Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser
Gz: AK 0412-02
GRDrs 692/2015
Stuttgart,
10/12/2015



Nachfolge Notes 8.5.3 Client, Nachfolge Microsoft Office 2007, Empfehlungen künftiger IT-Arbeitsplatz



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
14.10.2015
29.10.2015



Beschlußantrag:

1. Von den Ergebnissen der Marktanalyse und Bewertung geeigneter Nachfolgeprodukte für den IBM Notes 8.5.3 Client und Microsoft Office 2007 wird wie folgt Kenntnis genommen:
- Der IBM Notes 8.5.3 Client wird durch den IBM Notes 9 Client ersetzt.
- Microsoft Office 2007 wird auf Microsoft Office Standard 2013/2016 umgestellt.


2. Den Migrationsprojekten auf den IBM Notes 9 Client und auf Microsoft Office Standard 2013/2016 wird mit einem Volumen von ca. 3,82 Mio. EUR im Rahmen des verfügbaren IuK-Budgets zugestimmt. Zur Umsetzung der stadtweiten Nachfolge wurden im Haushaltsentwurf 2016/2017 für den IuK-Maßnahmenplan jährlich zusätzlich 1 Mio. EUR veranschlagt. Ein entsprechender Zeit- und Finanzierungsplan wird mit der Finanzverwaltung abgestimmt.

3. Die Verwaltung wird ermächtigt, die dazugehörigen und im Einzelfall notwendigen Wartungs-/Pflegeverträge abzuschließen. Die Ausgaben werden im Rahmen des laufenden IuK-Budgets finanziert.

4. Der langfristigen Überführung der Notes-Anwendungen in Richtung Web-Technologie im Rahmen eines eigenständigen Umsetzungsprojekts wird zugestimmt. Die Finanzierung erfolgt aus vorhandenen Ressourcen.

5. Die Ergebnisse des perspektivischen Ausblicks auf den Arbeitsplatz der Zukunft werden zur Kenntnis genommen. Die Arbeit wird von einer Arbeitsgruppe in den nächsten Jahren weitergeführt.

6. Die Verwaltung wird im Frühjahr 2017 über den Stand der in Punkt 2 und 4 genannten drei Umsetzungsprojekte und den aktuellen Status der Arbeitsgruppe „Arbeitsplatz der Zukunft“ berichten.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Der sogenannte „Extended Support“ von Microsoft Office 2007 endet im Oktober 2017.
Anschließend werden keine Sicherheitsupdates mehr vom Hersteller verfügbar sein.
Basierend auf den bisher üblichen Lebenszyklen früherer IBM Notes Versionen ist die Abkündigung von IBM Notes 8.5.x 2016/17 durch den Hersteller zu erwarten. Somit läuft auch hier der Support aus. Deshalb müssen die beiden Produkte (IBM Notes 8.5.3 Client sowie Microsoft Office 2007) abgelöst werden.

Im Rahmen eines Gutachtens wurden verschiedene Lösungsansätze für geeignete Nachfolgeprodukte geprüft und die Empfehlung ausgesprochen, auf den IBM Notes 9 Client und Microsoft Office Standard 2013/2016 als wirtschaftlichste Gesamtlösung umzustellen. Diese Lösung ist zudem mit vergleichsweise geringen Migrations- und Schulungsaufwänden verbunden. Zudem wird im Gutachten empfohlen, die vorhandenen Notes Datenbank-Anwendungen langfristig in Richtung Web-Technologie zu überführen, um diese vom Mail-Client zu lösen und auf Marktentwicklungen flexibler reagieren zu können.

Die Verwaltung schlägt vor, dem Gutachten zu folgen.


Finanzielle Auswirkungen

Der Aufwand für die stadtweite Nachfolge Notes 8.5.3 Client, und Microsoft Office 2007 wird im Rahmen der IuK-Maßnahmenpläne 2015 bis 2017 im THH 100 – Haupt-und Personalamt, Projekt 7.104000: IuK-Maßnahmenplan, Auszahlungsgruppe 783 – Erwerb von beweglichen Anlagevermögen, gedeckt.

