedingungen im Pilotversuch

Der Pilotversuch bezieht sich nur auf Fahrten im Stadtgebiet Stuttgart. Da mehrtägige Fahrten in der Regel über das VVS-Gebiet hinausgehen, geht die Verwaltung davon aus, dass im Rahmen der „freien Fahrten“ keine mehrtägigen Klassenfahrten erfolgen.

Die Möglichkeit der freien Fahrt für Schülergruppen soll bereits vor 8:30 Uhr bestehen, sodass die kostenfreie Nutzung des ÖPNV mit Schülergruppen ab der 1. Schulstunde erfolgen kann. Der Pilotversuch umfasst nur die Schülerschaft, nicht jedoch die Lehrkräfte. Da für diese seitens des Landes Mittel zur Verfügung gestellt werden, erwerben Lehrkräfte wie bisher ihre Fahrkarten selbst und rechnen die Kosten mit den zur Verfügung stehenden Landesmitteln ab.

Abrechnungsverfahren für den Pilotversuch mit der SSB

Die Ausgabe von Fahrtberechtigungen für Schülergruppen von Stuttgarter Schulen erfolgt über das Firmenkundenportal der Stuttgarter Straßenbahnen. Hierbei handelt es sich um eine Onlinevertriebslösung, die es Firmen und Institutionen ermöglicht, VVS-Tickets zum Selbst-Ausdrucken (PrintTickets) oder HandyTickets (SSB App) zu kaufen. Im SSB-Firmenkundenportal wird von VVS und SSB ein spezielles Ticketsortiment für Schülergruppenfahrten bereitgestellt.

Um den Aufwand möglichst gering zu halten, erfolgt die Beschaffung der Fahrkarten direkt durch die Lehrkräfte. Die zum Kauf berechtigten Personen (wie z.B. die Lehrkräfte der teilnehmenden Schulen) erhalten jeweils einen persönlichen Account beim SSB-Firmenkundenportal, um die Fahrscheine dort direkt erwerben zu können. Die entsprechenden Tickets können bereits mehrere Tage vor einem Ausflug gekauft werden.

Die Verwaltung der Accounts und damit auch die Kontrolle über die Portalzugänge der Lehrer*innen obliegt den jeweiligen Schulen. Die getätigten Käufe sind über das Onlineportal nachvollziehbar und transparent auswertbar.

Fahrscheine, die über diese Accounts erworben werden, werden anschließend monatlich der Stadt von der SSB in Rechnung gestellt.

Rückmeldung der Schulen

Der Online-Ticketkauf wurde von den teilnehmenden Pilotschulen rege genutzt. Das Angebot wurde von den Lehrkräften gut angenommen. Dies bestätigten die positiven Rückmeldungen, die die SSB und das Schulverwaltungsamt erhalten hatten. Insbesondere der einfache Kaufvorgang wurde gelobt sowie die Tatsache, dass die Lehrkräfte vor den Ausflügen kein Geld mehr einsammeln müssen und somit auch der zeitaufwändige Fahrscheinkauf im Vorfeld am Automaten bzw. bei den Busfahrer*innen entfällt. Die befragten Schulen äußerten sich durchweg positiv zu diesem Pilotversuch.

Finanzielle Auswirkungen

Die Kosten für den Pilotversuch im Schuljahr 2021/2022 werden auf einmalig rund 30.000 Euro geschätzt. Dies entspricht den in der GRDrs 1104/2018 geschätzten Kosten.

Im Zeitraum September 2019 bis März 2020 wurden ca. 1.300 Online-Gruppentages-Tickets für 1 Zone gekauft. Die Kosten hierfür betrugen ca. 13.000 Euro. Hochgerechnet auf das komplette Schuljahr 2019/2020 - unter Berücksichtigung der ausflugsstarken Monate Mai bis Juli - schätzen wir die benötigte Ticketzahl auf ca. 2.600 Gruppen-Tages-Tickets. Bisher betrug der Online-Preis für dieses Ticket 10,20 Euro, das entspräche Kosten in Höhe von ca. 26.000 Euro im Schuljahr 2019/2020. In Rahmen der Tariferhöhungen des VVS erhöhte sich der Preis des Online-Gruppen-Tagestickets für 1 Zone um 30 Cent auf 10,50 Euro. Bei Zugrundelegung der gleichen Ticketzahl im Schuljahr 2021/2022 errechnen sich Kosten von ca. 27.300 Euro. Trotz der Preiserhöhung liegen die voraussichtlichen Kosten für das kommende Schuljahr unter dem ursprünglichen Planansatz von 30.000 Euro.

Die Buchung der im Schuljahr 2019/2020 angefallenen Kosten erfolgte im THH 400 – Schulverwaltungsamt, Amtsbereich 4007010, Kontengruppe 440 – in dem Sachkonto „Schülerbeförderung“. Analog zur Deckung im Schuljahr 2019/2020 erfolgt die Deckung der im Schuljahr 2021/2022 entstehenden Aufwendungen wie unter Beschlussziffer 3 dargestellt im Teilhaushalt 400 – Schulverwaltungsamt, Amtsbereich 4007010, Kontengruppe 440.



Beteiligte Stellen

Referat WFB




Isabel Fezer
Bürgermeisterin


Anlagen

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