Der laufende Betriebsaufwand für etwaige Wartungs-/Pflegeverträgen, der derzeit noch nicht beziffert werden kann, wird im THH 100 – Haupt- und Personalamt, Amtsbereich 1007410 – Zentrale IuK und Telekommunikation, Kontengruppe 420 - Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, im Rahmen des verfügbaren IuK-Budgets finanziert.

Die Überführung der Notes-Anwendungen in Richtung Web-Technologie kann im Rahmen der vorhandenen Ressourcen realisiert werden.
Sonderumstellungen (KSD, Bauris, etc.) werden im Rahmen der IuK-Maßnahmenpläne ab 2018/2019 finanziert.





Einmalige Auszahlungen 2016/2017Laufender Betriebsaufwand
Migration auf den IBM Notes 9 Client und Microsoft Office Standard 2013/2016
3,82 Mio. EURO
Im Einzelfall Wartungskosten in FolgejahrenIm Rahmen des IuK-Haushalts abgebildet (kein Sonderbedarf) und über das verfügbare IuK-Budget finanziert;
Höhe derzeit noch nicht bezifferbar.



Beteiligte Stellen

Referat WFB

Vorliegende Anträge/Anfragen

Keine

Erledigte Anträge/Anfragen

Keine



Werner Wölfle
Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1: Langfassung der Begründung



Langfassung der Begründung

Bei der Landeshauptstadt Stuttgart kommen als Standard-Produkte der Notes 8.5.3 Client (E-Mail, Kalender, Aufgaben, Datenbank-Anwendungen) und Microsoft Office 2007 (Word, Excel, Powerpoint) zum Einsatz. Beide Produkte nähern sich dem Ende ihres Lebenszyklus. Im Oktober 2017 endet der sogenannte „Extended Support“ von Microsoft Office 2007, so dass nach diesem Termin auch keine Sicherheitsupdates mehr durch den Hersteller zur Verfügung gestellt werden. Die Abkündigung von IBM Notes 8.5.x ist, legt man die bisher üblichen Lebenszyklen früherer IBM Notes Versionen zu Grunde, 2016/17 zu erwarten. In beiden Fällen besteht daher konkreter Handlungsbedarf, das jeweilige Produkt abzulösen. Zudem ist bei einer Unterlassung die Interoperabilität, das heißt das reibungslose Zusammenspiel der Alt-Produkte mit Fachanwendungen nicht sichergestellt. Hersteller von Fachanwendungen gewährleisten erfahrungsgemäß nur Schnittstellen zu von Herstellern noch unterstützten Produkten.

Zur strategischen Weiterentwicklung der IT-Arbeitsplätze wurde im Dezember 2014 ein Planungsauftrag „Client 2016x“ initiiert. Dieser befasste sich neben der Nachfolge Notes 8.5.3 Client sowie der Nachfolge Microsoft Office 2007 mit dem Arbeitsplatz der Zukunft. In diesem Rahmen wurde mit externer Unterstützung ein Gutachten erstellt. Dieses spricht nach intensiver Prüfung verschiedener Lösungsansätze die Empfehlung aus, auf den IBM Notes 9 Client sowie auf eine aktuelle Version von Microsoft Office Standard (voraussichtlich Microsoft Office Standard 2013 oder 2016) als wirtschaftlichste Gesamtlösung umzustellen.
Betrachtet und bewertet wurde folgende Vorauswahl von Szenarien: Für den Mail-Client bzw. den Client für den Zugriff auf die Notes-Anwendungen wurden verschiedene Kombinationen unter Berücksichtigung von IBM Verse, Notes, iNotes, Microsoft Outlook als Mail-Client sowie von IBM Notes und dem Notes Browser-Plugin für die Notes-Anwendungen näher betrachtet. Im Bereich Office-Produkte waren das: Microsoft Office 365, Office Standard, Office Standard Professional Plus, Lotus Symphony und OpenSource.
Daraus wurden die folgenden beiden Gesamtlösungen ermittelt, woraus die zuvor genannte Lösung als wirtschaftlichste hervorgegangen ist:

- Notes als Client für Mail und die Notes-Anwendungen; Microsoft Office Standard.
- Notes für die Notes-Anwendungen; Microsoft Outlook als Mail-Client; Office Standard Professional Plus. Die vorhandenen Notes Datenbank-Anwendungen sollen entsprechend dem Gutachten langfristig in Richtung Web-Technologie überführt werden.

Die Umstellung auf den IBM Notes 9 Client und Microsoft Office Standard 2013/2016 verschafft der LHS die passende Ausgangslage sowie die nötige Zeit für die anzustrebende Migration der Notes-Datenbankanwendungen und der zugrunde liegenden IBM Domino-Infrastruktur bis ca. 2020.

Folgende Vorteile entstehen durch die Migration auf IBM Notes 9 Client und Microsoft Office Standard 2013/2016:

• geringeres Migrationsrisiko
• Nutzung von bereits vorhandenem Knowhow
• vergleichsweise geringe Migrations- und Schulungsaufwände
• Migration verschafft der LHS die technische Basis und die nötige Zeit für die anzustrebende Umstellung der Notes-Datenbankanwendungen und der zugrunde liegenden IBM Domino-Infrastruktur bis ca. 2020.
• nahtloser Übergang auf neue Produktversion gewohnter Programme ermöglicht eine schnelle Einarbeitung
• wirtschaftlichste Lösung

Die Migration auf den IBM Notes 9 Client und Microsoft Office Standard 2013/2016 ist mit haushaltswirksamen Ausgaben von ca. 3,82 Mio. EURO verbunden. Darin enthalten sind jeweils Ausgaben für Lizenzen, Migrations- und Schulungsaufwände inklusive Risikozuschläge bei Lizenzen und Migrationsaufwänden, u.a. zur Abfederung von Preissteigerungen. Diese erheblichen Investitionen sind aus betrieblichen Gründen unumgänglich und für eine strategische und zukunftsfähige Ausrichtung erforderlich.

Umsetzungsprojekte und Arbeitsgruppe „Arbeitsplatz der Zukunft“

Aufbauend auf das Ergebnis dieser Untersuchung zum „Client 2016x“ werden nun drei Umsetzungsprojekte unter Beteiligung der Ämter und Eigenbetriebe im 4. Quartal 2015 starten. Der GPR wird an den anstehenden Projekten beteiligt werden.

Nähere Beschreibung zu den Projekten:

1. Umsetzungsprojekt Nachfolge Notes 8.5.3 Client mit dem Ziel auf den IBM Notes 9 Client zu migrieren; Finanzierung im Rahmen des IuK-Maßnahmenplans.

2. Umsetzungsprojekt Nachfolge Microsoft Office 2007 mit dem Ziel auf Microsoft Office Standard 2013/2016 zu migrieren; Finanzierung über den IuK-Maßnahmenplan IMP 2016/17.

3. Umsetzungsprojekt Überführung Notes-Anwendungen mit dem Ziel diese sukzessive bis ca. 2020 in Richtung Web-Technologie zu bringen; Finanzierung von Sonderumstellungen (KSD, Bauris, etc.) im Rahmen der IuK-Maßnahmenpläne ab 2018/2019.

Der „Arbeitsplatz der Zukunft“ wird in Form einer Arbeitsgruppe in den nächsten Jahren weiterbetrachtet und startet parallel zu den drei Umsetzungsprojekten im 4. Quartal 2015. Der GPR wird auch hier entsprechend beteiligt.

Dabei kann auf die Erkenntnisse aus dem perspektivischen Ausblick auf den „Arbeitsplatz der Zukunft“ zurückgegriffen werden, die das Gutachten aus strategischer Sicht abrunden. Neben der Betrachtung der Themen der „Digitalen Transformation“ wie „Big Data“, „Mobility“, „Cloud Computing“, „Internet of Things“ und Social Media wurden strategische Themen aus Sicht der Ämter abgefragt sowie aktuelle Trends wie das browser-basierte Arbeiten vorgestellt.


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